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Kontinent. kommt von England, ist aber eiserne Waren ausschliefslich von Zink kommt teils von England, teils vom Gabeln u. Löffel. Die neusilberne Ware meistens deutsches Erzeugnis; Deutschland. Stahl in Barren, Platten, Bleche etc. Deutschland macht grofse An strengungen, den Markt darin den Engländern streitig zu machen. Gepresste Zinnwaren. Bassins von England, Kochutensilien von Deutsch land. Maschinen. — Der englische Maschinenfabrikant ist im Vorteil gegen die kontinentale Konkurrenz durch die Frachtdifferenz zwischen Havre— Brasilien und Liverpool—Brasilien. Der britische Schiffseigner über nimmt Maschinenteile"~zu 25—35 Shilling per Tonne, während von Havre aus die Fracht 100 Francs per Tonne beträgt; auch von Deutschland und Belgien sind die Frachtraten höher als von Eng land, aber nicht so hoch als von Frankreich aus. Kur von Nord amerika aus kommt die Fracht dem billigen englischen Tarif gleich. Für Brennereien sind fast ausschliefslich deutsche und französische Ma schinen in Gebrauch. Maschinen für Zuckerfabriken liefert meist Frankreich, nur weniges — und zwar nach Pernambuco — liefert England. Die englischen Ma schinen kamen sehr in Mifskredit durch die Lieferung von 4 kom pletten Einrichtungen im Jahre 1884/85; dieselben bestanden durchweg in altmodischen Maschinen, die schon 10 Jahre in Ägypten gelagert hatten. Das beste Feld zur Einführung moderner Ma schinen zur Zuckerfabrikation ist der Staat Alagoa, wo das Land billig und fruchtbar ist, und dieselbe Pflanzung 4—5 Ernten liefert ohne jegliche Arbeit. Spinnerei-Maschinen liefert England. Manufakturwaren. Baumwollwaren. Englische weifse und gedruckte Waren behalten ihren ruhigen Gang. — In billigeren Waren konkurriert Deutschland und Italien mit England. Der gröfste Teil des Bedarfs wird je doch durch im Lande selbst erzeugte Waren gedeckt. Wollwaren. In Wollwaren beherrscht Deutschland den Markt. — Trotz dem im Lande selbst schon viele. Fabriken mit Erfolg errichtet wurden, ist die Einfuhr, namentlich in besserer Ware, im Steigen begriffen; nach der allgemeinen Ansicht der Kaufleute in Bio und San Paulo steigt die Nachfrage nach besseren Waren mit jedem Jahre. Lederwaren. Das Ledergeschäft in Bio ist keineswegs unbedeutend, und da bisher die inländischen Unternehmer demselben nur wenig Aufmerksamkeit ge schenkt haben, so bildet die Einfuhr den Hauptbestandteil des allgemeinen Ledermarktes. Geschnittene Leder von England werden bevorzugt, obgleich in letzter Zeit in Leder dieser Art ausgezeichnet zubereitete lots von Deutschland eingeführt wurden. In anderen Qualitäten stehen wieder deutsche und auch französische Marken in grofser Gunst. Gegerbte Häute. Im allgemeinen kommen nur leichtere Sorten zur Aus fuhr. Sohlleder wird in verschiedenen Teilen Brasiliens selbst fabriziert. Schwarze, weifse und gefirnifste Kalbleder kommen von Deutschland und Frankreich, ebenso Kidleder und Schafleder. — In Schweinsleder hat Deutschland den Vorzug; die englischen Sorten sind zu dick und schmierig. Chamoisleder kommen dagegen von Frankreich. Pantoffeln und das zur Fabrikation derselben gehörige. Material kommt von Deutschland, ebenso wie die Pferdedecken, in welchen Artikeln England ganz verdrängt worden ist. Stiefel u. Schuhe. Es giebt in Brasilien ganz bedeutende Fabriken, neben einer grofsen Anzahl kleinerer Schuhmacher; aber die Aufmerk samkeit derselben ist mehr auf Männerstiefel in billiger Ware und auf Pantoffeln gerichtet. England liefert bessere Waren; Frank reich und Wien Damenschuhe u. s. w. Die Mitteilungen über Einfuhr an Mehl, Fleisch- und sonstigen Efs- waren können wir hier übergehen, da dieselben für die Leser unserer Zeitschrift von wenigerem Interesse sind. Dagegen soll erwähnt werden, dafs von fremden Bieren die deutschen Gebräue den Markt beherrschen, weil sie leichter und in dem dortigen Klima besser bekömmlich sind. In letzten Jahren sind jedoch auch in Brasilien grofse Brauereien eingerichtet worden, deren Erzeugnisse sehr behebt