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in Heu ~ Süd*- Wales. Nachdruck verboten. sigen Fabriken gilt auch im Auslande gegen-1 Eine Vereinigung der Weifsblechfabrikan- wärtig als Muster des Geschmackes und der ten des Landes wird angesichts der in dieser mit EisßtlWaren Wohlfeilheit. An Stelle des früheren bedeu- nur erst jungen Industriebranche bereits be tenden Tapetenimports ist daher ein ansehn- j stehenden Überproduktion, schon seit längerer licher Tapetenexport getreten. Zeit angestrebt und scheint nun zur Thatsache Die scharfe Konkurrenz, welche die einzel- werden zu wollen. Wie es heifst, handelt es nen Firmen sich bereiteten, führte bereits im sich auch bei diesem Plane um Absorbierung Jahre 1891 zu einer Vereinigung der leitenden der Fabriken durch Ankauf, und sollen bereits Interessen der Tapetenindustrie hierzulande, drei Viertel derselben den Leitern der Kom- in den Preisen wie das Metallgeschäft. Während durch Gründung der „National Wall Paper Co.“, bination Vorkaufsrecht eingeräumt haben. Teils j längerer Jahre, ja bis Mitte des verflossenen die über ein Kapital von 38 Mill. Dollars ver- handelt es sich um Barankauf, teils um Zah- j befand sich der Eisenwarenhandel der Kolonie, fügte und durch Absorbierung der kleineren lungsleistung in Sekuritäten des neuen Trusts-1 wie der von ganz Australien, in einer keines- Unternehmungen bald die Kontrolle über den Für die rapide Entwickelung der Weifsblech- wegs beneidenswerten Lage. Der schwache Tapetenmarkt erlangte. Doch konnte sie sich industrie hierzulande spricht die Thatsache, dafs Begehr, die scharfe Konkurrenz und die derselben nicht lange erfreuen, denn es traten j am 15. August er. in allen Teilen der Ver. schlechten Preise waren nur einzelne der zahl neue Unternehmungen auf, die zwar nicht so Staaten 253 Weifsblechfabriken im Betriebe reichen Mifsstände, mit denen die Importhäuser ohl kaum ein Zweig des Importhandels von Neu-Süd-Wales zeigte im letzten Jahre eine so umfangreiche Besserung billig arbeiten konnten wie der Tapetentrust mit seinen riesigen Hilfsmitteln, sich jedoch durch besondere Muster ein grofses Absatzfeld zu verschaffen wufsten. Bei dieser sich immer stärker entwickelnden Konkurrenz konnte der Trust schliefslich die alten Preise nicht mehr aufrecht erhalten, und die Fabrikation wurde immer unprofitabler. Die Gründung der neuen Vereinigung hat nun den Zweck, Geschäft und Industrie in Ta peten wieder einträglicher zu machen. Die neue Gesellschaft nimmt nicht blofs die Natio nal Co. in sich auf, sondern auch die bedeu tendsten Konkurrenzunternehmungen derselben, so dafs thatsächlich der gröfste Teil der für den Markt bestimmten Erzeugnisse sich in ihren Händen befinden wird oder schon gegenwärtig befindet. Auch die Vereinigung der Silberwarenfabri kanten des Landes ist durch die in letzter Woche erfolgte Inkorporierung der „ International Sil- ver Ware Co.“ bereits eine Thatsache. Die neue Gesellschaft verfügt über ein Kapital von $ 30 000 000, wovon Vorzugsaktien im Werte von $ 24 000000 zur Absorbierung von 20 Fabriken verausgabt werden sollen, die 85 °/ 0 der Erzeugung an Silber- und silberplattierter Ware repräsentieren. Auch in diesem Falle handelt es sich, nach Versicherung der Leiter der Kombination, um Beseitigung ruinöser Konkurrenz und Reduzie rung der Unkosten, wodurch Fabrikation und Geschäft der Branche wieder auf eine gesunde Basis gestellt werden sollen, ohne dafs es an geblich notwendig sein wird, die Warenpreise zu erhöhen. Auch in der Silberwarenbranche hat die Konkurrenz in letzter Zeit die Preise so herabgedrückt, dafs trotz der höheren Her stellungskosten hierzulande in gangbarsten Ar tikeln die Warenpreise hier niedriger sind als in den europäischen Hauptzentren. Gleichzeitig jedoch hat die hiesige Fabrikation von Silber und silberplattierter Ware solchen Fortschritt waren, gegen nur 189 im Jahre vorher. Und zu kämpfen hatten, und Verluste daher unver- dabei sind 54 neue Fabriken im Bau, wodurch meidlicb. Da trat Mitte von 1897 plötzlich sich die Zahl in Kürze auf 307 erhöhen wird, ein gänzlicher Umschlag ein, der ein noch was einer Vermehrung der Produktion um 20 °/ 0 besseres Resultat erbracht