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Hcmdels-l'laehriehten aus den Vereinigten Staaten von Nord-Ämerika. |s mufs konstatiert werden, dafs die gegenwärtige Geschäftslage sowohl, auch die Aussichten für den läfst sich wegen der inzwischen stattgefundenen j laufen für solche gute Nachbestellungen ein. Tarif-Änderung und der derselben wegen er- Damentuche, broadcloth, henriettas, cashmeres, folgten starken Importationen schwer ziehen, whipcords sind gut gefragt, in billigerer Ware wie Herbst sich durchaus befriedigend anlassen. Besonders günstig liegt das Geschäft in der Baumwoll - Textilbranche; nahezu sämtliche grofsen Etablissements sind auf Monate hinaus reichlich mit Ordres versehen. In Seidenwaren fanden ziemlich hübsche Umsätze statt, und haben sich die während der Saison um 5 bis 10 Proz. gestiegenen Preise fest behauptet; man erwartet eine gute Entwicklung der Nach frage für Herbstwaren. Wirkwaren für den Herbst erfreuen sich guter Nachbestellungen, und die Preise sind durchgängig fest. Leinen waren sind langsam, aber bei andauernd guten Aussichten auf ein befriedigendes Herbstge schäft. Eine New-Yorker Fachzeitung richtete am 5. Juli an die Bürgermeister der grofsen Han delszentren des Unionsgebietes die telegraphische Anfrage, ob die Geschäftsresultate der ersten sechs Monate dieses Jahres den Erwartungen entsprechend ausgefallen und welches die Aus sichten für die Zukunft seien. Die von den betreffenden Bürgermeistern erteilten Antworten lauten übereinstimmend dahin, dafs der Verlauf von Handel und Industrie während des ersten Halbjahrs 1898 im höchsten Grade befriedigend gewesen sei, während die Aussichten für das Herbstgeschäft die denkbar günstigsten seien. Diese Auskunft wurde von den Bürgermeistern der Städte Philadelphia, Baltimore, Boston, Cincinnati, Detroit, Louisville, Minneapolis, St. Paul, St. Louis, Chicago, Pittsburg, Omaha und New-Orleans erteilt. Da die meisten dieser Herren hervorragende Geschäftsleute und somit in der Lage sind, über die an sie gerichteten Fragen ein fachkundiges Urteil abzugeben, so hat die von denselben erteilte Auskunft vollen Anspruch auf Zuverlässigkeit. Über die Lage des Drygoods-Gesehäfts im allgemeinen äufsern sich einige der ersten New-Yorker Importers in der „N.-Y H.-Z“ wie folgt: „Ein Vergleich zwischen den letzten sechs Monaten und der gleichen Zeit im letzten Jahre Die gegenwärtige Situation und die Aussichten für den Herbst betreffend, läfst sich die Sach lage als so befriedigend bezeichnen, als das unter den Umständen möglich ist. Die Ernte- Aussichten sind brillant, und das Wetter ist | andauernd günstig. Ein reicher Ernte-Ertrag fördert jedoch die Nachfrage nach Waren aller coverts, vigoureux, serges etc. Auch crepons, besonders in schwarz finden guten Anklang; in fancies scheinen schottische Effekte, wie in Europa sich auch hier gut zu verkaufen. Dafs glatte Stoffe im Markt hier stark ver treten sind, erklärt sich daraus, dafs zu Beginn der Saison die Ausland-Fabrikanten unter dem Art, und darf man daher einem grofsen Ge- Eindruck lebten, der Krieg würde den ameri- schäft entgegensehen. Neben reicher Ernte bringt auch der Krieg viel Geld unter die Leute, so dafs die Aussichten für das zukünftige Geschäft sehr ermutigend erscheinen. Gegen wärtig allerdings läfst es noch zu wünschen übrig, die Besserung steht jedoch nahe be vor. Wir sind mit der Situation ganz zufrieden, und falls der Krieg nicht noch neue und un erwartete Wendungen nimmt, sich vielmehr j bald eine allerseits befriedigende Beilegung er- kanischen Bedarf bedeutend reduzieren, und infolge dessen hatten sie sich weit weniger mit dem Ausarbeiten neuer Ideen befafst. Beson ders in Frankreich war man auf den üblichen Zustrom von amerikanischen Einkäufern un vorbereitet, und als letztere zur Überraschung der französischen Fabrikanten doch eintrafen, fanden sie nicht die üblichen Kollektionen von neuen Saison - Mustern vor. Was an solchen Mustern vorhanden war, war weder besonders zielen läfst, dürfte das Geschäft sich in naher | neu, noch besonders attraktiv. Gerade in hautes Zukunft sehr erfreulich gestalten“ Ferner: „Die letzten sechs Monate haben ein gutes Durchschnitts-Besultat geliefert, in einigen Ar tikeln wie Unterzeug sogar ein besseres als nouveautes jedoch behauptet sich hauptsächlich die europäische und besonders die französische Fabrikation in Damenkleiderstoffen im hiesigen Markte. Die Einkäufer waren daher gezwungen, im Vorjahr. Nur in Wollenstoffen für Herren-! in England und Deutschland nach Novitäten kleidung war das Geschäft weit weniger be-! Umschau zu halten, Länder, die in ihren Pro- friedigend, und sind in dieser Saison Ordre, duktionen mehr einfache und Stapelware, als Widerrufe allgemein stark gefühlt worden. [ Fantasie-Artikel bevorzugen. Allerdings waren. Letzten Herbst wurde durchgängig zu stark | die deutschen Fabrikanten für den amerikani- gekauft, und als der erwartete grofse Absatz,! sehen Bedarf für Novitäten besser vorbereitet, hauptsächlich des Krieges wegen, ausblieb, als die Franzosen. Da jedoch glatte Stoffe haben viele Besteller ihre Ordres für spätere sicherere Anlage, zu dem auch drüben in Mode Lieferung zurückgezogen. Für diesen Herbst sind, so wurden von hiesigen Einkäufern bei erwartet man allgemein ein gutes Geschäft, j europäischenFabrikantenverhältnismäfsiggrofse und ist die Nachfrage schon gegenwärtig eine | Ordres dafür plaziert. Daher erklärt sich das j gute und konservative. Ankäufe auf Speku-; starke diesmalige Angebot an glatten Stoffen, lation sind diesmal allerdings so gut wie aus- ] im hiesigen Markte, wie auch die Thatsache, geschlossen, und jeder unserer Kunden deckt dafs in demselben in diesem Herbst verhält- nur den thatsächlichen Bedarf. Die Detail- j nismäfsig wenig französische Ware vertreten listen und Jobber bestellen nur solche Waren- j sein wird. Vorräte, für welche sie gewifs sind, sicheren! Bei den Fortschritten der hiesigen Wollen- und baldigen Absatz zu finden, und das liefert | waren-Fabrikation, sowie mit Hilfe der starken, eine gute geschäftliche Basis. Wir sehen der [ Zollerhöhung im Dingley-Tarif, verengert sich, nächsten Zukunft sehr hoffnungsvoll entgegen, J der hiesige Markt für importierte wollene Damen- und die gleiche Stimmung herrscht im ganzen j kleiderstoffe mehr und mehr. In der Haupt- Handel.“ I sache beschränkt sich derselbe heute nur noch | auf feine Novitäten, welche entweder sich nur Wollene Damenkleiderstoffe. ! schwer hier nachmachen lassen, oder deren Glatte Wollen- oder Kammgarnstoffe sind {Herstellung, weil ein Massen - Absatz ausge- diesmal von der Mode meist begünstigt und i schlossen, ist, sich dem hiesigen Fabrikanten 330