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Amerikanische Schund- nun aUC ^ die 861- Gelegenheit einer zoll- päischen Häfen die beste Verbindung mit Süd- .... • -*-\ 1 | politischen Gleichberechtigung gegenüber den amerika hat. Und gerade der Handel mit der fahrrader in Deutschland, nordamerikanischen Staaten nicht das Wort südlichen Hälfte unseres Kontinentes ist das H lL " iHui Überflutung Deutschlands mit ameri- reden wollen, so halten wir doch ein sofortiges Schmerzenskind amerikanischer Exporteure, da H) | kanischen Fahrrädern minderwertiger Eingreifen der deutschen Reichsbehörde und in den letzten Jahren unser Export dorthin Qualität steigt in bedenklicher Weise, eine Belegung der amerikanischen Fahrräder abnahm, während er nach allen anderen Län dern am 30. Juni beendeten Fiskaljahr mit einem Eingangszoll von Mk. 60 pro Stück dem bedeutende Zunahmen zu verzeichnen für recht und billig. Ferner halten wir es'[ hatte. In 1897/98 betrug die Ausfuhr amerikanischer Fahrräder nach Deutschland nahezu 7 Millionen Mark, während alle übrigen kontinentalen Staaten Europas zusammen für 6 Millionen Mark bezogen. Bei einer solchen Massenzufuhr ausländischen Fabrikates ist die Besorgnis fü r die gedeihliche Weiterentwicklung unsei’er deut- aber auch zum Schutze der deutschen In- ,Der Handelsverkehr der Vereinigten Staaten dustrie und des deutschen Publikums für uner-; mit Deutschland hat in den beiden letzten Jahren läfslich, dafs der ausländische Ursprung der in fast allen Industrieprodukten eine beträcht- naeh Deutschland zur Einfuhr gelangenden liehe Steigerung erfahren, die besonders ekla- Fahrräder durch auffallende, in die Augen tant in Maschinen- und Ackerbaugeräten her springende Zeichen oder Marken kenntlich ge-| vortritt. Das Warenhaus in Hamburg würde sehen Fahrrad-Industrie nur zu gerechtfertigt macht sein müssen. Nur dann wird es mög- als erzieherischer Faktor wirken und entschie- Denn es darf niemals aufser acht gelassen lieh sein, dem kaufenden Publikum einen wirk werden, dafs die Zufuhr der amerikanischen samen Schutz gegen die Schädigung durch Fahrräder zum gröfsten Teile aus geringwertiger amerikanische Schundware zu gewähren und Ware besteht, durch deren Verschleuderung der Überflutung unseres heimischen Marktes auf dem deutschen Markte der Handel in im Interesse der deutschen Industrie einen reellen deutschen soliden Erzeugnissen auf die festen Damm entgegenzusetzen. Dauer vollständig untergraben und ruiniert werden mufs. Die Minderwertigkeit der nach ; ‘^1’^' Deutschland zur Ausfuhr kommenden ameri- £in amer ikanisßhes MUSter- waren-Ltager in Hamburg. kanischen Fahrräder wird von den Amerikanern | selbst zugegeben und auch bereits angekündigt, dafs die Fahrrad - Ausfuhr nach Europa dem- ||§P§! nächst wieder grofse Dimensionen annehmen würde. In den letzten diesbezüglichen Be. | richten heifst es: I folgte den den Absatz spezifisch amerikanischer Waren fördern, da die deutschen Kaufleute an den ausgestellten Produklen sich ein besseres Bild von der Güte des Fabrikates machen können, als dies beim bestausgeführten Katalog oder Preiscourant der Fall sein würde. Ein leb hafter Warenaustausch würde auch zweifellos dazu beitragen, die etwa bestehende Animosi tät zwischen Deutschland und Amerika abzu- schwäcchen, wenn nicht zu beseitigen. Es würde aber auch dazu beitragen, manche seitens ^3ie von der in Philadelphia domizilierten der deutschen Zollverwaltung gegen den ameri- „National Association of Manufac-1 kanischen Import angewendete Chikanen und turers“(„Bund derlndustriellen“) ver- Ungerechtigkeiten verschwinden zu machen.