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lonie bei den k. k. Behörden in Konstanti nopel. c) Kommerzielle Berichterstattung nach den für Konsularämter diesbezüglich bestehenden Vorschriften. d) Die Erteilung kommerzieller Auskünfte und Gutachten jeder Art an das k. k. Kon sulat. e) Die Bestellung von Schiedsrichtern in Handelsstreitigkeiten unter österr.-ungar. Staats angehörigen und Schutzgenossen, sowie die Wahl und Aufstellung von Sachverständigen^ soferne ein solches Begehren von zuständiger Seite gestellt wird; die Antragstellung bezüg lich der zu Beisitzern bei dem ottomanischen Handels- und Seegerichte zu bestellenden Per sonen. f) Die Verwaltung und Verwendung der Kammereinkünfte.“ Eine Änderung bringt das neue Statut in der Leitung der Kammer insoferne, als fortan nur 12 Kammerräte und 3 Ersatzmänner, statt 16 Räte und 4 Ersatzmänner auf drei Jahre gewählt werden. Die Kammerräte wählen aus ihrer Mitte einen Präsidenten und einen Vize präsidenten bei Anwesenheit von mindestens zwei Drittel ihrer Gesamtanzahl mit absoluter Majorität. — Neu ist auch die Fixierung des Mitgliederbeitrags, der, aufser einer Aufnahms gebühr von Fcs. 10 —, für ordentliche Mit glieder Fcs. 20. —, für aufserordentliche Fcs. 40. — beträgt. (Als aufserordentliche Mitglie der können Handel und Gewerbe treibende, aufserhalb des Konsulatsbezirks wohnende österr.-ungar. Staatsangehörige, bezw. Schutz genossen mit absoluter Majoritätszustimmung des Kammerausschusses aufgenommen werden.) — Wer als Handelskammersecretär, zu dessen besonderen Obliegenheiten die Verfassung der Handelsberichte und die Besorgung der Korre spondenz der Kammer gehört, zu figurieren hat, bleibt dem Konsulate im Einvernehmen mit der Handelskammer zu bestimmen überlassen. Es ist wohl die Annahme berechtigt, dafs die erfolgreiche Thätigkeit und Entwickelung der übrigen fremden Handelskammern in der türkischen Hauptstadt, besonders der franzö sischen und italienischen, die Erkenntnis einer dringend notwendigen Reorganisation der öster.- ungar. Handelskammer gezeitigt hat. In wel chem Mafse sich z. B. die französische Handels kammer entwickelt hat, geht daraus hervor, dafs im Jahre 1891 der Einlauf im Secretariat 1996 und der Auslauf 1861 Briefe umfafste, während die Regierungssubvention Fcs. 3000 betrug, die ordentlichen und aufserordentlichen Mitglieder aber die stattliche Ziffer 611 er reichten. 1895 weist die Kammer 990 Mit glieder, das Secretariat 2973 eingegangene und 3026 geschriebene Briefe auf, die Pariser Regierung aber gewährt seit einigen Jahren Fcs. 7 000 Jahressubvention, allerdings mit der Auflage, dafs dieselbe in erster Linie für die regelmäfsigen monatlichen Publikationen der Kammer, in denen das Ministerium das ge eignetste Förderungsmittel der französischen Interessen erblickt, verwendet wird. — Interes sant und lehrreich ist auch in dieser Hinsicht die Entwickelung der italienischen Handels kammer. Im Geschäftsjahr 1895/96 liefen ein 550 Briefe, es gingen ab 535; das finanzielle Ergebnis war bei 79 Mitgliedern und Fcs. 3500 Regierungssubvention ein Deficit von 3081 P. G. am Schlüsse des Geschäftsjahres. Im Februar fand die Handelskammer einen Modus, ein Organ, die „ Rassegna Italiana “, erscheinen zu lassen, und der Jahresbericht vom 1. Juli 1897 weist 191 Mitglieder und bei einer Regierungs- subvention von Fcs. 4000 einen Überschufs von 9539,35 P. G. auf, wie auch die Bewe gung des Secretariats auf 1206 Briefe ge stiegen war. Vorstehende Zahlen sind zweifellos ein sprechender Beweis dafür, dafs unter der Kauf mannschaft Interesse für eine Handelskammer zu wecken ist. Je mehr die Kenntnis der Be dürfnisse des Orienthandels verbreitet wird, und je gröfseres Vertrauen der heimische Ex porteur seinen Beziehungen nach der Levante entgegenbringt, in demselben Masse müssen diese günstiger und fruchtbringender werden. Jede neue europäische zweckentsprechende Or ganisation, welche die wirtschaftlichen