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— j- nicht lohnt. Gerade an solchen Novitäten mangelt es jedoch in diesem Jahr und dürfte daher mehr wie in irgendeiner der letzten Saisons das Haupt-Geschäit in wollenen Damen kleiderstoffen den heimischen Fabrikanten zu fallen. Posamenten-Branche. Die Geschäftslage kennzeichnet sich durch grofse Ungewifsheit bezüglich der Modenrich tung für die bevorstehende Saison. — Wenn auch für Herbstware schon gute Aufträge ein gegangen sind, so zeigt sich im Umfang der Bestellungen grofse Rückhaltung der Käufer. Es erklärt sich das leicht daraus, dafs trotz des nahen Bevorstehens der Eröffnung der neuen Saison der Handel doch noch fast völlig im Ungewissen ist, welche Arten Kleiderbesatz am meisten werden begehrt sein. Sollten glatte Stoffe für Damenkleider bevorzugt werden, und soweit hat es den Anschein, als ob das der Fall sein dürfte, so würde das eine gute Nach frage nach Seiden-Gimpe bedingen, und dann später in der Saison Jet- und Stahl-Gimpe gut gefragt sein. Phantasie - Artikel und Besatz- Garnituren sind nun schon seit drei Jahren in Mode, es scheint daher zweifelhaft, ob ihre Popularität sich für eine weitere Saison be haupten wird. In letzter Saison wurden diese Artikel bereits von Detaillisten zu so billigen Preisen angeboten, dafs die Ware in Hände von minderbemittelten Kunden gelangte, und das hat stets zur Folge, dafs die feinere Kund schaft dem Artikel ihre Gunst entzieht. Gewöhnlich zeigen sich gegen Schlafs der Frühjahrs-Saison Anzeichen dafür, was in der Herbst-Saison meist gefragt sein wird. In diesem Jahre war die Nachfrage jedoch während der letzten Monate, hauptsächlich der Kriegsbeun ruhigung wegen, eine so wenig lebhafte, dafs sich irgendwelche Schlufsfolgerungen daraus nicht ziehen liefsen. Infolge dessen erwartet man auch in unserer Branche eine späte Saison, und der Herbst - Bedarf dürfte vielleicht erst gegen Mitte August eine festere und lebhaftere Form annehmen. In Europa liegt die Sache übrigens auch nicht anders, und die von drüben zurückkehren den Einkäufer melden, dafs die Fabrikanten dem neuen Saison - Geschäft mit der gleichen Ungewifsheit gegenüber stehen. Vor allem fehlt ■es an neuen Ideen, und suchen die Fabrikanten solche von den Käufern zu erlangen. In einem Hauptorte Sachsens für die Besatz - Industrie haben in diesem Sommer gleichzeitig zehn ameri kanische Einkäufer während zweier Wochen die Muster der Fabrikanten durchgesehen und dabei so wenig Geeignetes gefunden, dafs sie nur geringe Ordres hinterlassen haben. Die Folge davon wird sein, dafs, sowie der Saison- Bedarf bestimmte Form annimmt, eine so starke Nachfrage eintreten wird, dafs die Fabrikanten nicht im stände sein werden, den Anforde rungen zu genügen. Und dann dürfte sich in üblicher Weise das Saison-Geschäft in eine zu als letztes Jahr. Ebenso sind in Europa die kurze Zeit zusammendrängen, als dafs es allen Bestände um 225 000 und die in Händen der Erwartungen entsprechen kann. Fabrikanten befindlichen Vorräte um vielleicht Jet-Effekte in Gimpen und applique scheinen 300000 Ballen gröfser als letzte Saison. Dafür zur Zeit noch die sichersten Artikel zu sein, waren jedoch die Lager, besonders hierzulande, und gehen dafür auch gute Ordres ein. Auch in letztem Jahr ungewöhnlich niedrig, und die Besatz - Artikel in Stahl dürften starke Ver- derzeitigen Läger sind angesichts einer bevor- wendung finden für schwarze wie farbige stehenden gröfseren Konsumrate durchaus nicht Kleiderstoffe. Da, soweit die Tendenz für glatte ! übermäfsig. Damenkleiderstoffe am stärksten ausgeprägt er- j In letztem Jahre verteuerte der schlechte scheint, lassen sich die Aussichten für die Saison Ernte-Ausfall in Europa die Lebensmittel