“ Politik, den Absatz amerikanischer Präsident Search ist der Ansicht, man solle „Die Bicycle-Ausfuhr nach Europa dürfte Industrie-Erzeugnisse im Auslande, durch Er- das geplante Etablissement in Hamburg nicht in Kürze wieder grofse Dimensionen annehmen, j richtung von Musterwarenlagern in Zentral- Alle bedeutenden Fabriken treffen für die kom mende Saison umfassende Vorbereitungen, und thatsächlich haben die Lieferungen nach London plätzen des Auslandes zu fördern, hat sich bei dem ersten, mit Errichtung einer solchen An stalt in Caracas, Venezuela, gemachten Ver- nur als permanente Ausstellung amerikanischer Waren ansehen, sondern auch als einen Markt für diese Erzeugnisse. Wie er sich in Ham burg persönlich überzeugen konnte, würden die deutschen Kaufleute die Errichtung des Warenmusterhauses gar nicht feindselig auf schon begonnen. Nach Hamburg gelangen suche, so gut bewährt, dafs diese repräsentative J nächster Tage ca. 4000 Fahrräder seitens j Vereinigung amerikanischer Fabrikanten nun- [ dreier grofser Fabrikfirmen zur Versendung, mehr ihre diesbezügliche Thätigkeit auf Europa nehmen, denn die Deutschen seien anständige und zwar handelt es sich dabei durchgängig auszudehnen gedenkt. Und nach reiflicher Er- Mitbewerber. „Es ist kein Grund vorhanden, um einen geringwertigeren Artikel als im Ver. wägung betreffs des Platzes, welcher sich für I warum wir nicht in den Wettbewerb mit allen kehr mit England.“ die Errichtung einer solchen Anstalt am meisten Industrievölkern treten sollen, um so mehr, als Dabei wird auch noch ausdrücklich darauf j empfiehlt, ist die Wahl auf Hamburg gefallen.j durch unsere Ausfuhr der einheimische Markt hingewiesen, dafs sich noch grofse Vorräte an Zu bemerken dabei ist, dafs diese Warenlager entlastet und dadurch hierzulande ein höherer Fahrrädern in den Händen der europäischen keine an sich profitablen Unternehmungen sein Händler befinden. ! sollen. Die Kosten der permanenten Aus- Gewinn erreicht wird.“ Ferner glaubte Präsident Search, es sei vorläufig nicht ratsam, in Europa mehr als ein Warenhaus zu errichten. „Ich bin zu dem Wohin eine solche Überflutung des deutschen j Stellung und des damit verbundenen Auskunfts- Marktes mit nordamerikanischer Schundware bureaus für hiesige Verkäufer sowohl wie für führen wird und führen mufs, darüber wird \ dortige Käufer werden vielmehr von den Fa-1 Schlüsse gelangt, dafs, wenn man die Situation wohl niemand im Zweifel sein. Die deutsche i brikanten, die sich an der Ausstellung be _ i von allen Seiten betrachtet, Hamburg der wün- Industrie und das kaufende deutsche Publikum teiligen, pro rata getragen ! sehenswerteste Platz zum Anfängen ist, und ich haben ein volles Recht auf energischen Schutz | Mr. Theodor C. Search, der Präsident der i will es der Association bei der nächsten Sitzung seitens der Reichsbehörde. Möchte eine solche . Fabrikanten-Vereinigung, der in dieser Ange-; empfehlen. Während meiner kürzlichen An- nicht zu lange auf sich warten lassen. Der | legenheit während der letzten Monate in Europa i Wesenheit in Hamburg wurden zwar keine deutsche Eingangszoll auf amerikanische Fahr-j geweilt hat, hat sich zu dem Plane, einem Ver.I positiven Abmachungen getroffen, aber ich räder beträgt ca. Mk. 3 pro Maschine, gegen-| tretender „New-Yorker Handelszeitung“ gegen- kenne verschiedene Hamburger Häuser, von über einem nordamerikanischen Eingangszoll über, wie folgt, geäufsert: „Von der Zweck- denen ich glaube, dafs sie unserem Unter- von Mk.’ 120 pro Stück auf deutsche Räder,: mäfsigkeit des Planes, durch Errichtung von j nehmen freundlich gesinnt sind. Später werden ein Hochschutzzoll, der eine Ausfuhr deutscher Musterlagern die Verbreitung amerikanischer | wir auf London, das grofse Finanz- und Schiff- Erzeugnisse nachNordamerika unmöglich macht, Industrieprodukte in Europa zu fördern, bin fahrts-Zentrum, unser Augenmerk richten, für während der deutsche Markt der Überflutung | ich völlig überzeugt. Hamburg ist der am den Handel mit Deutschland vielleicht auch mit amerikanischen Rädern schutzlos preisge- meisten emporstrebende Hafen Europas und ! auf Berlin, wenn auch in letzterem bei weitem geben ist. Hier liegt ein Mifsverhältnis, wie | eignet sich ganz besonders zur Ausführung ' nicht so günstige Verhältnisse vorherrschen wie es schlimmer nicht gedacht werden kann, und jeder Tag Verzögerung in der Abhilfe bringt über unsere deutsche Industrie grofse und nicht wieder einzubringende Verluste. Wenn wir unseres Planes, sowohl wegen des weiten Ge-1 in Hamburg.“ bietes in Europa, welches für seine Versorgung mit Auslandware auf Plamburg angewiesen ist, als auch weil die Hansastadt von allen euro-! 461