sames Grundmafs haben. Aus graden Theilungen der Gesammt- klänge einer Saite entstehen deren Obertöne. § 8. Sch allfarbe. Wirken Schallwellen zusammen, die ein solches Grundmafs nicht haben, so entsteht ein Geräusch. Jede Schallwelle für sich kann dabei ein Ton sein, wie man am besten erfährt, wenn man sämmtliche zwölf Halbtöne der kleinen Oktave auf dem Klavier herniederdrückt. Es entsteht ein Geräusch, welches nur noch eine sehr geringe Beimischung von Tönen zu haben scheint. In derThat sind jedem Geräusch Klänge beigemischt, die zu erkennen allerdings nicht Jeder befähigt ist. Dem geübten Ohr werden sie offenbar im Brausen des Sturmes, im Rauschen der Brandung, im Rasseln des Eisenbahnzuges, wenn hierbei die Stärke und Färbung der Klänge auch vielfach wechselt. Wird eine Holzplatte von einem Hämmerchen mit verschiedener Geschwindigkeit aber immer an derselben Stelle getroffen, so kann man sich überzeugen, dafs die Stärke des Schlages zwar wechselt, dafs das Mischungsverhältnifs der Schall wellen jedoch stets dasselbe bleibt. Der Schall besitzt also auch seine Schallfarbe. Dies scheint nicht allzu überraschend, denn ein regelmäfsig bearbeiteter Holzstab hat neben dem Klappern noch einen deutlichen musikalischen Klang. § 9- Menschliche Stimme. Redner. Schauspieler. Sänger. Von allen Schallquellen ist für unsere Betrachtungen die menschliche Stimme die bei weitem wichtigste. Ihre Kraft und ihr Wohllaut ist von der körperlichen Beschaffenheit und von der Sorgfalt abhängig, mit der sie in ihrer Entwickelung aus gebildet worden ist. Gute Ernährung und mildes Klima scheinen Bedingungen für ihr Gedeihen zu sein. Der Süden Europas zeigt eine Fülle guten Stimmmaterials; dem Norden ist es spärlicher beschieden. Wer nicht mit einem kräftigen und ausdauerndem Organ begabt ist, sollte nicht Kanzel- oder