und in Besatz-Artikeln ziemlich ermutigend an, und verringerte die Nachfrage nach Baumwollwaren. abgesehen davon, dafs die Nachfrage durch die ! Der neuerliche Preissturz des Weizens, zu vorherrschende Ungewifsheit vorläufig noch be-1 sammen mit guten Ernte-Aussichten in Europa, einträchtigt wird, ist man in Importkreisen Indien, Argentinien und Amerika, sichern da ziemlich sanguinisch gestimmt. Bis Mitte August ; gegen für Europa billige Preise für Nahrungs dürfte die Pariser Herbst - Mode sich erklärt! mittel. Das wird sicher die Nachfrage nach und der Handel damit eine Basis gewonnen | Baumwollwaren heben und damit auch die haben, auf welcher sich dann eher arbeiten! Situation des Rohartikels bessern. In aller läfst. Welt sind die ärmeren Bevölkerungsklassen die | gröfsten Konsumenten von Baumwollstoffen, und darf man als Regel annehmen, dafs mit dem Sinken der Weizenpreise die Nachfrage j nach den Produkten der Baumwollfabriken sich hebt. Vorläufig allerdings sind die Fabrikanten hier und in Europa, der grofsen Vorräte in | ihren Händen wie im Markte sowie der gün- ier bekannte amerikanische Baumwoll-1 stigen Meldungen über die kommende Baum- Statistiker Shepperson-New-York hat j woll-Ernte wegen, zurückhaltend. Der Ausfall sich über die derzeitige Baumwoll- j der Ernte ist jedoch noch ungewifs und ein Situation wie folgt geäufsert: überreicher Ertrag durchaus nicht sicher. Da- Der Krieg hat, soweit zu ersehen, keinen bei ist Baumwolle zweifellos billig, denn während besonderen Einflufs auf den Baumwoll-Handel Weizen, trotz des kürzlichen Preissturzes, immer und -Export ausgeübt. Während der ganzen 1 noch 15 Proz. höher steht als letztes Jahr zu letzten Saison haben wir Spanien nur 225 000 dieser Zeit und Mais, Hafer und Schweine- Ballen geliefert. Japan hat dagegen in dieser fleisch z. Zt. um 25 Proz. teurer sind, Zucker Saison bereits 200 000 und damit 149 000 um 13 Proz. höher notiert als letztes Jahr, Ballen mehr gekauft als letztes Jahr. Das steht Baumwolle z. Zt. um £ cts. per Pfund zeigt, wie unbedeutend Spaniens Baumwoll- oder um 18 Proz. niedriger, und Druckkattune waren-Industrie ist und anderseits, wie rapide sind um { ct. per Yard oder um 20 Proz. sich das kleine Japan als Konsument von hie- billiger als letztes Jahr. Daraus ergiebt sich siger Baumwolle entwickelt. Sollten wir wirk- deutlich der im Vergleich zu anderen Bedarfs- lich gänzlich die Kundschaft Spaniens verlieren Artikeln verhältnismäfsig billige Preis von und das ist nicht anzunehmen, so darf man Baumwolle. erwarten, dafs jeder hiesige Ballen Baumwolle, Bis dato sind von letzter Ernte etwa 2 500000 der deswegen unverkauft bleibt, schliefslich Ballen mehr in Sicht gekommen, als das im seitens Japans bereitwillige Abnahme finden Vorjahr zu dieser Zeit der Fall war. Und trotz Die niedrigen Baumwoll* Preise. wird. dem ist der Sicht-Vorrat von amerikanischer Als der Krieg zum Ausbruch kam, gingen Baumwolle in aller Welt nur um 600000 Ballen in Liverpool die Preise etwas höher, der An- gröfser als letztes Jahr. Das ist eine bezeich nahme wegen, spanische Kriegsschiffe würden nende Thatsache, die deutlich hervorhebt, wie den amerikanischen Ausfuhr-Handel durch rapide Baumwolle absorbiert wird, wenn Preise 1 Wegnahme amerikanischer Schiffe oder Waren j niedrig sind, lahm legen. Die Besorgnis erwies sich sehr bald jedoch als grundlos, und ist der Kriegs-1 , furcht wegen auch nicht ein Ballen weniger zur Ausfuhr gekommen. Wenn auch gegenwärtig Stille vorherrscht, | so ist die Baumwoll-Situation durchaus keine: unbefriedigende. Die Bestände hierzulande sind zwar um 220 000 Ballen gröfser als letztes { Jahr zu dieser Zeit, und auch die hiesigen j Baumwoll - Fabriken haben mehr Rohmaterial I 331