2 hören läfst. Aus ähnlichen oder mehrfachen solcher ähnlichen Vorgängen entsteht der Schall, in diesen Fällen auch Geräusch oder Lärm genannt, mit dem ein Eisenbahnzug über eine Gitterbrücke „rasselt“, ein Lastwagen auf dem Pflaster „rollt“ die Wellen gegen eine Quaimauer „klatschen“ und der Wind in den Schlüssellöchern „pfeift“ oder in den Schornsteinen „heult“. § 2. Tonschwingungen. Summationen kleinster Schall Schwingungen. Wird der Mittelpunkt einer Saite durch eine Kraft gezogen und dann freigelassen, so schwingt die Saite eine Zeit lang hin und her. Die Entfernung des Mittelpunkts von der Ruhelage -— der Ausschlag oder die Amplitude der Schwingungen — wird immer kleiner, bis die Saite in Ruhe kommt. Trotz der abnehmenden Ausschläge ist die Zeiteinheit der Schwingungen immer dieselbe. Solche regelmäfsigen Schwingungen von stets gleicher Einzeldauer nennt man einen Ton zum Unter schiede vom Geräusch, von dem man anzunehmen pflegt, dafs es aus unregelmäfsigen Schwingungen zusammengesetzt sei. Nachdem der Ton der Saite erloschen zu sein scheint, dauern die Schwingungen, dem Auge nicht mehr erkennbar, mit unendlich kleinen Ausschlägen noch geraume Zeit fort. Nähert man den Finger, so fühlt man besonders deutlich bei den mit Draht übersponnenen Bafssaiten das Zittern dieser stummen Schwingungen. Unser Gehör ist nicht mehr fein genug, diese zarten Tonschwingungen zu empfinden. Ebenso giebt es leise Geräusche, welche uns entgehen. Die ersten einzelnen Regentropfen, obwohl sie die gröfsten zu sein pflegen, hören wir nicht fallen; wohl aber den Platzregen, der auf Dächer und Pflaster herniederrauscht. Wir hören nicht das einzelne Blatt vom Baum herab schweben, wohl aber im Flerbst jenes eigenthümliche Knistern im Walde, mit dem die Blätter in Menge zu Boden sinken. Es soll später gezeigt werden, wie in ganz gleicher Weise schwache Scludlreflexe sich zu er heblichen Wirkungen summiren können.