hätte, wären nicht entspricht. In der ersten Hälfte des letzten | die Bestände auf ein so geringes Mafs zurück- Jahres stellte sich die Weifsblecherzeugung hier- geführt gewesen, dafs man die günstige Kon- zulande auf 3 009 777 Kisten; im ersten Se- junktur nicht voll ausnutzen konnte. Nichts- mester dieses Jahres waren es bereits 3 954 390 destoweniger ist gegenwärtig die Lage durch- Kisten. aus befriedigend, einzelne Artikel haben sich Während früher im Weifsblechhandel das 1 sogar über alles Erwarten gebessert. So zum englische Fabrikat den hiesigen Markt kontrol- Beispiel stieg Stacheldraht, der heute 280 Mk. lierte, findet heute bereits eine Ausfuhr von per Tonne franco Zollniederlage kostet, um amerikanischem Weifsblech nach England statt, 70 Mk. Leider gelang es den Vereinigten und die Thatsache, dafs der Preis, zu welchem Staaten, in diesem Artikel Deutschland den die hiesige Ware drüben angeboten wird, that- Rang abzulaufen, und wenn auch noch eine sächlich billiger ist, als die englischen Fabri- recht ansehnliche Menge von uns dorthin ge kauten die gleiche Qualität liefern können, hat j liefert wird, so fällt doch Amerika der Löwen laut neuesten Meldungen drüben nicht wenig an teil zu. Dagegen steht Deutschland, was Sensation verursacht. Die englischen Fabri- die Einfuhr von gewöhnlichem Eisendraht für kanten sehen sich dieser drohenden Konkur- Umzäunungen anbelangt, infolge des niederen renz gegenüber gezwungen, ihre veralteten Ma-! Preises der deutschen Fabrikate noch immer schinen durch solche von modernem Charakter unerreicht da, trotz der Anstrengungen der zu ersetzen, was grofse Auslagen verursacht : Konkurrenz, insbesondere Englands, das sich und in seinen Folgen Tausende von Arbeiter-1 bisher vergeblich bemühte, seinen Erzeugnissen kräften überflüssig machen wird. j gröfseren Eingang zu verschaffen. Ebenso | liefern wir einen grofsen Teil des gewöhnlichen | und galvanisierten Bandeisens für Bereifung von Ballen und Fässern. Die Preise dieser Artikel besserten sich ebenfalls und stehen heute auf 148 bis 154 Mk. für gewöhnliches Sine neue Industrie hat in Pennsylvanien Bandeisen, galvanisiertes entsprechend mehr; in den letzten Jahren einen grofsen Auf- diese werden mit 300 bis 306 loco Zollnieder- schwung erhalten es ist die Gement-. j. lge bezahlt .Stabei sen , Winkeleisen und Träger ermittelt worden, dafs Pennsylvanien vorzügliche smd Wenfalls lebhaft begehrt und erzielen höhere dolomitische Kalksteinlager hat, welche die Berei- Preise, ebenso Feinbleche, deren Einfuhr eine tung der besten Sorte von Cement, dem söge- ■ erhebliche Steigerung aufweist. In Maschinen, nannten Portland-Cement, ermöglichen, da der Kalk Maschinenteilen und Kurzwaren ist Amerika dahier fast frei von Magnesia ist Die Cement- L nser sch j imnlster Konkurrent, und die ameri- tabnkation in den vereinigten Staaten bat vor , . . .. .. . . . zehn Jahren begonnen, vorher wurde aller Cement kanlsche » Artikel, die ohne. Zweifel hinsicht- importiert; jetzt sind im Lande dreifsig Fabriken, lieh der Leichtigkeit und Solidität ihres Gleichen die 2 250 000 Fafs Cement im Jahre liefern —J suchen, drohen sowohl die englischen wie die die Hiiltte davon produziert Pennsylvanien. Noch deutschen Fabrikate, welch’letztere bisher wegen im Jahre 1891 hatte die einheimische Produktion : ihrer Wohl feilheit viel begehrt wurden, mehr nur 547 440 4als betragen; seit sechs Jahren hat ] , . n TT . . , und mehr zu verdrängen. Hier wird es aller Pennsyh/aniens Cement ~ Industrie. sie sich mehr als vervierfacht. Die Einfuhr kam aufzuweisen, dafs fast gar kein englisches oder bis dahin hauptsächlich aus Deutschland und hat Anstrengung der deutschen Fabrikanten be- europäisches Fabrikat mehr in den hiesigen j seitdem nicht zugenommen, trotz des gesteigerteni dürfen, um sich von den Amerikanern keinen Markt gelangt, dafür das hiesige Erzeugnis i n Konsums, dessen Zunahme von der heimischen j Vorsprung abgewinnen zu lassen. Europa immer weitere Verbeitung findet. dessen Zunahme von der heimischen Industrie gedeckt wurde; Deutschland produzierte in 1894 über 13 Millionen Fafs Portland-Cement, wowon es 2 Millionen exportierte im Werte von 20 Millionen Dollars. * 466