sind. Von anderen Artikeln sind noch zu erwähnen: Kerzen von Frankreich und Belgien. Bio importierte 1894: 14 551 Kisten, 1895: 11 981 Kisten. Streichhölzchen liefert hauptsächlich Deutschland, im Wettbewerb mit Belgien. Wagen liefert vorzugsweise Frankreich. Juwelen u. Uhren werden von Frankreich und den Vereinigten Staaten eingeführt. Deutschland und England liefern darin wenig. Porzellan- u. Glaswaren liefert hauptsächlich Deutschland im Wettbewerb mit Belgien, jeder Staat für ca, 2 Millionen Mark jährlich. Papier. Zeichenpapier von Deutschland, Schreibpapier ebenfalls, aber im Wettbewerb mit England und Frankreich. Es belief sich die Einfuhr in Brasilien von den Staaten: 1885 7 258035 26030149 13467 230 10566502 dem ganzen $ 1895 15 135125. „ 36625211. „ 13 568 638. „ 15 457 370. Einfuhrhandel in Brasilien in der anderen ■J Nordamerika $ England „ Deutschland „ Frankreich ,, Deutschland rangiert also bei vierter Reihe, — so dafs es bei den riesigen Fortschritten Staaten in der Ausfuhr nach Brasilien von Frankreich und von den Ver einigten Staaten von Nordamerika überflügelt worden ist. Das nordamerikanische Handelsmuseum in Philadelphia hat von allen seit den letzten 11 Jahren durch England, Deutschland und Frankreich in Brasilien eingeführten Waren Muster gesammelt, zusammen 40 000 ver schiedene Proben, aus denen Stil, Eigenart, Qualität und Bemusterung dieser Waren zu ersehen sind. Diese riesigen Musterkollektionen euro päischer Waren dienen zur Belehrung und Informierung der Industrie und des Aufsenliandels Nordamerikas, und hat die sorgfältige Prüfung und der Vergleich dieser Proben ergeben, dafs in den meisten Sorten, namentlich in Eisenwaren und Maschinell die nordamerikanische Industrie ein mäch tiges Absatzgebiet in Brasilien finden wird. Es ist wohl überflüssig — so heilst es wörtlich in dem Original bericht der nordamerikanischen Forschungskommission — noch besonders darauf hinzuweisen, dafs der Handel mit einem so reichen und glück lichen Lande wie Brasilien, wohl wert ist, mit allen Kräften kultiviert zu werden. Die Wareneinfuhr in Brasilien ist in der Steigung begriffen, und die nordamerikanische Industrie wird dafür sorgen, ihren Ausfuhrhandel nach dort in Baumwollwaren, Haushaltungsgegenständen, Neuheiten, Schmucksachen, Eisenwaren und Maschinen einen mächtigen Aufschwung zu geben. Fortsetzung folgt. r« Jhbonnements auf die Zeitschrift „Volldampf ‘ können mit jedem jVlonat beginnen. — Alle Buchhandlungen und postansta/ten des 3n~ und jVus/andes nehmen Abonnements ent gegen. — A^ onnemen ^ s P re,s Mk. 8.— jährlich. Deutschlands Handel naeh den Philippinen. Nachdruck verboten. ekanntlich wurde die Entwicklung einer starken deutschen Flottenmacht vor Manila in nordamerikanischen Marine- und Fl andelskreisen mit scheelen Augen betrachtet und auch amtlich darauf hingewiesen, dafs eine solche Flottenmacht nicht im Ver hältnis stände mit den auf den Philippinen zu schützenden deutschen Flandels-Interessen. — Die nordamerikanischen Handelskreise wurden •Wo durch falsche Berichte systematisch gegen die (sollen, dafs die von Deutschland vor Manila deutsche Industrie verhetzt, so dafs noch heute j zusammengezogenen Streitkräfte in keinem Ver eine starke antideutsche Stimmung vorherrscht, hältnis zu den dortigen deutschen Handels und zahlreiche amerikanische Firmen sich deut- Interessen ständen. Nach diesen Angaben stellt sehen Erzeugnissen gegenüber ablehnend ver halten und ihre Einkäufer beauftragt haben, j keinerlei deutsche Waren zu kaufen. Selbst seitens der nordamerikanischen Be hörden liegen Berichte vor, die sich nur aus! einer solchen Verstimmung gegen Deutschland ( erklären lassen. — Das statistische Amt in Washington veröffentlicht soeben Angaben über den Philippinen - Handel, welche nachweisen 416 l »I : sich die Einfuhr in den Philippinen wie folgt: Aus England Ver .Staaten Spanien Frankreich Japan Deutschland Die Ausfuhr Spanien aus den . $ 37 337 500 24 614 295 22 500000 9 939 100 6 939 545 1 168 500 Philippinen nach: . $ 38 500000