§ I. Entstehung des Schalls. Schallsclrwingungen. Wenn Körper auf einander durch Stofs, Druck, Zug oder Reibung wirken, gerathen sie in Schwingungen, welche sich durch die angrenzenden Mittel: gew. Luft (Erdboden, Wasser) nach allen Seiten hin mit gleichmäfsiger Geschwindig keit fortpflanzen und, falls sie unsre Gehörnerven zu reizen stark genug sind, Schall genannt werden. Der Schall ist Folge eines mechanischen Vorgangs. Schlägt ein Holzhammer auf eine Holzplatte, so drücken sich die Fasern der getroffenen Stellen bei Hammer und Platte zusammen; aufserdem giebt die Platte dem Schlage nach, biegt sich ein und geräth in elastische und damit zugleich in akustische Schwingungen. Schlägt derselbe Hammer mit derselben Kraft statt auf eine Platte auf einen ebenso schweren Holzwürfel, so ist der Schall sehr viel weniger stark. Seiner Form wegen ist die Einbie gung des Holzwürfels an der getroffenen Stelle nach mechani schen Gesetzen sehr viel geringer, daher auch die Schallschwin gungen viel weniger kräftig. Sie werden zugleich dadurch verringert, dafs die schwingende Fläche weit kleiner ist, als bei der Holzplatte. Im allgemeinen darf man annehmen, dafs ein Körper, je geringer seine Dicke, je gröfser aber seine Flächenausdehnung und seine Elastizität ist, um so lauter schallt. Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, dafs bei den obigen Beispielen nicht allein die Platte und der Klotz, sondern immer auch der andere Körper, der Flammer, einen Schall i