IO Mundhöhle bildet die Vokale und ändert die Klangfarbe. Zunge, Lippen und Zähne erzeugen das Geräusch der Kon sonanten. Die Mundöffnung dient weiter noch als kräftiger Schallbecher. Die Tonbildung geschieht ganz ähnlich wie bei den Zungenpfeifen. Durch die Muskeln der Brust wird die Luft aus der Lunge durch die Luftröhre geprefst. Sie mufs die Stimmritze passiren und setzt dabei die Ränder der selben, die Stimmbänder in Schwingungen. In Fig. 3 be deutet der dunkle Spalt die Stimm ritze. Die Stimmbänder cc sind vorn an dem Schildlcnorpel bb befestigt und können mittels der beiden Giefs- kannenknorpel, deren Muskeln die verschiedenartigsten Bewegungen er lauben, bald weniger, bald mehr nach der Mitte zu gefafst und angespannt und die Stimmritze dementprechend C /■ F'g- 3- zu einem feinen Spalt von veränderlicher Länge gestaltet werden, je nachdem die Giefskannenknorpel vor- oder rückwärts gehen, sich gegenseitig nähern oder drehen Die Zahl der Schwingun gen unterliegt dabei ähnlichen Gesetzen wie bei den Saiten. Die Zahlen verhalten sich wie die Wurzeln aus den spannenden Kräften, aber umgekehrt wie die Läng-en und Dicken; sie wachsen, je mehr die Stimmritze sich verkürzt, je mehr dabei die Stimmbänder straffer gezogen und dünner werden. Soll sich ein reiner Ton bilden, so müssen auch die Stimmbänder, die die Ränder der Stimmritze bilden, gesund, elastisch und rein sein. Unebenheiten, kleine Knötchen, wie sie bei Entzündungen auf- treten, machen auch den Ton unrein und heiser. Man unter scheidet Bruststimme und Falsett oder Fistelstimme. Der Brustton zeichnet sich durch markigen Klang aus; er um- fafst den ganzen natürlichen Umfang der Stimme. Als Er weiterung nach der Höhe lassen Tenöre dann wohl noch eine Reihe von Falsetttönen folgen, deren Klangfarbe jedoch ge wöhnlich reizlos und nüchtern ist. Bei dem Brustton schwingt der ganze Apparat: Stimmbänder, die Luft in Mund, Hals und