28 gleiche Messingschräubchen gezogen, während die 12 cm ent fernten mit einem feinen Messingblech geschützten Stäbchen enden auf dem Schieber eines Millimetermafsstabes Auflager fanden. Die Glasplatte lag auf den Kanten zweier Kork prismen so auf, dafs der mittlere Theil 6 cm, die beiden Enden je 2 cm lang waren. Um das Klirren beim Aufschlagen der Schraubenköpfchen zu beseitigen, war die Aufschlagstelle der Platte mit einem Stückchen Seidenstoff beklebt. Es ergaben sich ganz dieselben Verhältnisse für die Stärkeabnahme des Tons der Glasplatte wie für die Stärkeabnahme des Schalls der früher behandelten Holz-, Metall-, Elfenbein- u. s. w. Platten. § 21. Die zweifache Amplitude der Schallwellen äufsert auch nur den zweifach stärkeren Reiz auf die Gehörnerven. Wie ist es nun zu erklären, dafs — entgegen dem Prinzip der „lebendigen Kraft“ — der Stofs einer bewegten Masse bei der doppelten, dreifachen Geschwindigkeit (Amplitude) nur einen Schall von der doppelten, dreifachen und nicht von der vierfachen, neunfachen Stärke hervorbringt? Man mufs unter scheiden zwischen der mechanischen Wirkung der Kraft: dem Schlage und den akustischen Folgen, den Schallschwingungen. Wir hören nicht den mechanischen Schlag, sondern nur diese Schwingungen, die bei ihrer aufsarordentlich raschen Abnahme und kurzen Dauer auf unser Ohr den Eindruck auch eines Schlages machen und uns den mechanischen und den akusti schen Vorgang für ein und dasselbe halten lassen. Die vier fache Kraft des Schlags löst sich in Schwingungen von doppelter Amplitude der schallenden Platte auf. Die Schwin gungen setzen sich durch die Luft bis zum Trommelfell fort, wirken durch den Hebelmachanismus von Hammer, Ambofs und Steigbügel auf die elastische Membran des ovalen Fenster- chens und gehen so in das Gehörwasser des inneren Ohres über, in dem die feinen Endigungen der Hörnerven schwimmen. Hier nun bringen nach den eingehenden, vielfach wiederholten, früher beschriebenen Versuchen die doppelten Amplituden auch