Stahlsaiten, tannene Resonanzböden, das Holz und Blech der Blasinstrumente, wie die schwingenden Luftsäulen darin sind sämmtlich von hoher Elastizität, Sehr elastisch sind auch die regelmäfsig geformten Stäbe aus Stahl, Holz oder Glas der Schlaginstrumente: Glockenspiel, Holz- und Glasharmonika. § 6. Töne nie ohne Geräusch. Die Kunst des Instrumentenbaues ist aufserordentlich weit gefördert; trotzdem haben ihre Erzeuguisse es nicht dahin bringen können, einen völlig reinen Ton, d. h. einen Ton ohne jedes Nebengeräusch, zu bilden. An diesem Geräusch ist ge wöhnlich der mechanische Vorgang, der die Schwingungen des tönenden Körpers zur Folge hat, hervorragend betheiligt. Die Hämmer der Klaviere und der Schlaginstrumente verur sachen ein klapperndes Geräusch, das den Ton der Saiten oder Stäbchen begleitet. Bei den Streichinstrumenten hört man das Reiben des Bogens auf den Saiten; bei den Flöten den Stofs der Luft am Mundloche, bei den anderen Blas instrumenten das Schlagen der Ventile. Der Ton der hölzernen Fagots, Klarinetten und Oboes ist wesentlich verschieden von dem Schmettern des Blechs bei Hörnern und Trompeten. Das Material, welches mitschwingt, macht seine Eigenthümlichkeiten geltend. Nur an diesen Nebengeräuschen erkennt man bei gleich hohen Tönen, von welchem Instrumente sie herrühren. Diese Beimischung, welche die Töne hindert, ideal vollkommen zu klingen, giebt ihnen indessen Charakter und der Instrumental musik eine Abwechselung, ohne die sie langweilig und er müdend wirken würde. Kleine Unvollkommenheiten machen eine Schönheit erst anziehend, wie kleine Charakterschwächen eines grofsen Mannes ihn uns menschlich näher bringen. § 7- Klangfarbe. Grundton. Obertöne. Temperirte Stimmung. Fast alle Töne treten als eine Zusammensetzung mehrerer Töne, als ein Klang auf. Die Zusammensetzung entscheidet