43 selben der Natur des behandelten Gegenstandes, der Gröfse des Raumes und der Zahl der Anwesenden entsprechend zu gestalten, wenn er Erfolg haben will. Im Theater werden die Pausen durch das stumme Spiel der Schauspieler als Ausdruck der Seelenstimmung häufig viel wichtiger als die Worte. Aus der Zeitdauer, um welche die entferntesten Reflexe dem direkten Ton nachschleppen dürfen, aus t / 4 - '/s = G° Se kunde folgt zugleich das Mafs der äufsersten Wegedifferenz 342,5 der Reflexe gegen den direkten Schall =——=i7m. Dieses Mafs entspricht sowohl den Entwickelungen, die Langhans in seiner Katakustik 1810 gegeben hat, wie auch den Annahmen französischer Architekten (Daly, Davioud, Bourdais); man pflegt es die zulässige Wegedifferenz zu nennen. Ueber diese mufs sich der Baumeister bezüglich aller Plätze in einem grofsen Versammlungsräume genaue Rechenschaft geben, aufserdem aber sich klar sein, wo er glattgeputzte Flächen passiren lassen kann und wo er deren üble Wirkungen durch anderweite Ausbildung zu beseitigen haben wird. § 32. Betonung. Übergang zur nicht betonten Silbe. Geschieht diese Beseitigung in genügender Weise, wird die Kraft der nachfolgenden Reflexe gehörig zertheilt, so ver liert die zulässige Wegedifferenz auch viel von ihrer Be deutung. Von jenen fünf Silben in einer Sekunde werden durchschnittlich höchstens zwei stärker betont. Bei den Anfangs strophen des Monologs im Faust sind beispielsweise: Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medicin, Und leider auch Theologie! Durchaus studirt, mit heifsem Bemühn. 33 Silben vorhanden, von denen neun einen wesentlich stärkeren Accent erhalten, als die anderen dazwischen liegenden 24. Die gröfsere Kraft, mit welcher die betonte Silbe gesprochen wird, bedingt aber auch zugleich eine längere Zeitdauer für