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No. 13 ,VOLLDAMPF“, DEUTSCHE MONATSSCHRIFT FUER HANDEL UND INDUSTRIE. VI. Jahrg. Eröffnung koreanischer Häfenfür den internationalen Handel. Nachdruck verboten. it Genugthuung raufs in Europa der Entschlufs der Regierung Koreas be- Hi grüfst werden, in nächster Zeit die Hafenplätze Song-Schin, Kunsan und Masanpo dem internationalen Handel zu öffnen und in der Stadt Pin-Yang eine Warenmesse zu er richten. Diese letztere Stadt ist für den Waren bezug auf den Hafen Schinnampo angewiesen, der am 1. Oktober v. J. geöffnet wurde. Schon damals zeigte sich, dafs beide Ortschaften den Ausländern frei gegeben werden mufsten, sollte sich in jener Gegend ein befriedigender Handelsverkehr entwickeln. Von den drei erst erwähnten Häfen scheint Kunsan am ersten einen gröfseren Aufschwung nehmen zu sollen; es liegt etwa halbwegs zwischen Chemulpo und Mokpo an der Mündung eines Flusses, dessen Lauf reiche Reispflanzungen berührt und bis Kang-Geuni, einer Stadt von 10000 Einwohnern 48 km von Kunsan, für grofse Dschonken schiffbar ist, während kleinere bis Kung-Yu, der Hauptstadt der Nachbarprovinz hinauf gelangen. Ein anderer Flufs, der in der Nähe von Kunsan mündet, fliefst dicht an Chon-Yu vorüber, der Hauptstadt der nördlichen Pro vinz Chulla. Was den Ort Kunsan selbst an belangt, so besteht er aus 60 — 70 Häusern, ist also recht unbedeutend; ähnlich aber lagen I noch vor einem Jahr die Verhältnisse in Mokpo, während heute dort schon fast 1000 Japaner sefshaft sind und Terrains zur Anlage von Handels- und Fabrik-Unternehmungen reifsen den Absatz finden. Masanpo liegt etwa 65 km westlich von Fusan und wäre vielleicht im stande , da es einen gut geschützten Hafen besitzt, Fusan als Handelszentrum zu über flügeln. Der anglo-koreanische Vertrag von 1883 sah bereits die Eröffnung eines anderen Hafens als des von Fusan vor, welcher so viel natürliche Hindernisse bietet, und für eine Änderung ist keiner mehr gelegen als gerade Masanpo. Song-Schin liegt in der nördlichsten Provinz des Landes, die an das russische Ge biet stöfst, und bildet den Hafen für die Stadt Kilchau. Derselbe wird bereits seit einiger Zeit von den koreanischen Regierungsdampfern angelaufen, und es dürfte sich zwischen ihm und Wladiwostok schnell ein ansehnlicher Handel, besonders in Stoffen und Vieh, her ausbilden. Die Kohlen - Produktion Transvaals. Nachdruck verboten. ie Produktion der Kohlenbergwerke der südafrikanischen Republik be zifferte sich in 1897 auf 1 667 752 Tonnen, um 230000 Tonnen mehr als in 1896. Seit dem Jahre 1893 stieg die Kohlenförderung des Landes schnell von 548 534 Tonnen auf die erwähnte Ziffer, während dagegen die Preise in der gleichen Periode von 9,40 Mark auf 7,65 Mark per Tonne zurückgingen. Haupt zentren der Produktion im verflossenen Jahre waren: Bocksburg mit 1 152 626 Tonnen u. 13 Zechen, 27 2 348 176176 31 657 34 945 10 1 2 Heidelberg „ Mildeiburg „ Lydenburg „ Pretoria „ 1 667 752 Tonnen u. 32 Zechen. In diesen 32 Zechen waren am 31. De zember 1897 thätig, mit oberirdischen Arbeiten 286 Weifse und 2352 Farbige, mit unter irdischen 122 resp. 3624, zusammen also 408 Weifse und 5978 Farbige. In den Distrikten von Bocksburg und Heidelberg beschäftigten sich elf Gesellschaften mit dem Kohlenbergbau, von denen nicht weniger als neun ihr Haupt absatzgebiet am Witwatersrand hatten, während von den beiden übrigen die eine, die „Ver-: eeniging estates“ ihre Erzeugnisse nach der Orange-Republik und dem Kaplande absetzte, die andere dagegen, die „Springs Collierie“ j ihre Gesamtförderung der dortigen Eisenbahn- Gesellschaft liefert. Von all diesen Unter nehmungen konnten nur der „Transvaal coal trust“ und die „Cassel coal“ in 1897 Divi-; denden zur Verteilung bringen. Japans Kohlenhandel. (Nachdruck verboten.) ine der bedeutendsten Einnahmequellen | Japans bildet unstreitig der Kohlen- j export des Landes nach den übrigen j Ländern Ostasiens. Während im Jahre ! 