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Prüfung der Glaeüallons auf Undichtigkeit unter Wasser. von bestimmter Helligkeit aussendet. Im wesentlichen bestellt er darin, dafs der Kohlenfaden zum Glühen gebracht wird, während er von kohlen stoffreichen Gasen, z. B. Leuchtgasen umgeben ist. Bei diesem Glühprozesse — der eine chemische Einwirkung je ner Gase auf den Kohlenfaden zur Folge hat — wird nicht nur seine Oberfläche gänzlich verändert, sondern auch seine innere Beschaffenheit. Die Veränderung der Oberfläche be wirkt eine Erhöhung des Lichtausstrahlungsvermögens, die Veränderung des Inneren eine Erhöhung der Elastizität und damit eine Erhöhung seiner Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Angriffe während der Fabrikation. An den Enden des so präparierten Kohlenfadens wer den nun die Platindrähte befestigt, die später in die Wand des Glasballons eingeschmolzen werden, und die dem Fa den den Strom zuführen. Das Bindemittel zwischen den Kohlenfäden- und Platindraht-En- den ist Kohlenstoff, der auf che mischem Wege aus kohlenwasser stoffreichen Stoffen ausgeschieden und direkt an jener Verbindungs stelle abgelagert wird. Der Faden ist jetzt so weit fertig, dafs er in den Glasballon eingeführt werden kann. Die Glaskörper haben ur sprünglich eine andere als die von der fertigen Lampe her bekannte Form, die sich meist der Form einer Birne nähert: sie sind länger als die später daraus hervorgehende Lampe, sind an dem spitzen Ende offen und haben auch nicht die bekannte Spitze an dem kugelförmig Das Einfuhren und Kinschmelzen der Kohleu- gewölbten Teile der Lampe. An mden in (lie Glasballons - der Stelle, an der später die oben erwähnte Spitze sitzt, wird zunächst ein dünnwandiges Glasrohr angeschmolzen, durch das im letzten Fabrika tionsstadium die Luft abgesaugt wird. An dem spitzeren, offenen Ende wird der mit den Platindrähten verbundene Kohlenfaden hineingeschoben, der Glaskörper soweit abgeschmolzen, wie es der Länge des Kohlenfadens entspricht und jeder Platindraht einzeln mit der Glaswand sorgfältig ver schmolzen. Jetzt hat der Glasballon die bekannte Birnenform erhalten. Im Innern der Birne sitzt der Kohlenfaden auf den Platindrähten; an dem Ende, an dem der Stil der Birne sitzt, und an dem die Platin drähte mit der Glaswand verschmolzen sind — aber natürlich nach aufsen hervorragend — ist der Glasballon geschlossen, und nur an der j entgegengesetzten Stelle, an der das enge Glasrohr angeschmolzen worden ist, ist der Ballon noch j offen. Die an- dem Glasballon vorgenommenen j Arbeiten tverden unter Anwendung starker Glas- j gebläse ausgeführt und beanspruchen eine nicht J unbedeutende Geschicklichkeit. Das Einschmel- i zen des Platindrahtes in den Glasballon mufs mit besonderer Sorgfalt ausgeführt werden; denn der kleinste, selbst dem Auge nicht mehr wahrnehmbare Sprung macht die fertige Lampe völlig wertlos. Der Draht, der in die Glaswand eingeschmolzen wird — es wird fast ausschliefslich Platindraht benutzt —, mufs ganz bestimmte Eigen schaften haben, um als Stromleitung zu dem Kohlenfaden verwendbar zu | sein, denn beim Einschmelzen des Drahtes in das Glas unterliegen dieses | sowie der Draht einer aufserordentlicli grofsen Erhitzung. Die Wärme aber dehnt fast alle Körper aus, also auch den Draht und die Glaswand; ' beim Erkalten ziehen sie sich wieder zusammen. Der Draht darf sich nun offenbar nicht stärker , zusammenziehen als die j Glaswand, sonst würde sich ein Spalt zwischen j beiden bilden; es müssen sich vielmehr beide Kör- I per gleichmäfsig aus- | dehnen resp. zusammen- j ziehen; dieser Bedingung genügt allein der Platin draht in vollkommener Weise. Aufserdem mufs auch das Glas, das mit j dem Platin verschmolzen j werden soll, bestimmte chemische Eigenschaften Das Anlöten der Kontaktdrähte. besitzen. ?Luftentleerungid.jGlasballons[u. Abschmelzung d. Stengel.' Der Preis für Platinum, eines der kostbarsten Metalle, schwankt be ständig, sinkt aber jetzt kaum mehr unter Mk. 1500 für das Kilogramm. Damit aus dem Glasballon mit dem Kohlenfaden eine Glühlampe werde, mufs, wie bereits erwähnt, die Luft aus dem Ballon entfernt werden. Früher wurden dazu aus nahmslos Luftpumpen benutzt, in denen der eigentlich wirksame Teil eine sich bewe gende Quecksilbersäule war. In den letzten Jahren ist aber der Luftentleerungsprozefs mit Quecksilberpum pen zugunsten eines anderen aufgegeben worden, der bequemer und viel wirksamer ist als der frühere. Alle Anzeichen sprechen dafür, dafs die mit diesem Prozefs erzielte Luftleere eine wirkliche Luftleere ist, während eine solche im physikalischen Sinne mit Quecksilber nicht zu erreichen war; es sind wenigstens bei der speziellen Untersuchung, der jede einzelne Lampe unter zogen wird, um die Güte ihres Vacuums zu prüfen, auch nicht Spuren von Gasresten im Ballon der so ausgepumpten Lampen nachweisbar. Ein besonderer Vorzug des jetzigen Verfahrens ist es, dafs die'Hantierung mit dem gesundheitge fährdenden Quecksilber in Fortfall kommt. Aber nicht nur die Luft aus dem Glasballon mufs entfernt werden. Der Kohlenfaden enthält Gase, die er erst beim Glühen abgiebt, und die viel schwerer zu ent- Die Bestimmung der Lichtstärke jeder Lampe, fernen sind. Nachdem die Luft aus dem Glasballon entfernt worden ist, wird Strom durch die Lampe geschickt, so dafs der Faden — zuerst aller dings kaum sichtbar — glüht. Wenn die Gase, die bei der Temperatur des dunkelrotglühenden Fadens von der Kohle abgegeben werden, durch die Luftpumpe abgesaugt worden sind, wird der Strom verstärkt und gleich zeitig mit der Entfernung der durch die höhere Temperatur ausgetriebenen Gase fortgefahren. So wird der Prozefs fort geführt und der Strom so lange verstärkt, bis die letzten wahrnehm baren Gasreste von der Pumpe beseitigt -wor den sind; dann wird das Bohr, das, wie be reits erwähnt, an dem kugelförmig gewölbten Teil des Glasballons sitzt, dicht über dem Ballon mit einer spitzen Gasflamme abge schmolzen. Obwohl alle Glüh lampen in derselben Weise hergestellt wer den, sind sie einander nicht vollkommen gleich; die eine gie.bt bei etwas gröfserer, die andere bei etwas ge ringerer Stromspan nung die normale Ker zenstärke. Um die Abweichung zu be stimmen , werden die Lampen einer Licht messung mit Hilfe des Befestigung der Lampensockel.