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werden, damit sich auch der Cylinder mit 01 füllt. Das ganze Sy stem, welches in Deutschland patentiert ist, stellt somit eine nacli jeder Richtung einfache und verständliche Vorrichtung dar; der Preis ist kein hoher, und dem neuen Schmierapparat kann man daher ein günstiges Prognostikon stellen. MT* Von der Firma J. Brandt & G. W. Nawrocki in Berlin ist uns die nachstehende Mitteilung zugegangen, die angesichts der reg-en Ge schäftsbeziehungen zwischen Deutschland und Österreich zweifellos von Interosse für weite Kreise unserer Leser sein wird. Durch eine kürzlich erlassene ministerielle Verordnung ist bestimmt worden, dafs das neue österreichische Patentgesetz vom 11. Januar 1897 an dem von vornherein in Aussicht genommenen Tage, d. i. am 1. Januar 1899, in Kraft tritt. Dieses Gesetz, das in seinen Grundzügen unserem deutschen Patentgesetz nahe verwandt ist, sichert den Erfindern erhebliche Vorteile für ihre Patente gegenüber den unter dem jetzt bestehenden Gesetz erteilten Privilegien. Die Vorteile des neuen Gesetzes kann auch der Inhaber eines z. Z. noch bestehenden, unter dem alten Gesetz erteilten Privilegiums sich ver schaffen. Es ist ihm anheimgestellt, sein Privilegium in ein Patent nach Mafsgabe dos neuen Gesetzes umzuwandeln, vorausgesetzt, dafs die Prüfung die Neuheit des Erfmdungsgegenstandes ergiebt. Von einer solchen Prüfung dürfte das österreichische Patentamt an scheinend dann.absehen, wenn durch Vorlegung der korrespondierenden' gedruckten deutschen Patentschrift der Nachweis geführt wird, daJ's hier die Prüfung zur Erteilung des deutschen Patentes geführt hat. Wird der Antrag auf Umwandlung innerhalb eines Jahres gestellt, dann ist der Antragsteller von der Zahlung der offiziellen Anmeldegebühr befreit. Von den vorher besprochenen Vergünstigungen des neuen Gesetzes ist nicht die geringste die, dafs dom Patentinhaber ein weiterer Spielraum für die Ausübung seines Patentes eingeräumt wird. Jeder Inhaber eines österreichischen Privilegiums weifs, welche Schwierig keiten er gehabt hat, um der Ausübungsvorschrift des alten Gesetzes zu genügen. Für neue Patente, auch für umgewandelte, braucht nur nachgewiesen zu werden, dafs innerhalb 3 Jahren von der Erteilung der Patentinhaber oder sein Rechtsnachfolger die Erfindung in Österreich in angemessenem Umfange ausgeübt hat (selbst oder durch inländische Berechtigte) oder dafs er alles gethan hat, was erforderlich ist, um eine solche Ausübung zu sichern. Die Bestimmung ist also analog der des deutschen Gesetzes. Auch der Inhaber eines alten Privilegiums, dessen Rechtsbeständig keit in Hinsicht der mangelhaften Ausübung nicht zweifelsfrei ist, gewinnt Zeit genug, diesem Mangel durch Umwandlung abzuhelfen. Die rechtzeitige Umwandlung wertvoller österreichischer Patente ist sonach Interessenten zu empfehlen. Acetylen für Kraftmaschinen. F ür Kraftmaschinen kommt jetzt auch das Acetylen, ähnlich dem ge wöhnlichen Steinkohlengas, in Verwendung. Soll aber seine Trieb kraft voll ausgenutzt werden, so mufs man es derart mit Luft mischen, dafs es mit nicht leuchtender Flamme verbrennt. In diesem Falle entsteht nämlich eine weit gröfsere Hitze als bei der Verbrennung des Steinkohlengases, und deshalb erlangen auch die Verbrennungsprodukte eine viel bedeutendere Explosivkraft. Da ferner die Acetylenentwickelung nicht an den Ort gebunden ist, so eignet sich das betreffende Gas als Triebkraft vorzugsweise da, wo keine Gasanstalten in der Nähe sind, und wo der Motorenbetrieb nicht in einem so grofsen Mafsstabe eingerichtet werden kann, dafs sich die Anlage eines elektrischen Betriebes lohnt, die immer ziemlich kostspielig ist, wenn man nicht einen Anschlufs an eine Zentrale finden kann. Die Hauptschwierigkeit der Anwendung des Acetylens als Triebkraft lag bisher in der gefahrlosen Erzeugung einer lichtlosen Flamme, sie ist aber jetzt überwunden worden durch die neueren Unter suchungen und Konstruktionen der Berliner Allgemeinen Carbid - und Acetylengesellschaft, welche auch Motoren liefert und deren vollständige Installation besorgt. Die Hanimond-Sehreibmasehine. Die Nützlichkeit