1896 aus den verschiedenen Häfen des Reiches j 2 194 412 Tonnen im Worte von 8 879 255 Ten ausgeführt wurden, stellte sich im verflossenen Jahre die Exportziffer auf 2 103 012 Tonnen im Werte von 11545 800 Yen. Das ergiebt eine Abnahme der Menge um 91 400 Tonnen bei gleich zeitiger Steigerung des Wertes um 2 666 545 Yen. In der That erfuhr kein Artikel im fernen Osten eine solche Wertzunahme wie gerade Kohlen, die im Laufe eines Zeitraumes von nur zehn Monaten bis zum Schlufs von 1897 um 20 Proz. teurer J bezahlt werden mufsten, Tschikulo - Kohlen sogar j um 40 Proz. Vergleicht man aber die Kohlen preise von 1888 mit den heutigen, S/ ergiebt sich die gewaltige Hausse von nicht weniger als 130 Proz. Dieselbe resultiert keineswegs aus einem Rückgänge der Förderung, die sich seit Jahren zum wenigsten auf der gleichen Höhe — zwischen 4 und 5 Mil lionen Tonnen — hielt, sondern aus den neuen wirtschaftlichen Verhältnissen des Landes, Ver teuerung der Arbeitsbedingungen, Entwickelung der Industrie, finanzielle Lage u. s. w. Dazu kommt der empfindliche Mangel an Arbeitskräften in den Kohlenbergwerken trotz der bedeutend erhöhten Löhne. Aus diesem Grunde entschlossen sich die Konzessionäre der Gruben von Tschikulo, da sie keine andere Möglichkeit sahen, sich genügende Hilfskräfte zu verschaffen, zur Einführung der Akkordarbeit; allein die Mafsnahme, die eine mög lichst umfangreiche Förderung herbeiführen sollte, versagte vollständig, da die Leute, sobald sie die nötige Menge von Kohlen, die ausreichte, um ihnen alle ihre Lebensbedürfnisse zu gewähren, gefördert hatten, ohne weiteres zu jeder beliebigen Tages zeit die Arbeitsstätten verliefsen. Unter diesem Stillstände der Förderung hatten alle Erwerbszweige, die auf den Bezug von Kohlsn angewiesen waren, die nationalen Industrieen, die Schiffahrt und die Eisenbahnen, gleichmäfsig zu leiden; um so mehr als bei der zunehmenden Verwendung der Dampf kraft der Kohlenverbrauch des Landes heute weit umfangreicher ist, als früher, und die Ausfuhr im Vergleich zu dem Bedarf des Inlandes mehr und mehr an Bedeutung verliert. Wenn erst alle Pro jekte, die sich gegenwärtig noch in der Schwebe befinden, wie Vergröfserung der Kriegsflotte und Handelsmarine, Ausbau des Bahnnetzes, Erweite rung der industriellen Thätigkeit u. s. w. ausge führt sein werden, mufs sicher einmal die Zeit kommen, wo Japan überhaupt keine Kohlen mehr ausführen wird, ja vielleicht genötigt ist, solche aus anderen Ländern zu importieren. Um sich einen Begriff von der Steigerung des Kohlenver brauches während der letzten zehn Jahre zu machen, genügen wohl die nachstehenden Ziffern; es ver brauchten : die Schiffahrt . „ Eisenbahnen „ Fabriken. . „ Salzwerke . Zusammen 1886 247 130 Ton., 18306 „ 146570 „ 455794 „ 1895 740 753 Ton., 221321 „ 1 189 563 „ 517415 „ 867 800 Ton., 2 668 052 Ton. Demnach wuchs der Verbrauch des Landes in dem kurzen Zeitraum von 1886—1895 um etwa 300 Prozent, wobei vor allen die Steigerung der Bedürfnisse der Fabriken ins Auge fällt. In 1895 gab es im ganzen Reiche 157 mehr oder weniger bedeutende Kohlengruben, die eine Gesamtober fläche von 151315 468 Quadrat-Tsubos umfafsten (1 Quadrat-Tsubo = 3,3 Dm). Auf denselben waren 54 090 Arbeiter beschäftigt, deren Arbeits tage zusammen 11 759 334 betrugen. Die gröfsten Versandthäfen für Kohlen finden sich auf der Insel Kiusiu, nämlich Modji und Wakamatsu, denen sich in Kürze ein weiterer in schnellem Aufschwünge begriffener zugesellen dürfte: Karamatsu. Die dor tigen Hafenanlagen sind zum Teil fertiggestellt, zum Teil im Entstehen begriffen und werden den Schönstes FestgeschenJc für die Jugend. jTnderseris sämiliche Jtfärchen. Einzigste vom Verfasser selbst besorgte deutsehe Original-Ausgabe. 31. Auflage. Reich illustriert» * Jubiläums-fusgabe. Praeht-Ausgabe Mk. 7.—. Volks-Ausgabe Mk. 4. . Ausgewählte Ulärehen Mk. 2.—. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen oder direkt von Ed. Wartigs Verlag Ernst Hoppe, Leipzig. 508