3° ihrem freien Ende schwebenden Spiegel sich übertragen müssen. Das Spiegelbild eines schmalen, hellerleuchteten Spalts wird nun in bekannter Weise durch ein Fernrohr beobachtet, dessen Okular durch eine bis 0,2 mm getheilte Glasplatte im Brenn punkte ein Ablesen ermöglicht derjenigen Ausschläge, welche der Spiegel in Folge der Tonwellen macht. Auf den Grund ton des Resonators ist das schwingende Kapselblech ab gestimmt, und denselben Ton hatte auch die Pfeife, die als Tonquelle bei der Untersuchung diente. Der Blasebalg dazu arbeitete mit regulirter, stets gleicher Kraft. Mit der Zunahme oder Abnahme der Tonstärke wurde aus dem Spiegelbilde des feinen Lichtspalts ein breiteres oder schmaleres Band. Die Breite dieses Bandes (d. i. die Ausschläge des Lichtspalts) nahm bei den Untersuchungen hinreichend genau in demselben Verhältnifs ab, wie die Entfernungen des Resonators von der Pfeife wuchsen. In diesem dem Gehöre ähnlichen Mechanismus fand sich also bestätigt, was weiter oben als Wirkung der Schallwellen auf das Gehörwasser angenommen worden war. § 22. Nutzen des Fallstäbchens bei Beurtheilun g der Schallentwicklung in gröfseren Räumen. Der Vorzug des Seitenhämmerchens, dafs dessen Saiten amplituden zugleich die Geschwindigkeiten darstellen sowie seine Aehnlichkeit mit dem Hebelmechanismus der Schall übertragung im Ohre, haben mich veranlafst, die Konstruktion in dieser kleinen Schrift mit aufzuführen. Für praktische Unter suchungen werden sich Fallstäbchen, wie sie oben bereits be schrieben sind, besser eignen. Da bis zu 9 Grad die Sinus, Tangenten und Bogenlängen in ihren Werthen hinreichend genau zusammenfallen, werden die Abmessungen der Stäbchen so gewählt werden müssen, dafs die Stärke ihres Fallschlags für alle Fälle genügt und dabei ein Fallwinkel von 9 Grad über oder unter der Horizontalen nicht überschritten wird. Ein solches überaus einfaches, kleines und leichtes Instrument wird in den meisten Fällen genügen. Es gehören dann dazu nur noch eine Libelle und ein Stativ.