der Schreibmaschine heute noch zu beweisen, t dürfte ebenso überflüssig sein als bei der Nähmaschine, wie diese unentbehrlich für jede Familie ist, so ist es die Schreibmaschine für jedes Bureau, namentlich für das kaufmännische, es handelt sich also nur noch um die Frage, welches System das vorteilhafteste ist. Unter den etwa G Systemen, die überhaupt für angestrengten Bureaugebrauch in Betracht kommen, ragt die Hammond-Maschine hervor. Sie bietet die Eigenschaften, auf die es in erster Linie ankommt: Schreibschnelligkeit, Schönheit der Schrift, Dauerhaftigkeit, weitestgehende Anwendung im höchsten Mafse, wie ihre weite Verbreitung in Deutschland beweist, und der Sieg, den sie bei vielen eingehenden längeren Proben, wie solche z. B. von hohen Reichsbehörden kürzlich angestellt worden sind, errungen hat. Besondere Vorteile sind bei ihr die während des Schreibens sichtbare Schrift, die in wenigen Se kunden auswechselbaren Typen, vor allen der leichte kurze Anschlag und die bequeme Anordnung des Griffbrettes. Den Alleinverkauf dieser Ma schine für Deutschland, Oesterreich und Schweiz hat F. Schrey, Berlin SW. 19, von dem eingehende Prospekte gratis erhältlich sind und der auch Maschinen zur Probe versendet. (Siehe Inserat.) $■ Erda~]VIasehine. uf dem Gebiete des Nähmaschinenbaues wird neben manchem trefflichen Fabrikate auch viel Minderwertiges geboten, so dafs man beim Ankauf sehr vorsichtig zu Werke gehen mufs. Eine der bekanntesten Firmen, deren Maschinen man volles Vertrauen entgegenbringen darf, ist die Nähmaschinenfabrik Junker & Ruh in Karlsruhe. Schon der gute Ruf der Junker & Ruh - Maschinen, die in mehr als einer halben Million von Exemplaren über die ganze Welt verbreitet sind, bürgt dafür, dafs diese Nähmaschinen vor an deren Systemen weitgehende Vorzüge besitzen. Die neuerdings mit dem Namen „Erda“ belegten Nähmaschinen der Firma Junker & Ruh zeichnen sich durch einen auffallend geräuschlosen und sehr leichten Gang aus und sind von ganz vollendeter Konstruktion, die eine grofse Dauerhaftigkeit verbürgt. Unter den zahlreichen Apparaten und Hilfswerkzeugen, die jeder Erda-Maschine ohne Berechnung beigege ben werden, befindet sich auch der äufserst praktische, der Firma Junker & Ruh patentierte, selbstthätige Nähstoffhalter, der sich allent- halbep einer aufserordentlichen Beliebtheit erfreut. Die Erda-Ma schinen vereinigen nicht nur alle Vorzüge einer wirklich vollkom menen Nähmaschine auf sich, sondern sie schliefsen auch alle Mängel aus, welche bei diesem Artikel so oft zu Klagen führen. ’'.k,öz Neubau und Reparaturen, Geraclericliten, Fugen, Binden etc. ohne Betriebsstörung. E. Jeenicke & Cie., Dortmund. Das Kleine Buch von der Marine. Ein Handbuch alles Wissenswerten über die deutsche Fiotle nebst vergleichender Darstellung der Seestreitkräfte des Auslandes von Georg Neudeek, Kaiserl. Marine-Schiffbaumeister z. Zt. kommandiert zum Stabe des ostasiatischen Kreuzer-Geschwaders, und Dr. Heinr. Schröder, Lehrer an der Kaiserl. Deckoffizierschule zu Kiel. (354 Seiten.) Mit einer Karte und 644 Abbildungen. Kiel und Leipzig. Verlag von Lipsius & Tischer. Von den vielen Büchern, die seit dem vorigen Jahre über die Marine erschienen sind, dürfte wohl keines eine gröfsere Verbreitung verdienen als das uns vorliegende „Kleine Buch von der Marine“. Wenn man den Umfang und den reichen Inhalt des Buches betrachtet, so kann man wohl die Frage auf werfen, weshalb die Verfasser es das „kleine“ Buch genannt haben. Denn wer über irgendeine die Marine betreffende Frage Auskunft zu erhalten wünscht, in diesem Buche wird er sie, sicher nicht vergeblich suchen. 32 Seiten geben einen Überblick über die Geschichte der deutschen Marine von der ältesten Zeit bis zum Flotteugesetz und Kiautsehou; grofse Zeiten und Zeiten bitterer Schmach sehen wir da vor unserem Auge vorüberziehen. Der 2. Teil behandelt auf 86 Seiten die Organisation und das Personal (Marine teile, Chargen, Uniformen, militärische und Beamtenlaufbahn, Löhnung, Gehalt, Zulagen, Dienst und Verpflegung an Bord, Rechtspflege, internationales See kriegsrecht u. s. w.) Allen denen, welche die Absicht, haben, dem Vaterlande