Interessen ihrer Nationalen zielbewufst wahrt, nützt der Gesamtheit des europäischen Handels. Es ist wohl kaum daran zu zweifeln, dafs die deutsche Regierung gerne bereit sein wird, diesbezüglichen Wünschen aus den Kreisen des deutschen Ausfuhr-Handels und vor allem der deutschen Handelskammer zu entsprechen. Eine aulserordentlich günstige Chance für die Gewährung solcher Wünsche bietet sich den deutschen Kreisen durch die nun definitiv im Herbste stattfindende Reise des deutschen Kai sers nach dem Orient. Deutschlands Kaiser ist stets voran, wenn es gilt, die deutsche In dustrie und den deutschen Handel zu unter stützen und zu heben, und so darf man denn auch hoffen, dafs die Errichtung einer solchen nur segensreich wirkenden Institution, die Er richtung einer deutschen Handels- und Ge werbekammer in Konstantinopel keine frommen Wünsche bleiben, sondern zur Thatsache wer den wird, wenn die berufenen Handelskreise ohne Säumen die entsprechenden Wünsche an geeigneter Stelle anbringen. — Wir wieder holen es nochmals: es ist Pflicht der ganzen deutschen Handelspresse, für einen solchen patriotischen Plan das allgemeine Interesse zu wecken und denselben kräftigst zu unterstützen. Ein dauerndes Mess- und Export-Musterlager in Leipzig. |ir werden um Abdruck des nachfol genden Artikels ersucht: Den Bedürf nissen der Gegenwart Rechnung tra gend, hatte vor mehreren Jahren der Rat zu Leipzig beschlossen, das ehemalige Gewandhaus in Leipzig zu einem Mefs-Musterlager-Haus für die Messen besuchenden Verkäufer umzugestal ten, wobei er von dem vielseitig ihm vorge tragenen Wunsche geleitet wurde, den Verkäu fern eine Stätte zu bieten, wo dieselben ihre Muster auslegen und sie auch nach Schlufs der Messe lagern lassen könnten, so dafs das lästige Hin- und Hersenden und Aus- und Einpacken der Waren vor und nach der Messe in Wegfall käme. Vor allem aber sollte den Verkäufern die Möglichkeit gegeben werden, ihre Muster in schönen, luftigen Räumen auszustellen, an statt in unbequemen, finsteren und überteuer ten Zimmern, wie solche zu diesem Zwecke häufig seitens Privater vermietet werden. — Nach Vollendung des Umbaues des Gewand hauses ist dasselbe im vorigen Jahre seiner neuen Bestimmung übergeben worden, und ein stimmig ist das Lob aller über die Zweck- mäfsigkeit dieses Mess - Musterlager - Hauses- Innerhalb kurzer Zeit waren alle Räume in demselben besetzt, und darüber hinaus liegen jetzt mehrere hundert Vormerkungen von Re flektanten auf etwa leer werdende Räume vor. Der allgemeine Beifall, den das alte Gewand haus als Mefs-Musterlager — in seiner neuen Gestalt „ Städtisches Kaufhaus “ genannt — ! seitens aller Interessentenkreise gefunden hat j und die lebhafte, in Anbetracht der festen Ver- i mietung aller vorhandenen Räume unbefriedigt j bleibende Nachfrage nach Plätzen in demselben, sowie die weitere Erwägung, dafs in einer Zeit, wo alle Industriestaaten mit Vorliebe Export- Musterläger errichten, um das Interesse des Auslandes für einheimische Erzeugnisse zu er wecken, die alte Handelsstadt Leipzig nicht ohne ein Export-Musterlager sein dürfe, hat Redak- | tion und Verlag des „ Allgemeinen Deutschen Exportblattes“ veranlafst, dem Plane eines dauernden Mefs- und Export - Musterlagers in Leipzig näher zu treten. In diesem Mefs- und Export-Musterlager soll zunächst allen die Leip- J ziger Messe besuchenden Firmen, welche in dem | „ Städtischen Kaufhause“ nicht schon einen Platz | gefunden haben, Gelegenheit geboten werden, eine bleibende Stätte für ihre Muster zu mieten. Hier werden sie, wenn sie zur Messe nach j Leipzig kommen, ihren Stand in bester Ord nung vorfinden und ihre Kunden sofort em- j pfangen können; nach der Messe aber können j sie ihre Muster unbesorgt um deren Bestand Prospekte * Preislisten * Circulaire * Rechnungen * Plakate * Statuten werden in jeder gewiinsollten Ausführung zu billigsten Preisen geliefert von Friodricli Andreas Portlics, Gotlua, Budidruclterei.