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tungen die Versenkung von 700 Centnern rei nen Arseniks in den Rhein erfährt. Die bezüg liche Zeitungsnotiz ist folgende: Köln, 20. Nov. 1877. Zwischen Vallendar und Bendorf sind am Sonntag 700 Centner Arsenik in den Rhein versunken. Die Nachricht mag auch hier in ängstlichen Gcmüthern einen Augenblick den Gedanken an Vergiftungsgefahr hervorgerufen haben; wer sich in dessen vergegenwärtigt, welcher Verdünnung das Gift selbst bei augenblicklicher Auflösung in der ungeheuren Wassermasse des Rheinstromes unterliegt, wird die Ruhe seiner Seele bald wiedergefunden haben. Nimmt man einen Rheinausschnitt von 1 Km. Länge an, dazu eine Breite von nur 380 und eine durchschnittliche Tiefe von 10 M., so würde die Auflösung von 700 Centnern Arse nik in dieser Wassermenge einen Arsenikgehalt von 1e- in 1001- Wasser ergeben. Es bedarf keines Hinweises auf die Langsamkeit der Auflösung und ans die Strom- länge von Vallendar bis hierher, um begreiflich zu machen, daß der Wassertrinker in Köln keine Furcht vor Vergif tung zu hegen braucht. Zur gänzlichen Beruhigung aber sind von der Direktion unserer Wasserleitung entsprechende Maaßregeln getroffen worden. Der Brunnen am Rhein ist gesperrt; das unserer Stadt gelieferte Wasser wird aus einer Tiefe vvn 8 M. unter dem Nullpunkte des Rheines und in einer Entfernung von 35 M. vom Rhein gehoben, so daß auch bei irgend einer nur denkbaren Verunreinigung des Rheines kaum etwas zu befürchten wäre. Außerdem ist zur Pumpstation ein Chemiker be ordert worden; er wird nicht nur das in die Stadt ge lieferte Triukwasser, sondern auch das Rheinwasser einer Analyse unterwerfen, um jede Spur von Verunreinigung festzustellen. Ferner wird ermittelt, ob die Ladung des versunkenen Schiffes arseuige Säure oder Arsenik, wie der Stoff verpackt war, und welche Maaßregeln zur Hebung desselben getroffen worden sind. Wir sind weit entfernt, in dem erwähnten Unfall eine ernstliche Gefährdung der Gesund heit der Anwohner des Rheins zu erblicken, aber wir müssen gestehen, daß die Sache doch ernstlicher ist als wenn in den Anilinfarben ein hundertel Procent Arsenik gesunden wird, wenn einige Flaschen Himbeersaft mit umwägbaren Spuren von Fuchsin gefärbt werden, weil das Publicum den Himbeersaft einmal gefärbt ver langt, oder wenn einige Damen sich einbilden, beim Sticken mit gefärbter Wolle Augenentzün dungen zu erhalten. vr. Isidor Walz -j- vr. Isidor Walz, der durch seine Intelligenz und sein Streben nach Vervollkommnung unseres Faches bekannte Chef-Redakteur des in Amerika erscheinenden „Llumitstoturei-'s Uovioiv und Industrial Ilsoorä" ist am 25. October c. in verliert in diesem zu früh verstorbenen Manne einen der wenigen, welche bie Hebung desselben unverückt und ohne Rücksicht auf persönliche Vortheile, im Auge haben. Eigenthümliche Ver hältnisse veranlaßten, daß Walz, 1846 in Kai serslautern geboren, seine Erziehung und Bil dung auf amerikanischen Schulen begann, dann aber, nach Deutschland zurückgekehrt, an Deut schen Hochschulen Chemie studierte, um in seine neue Heimath zurückzukehren und dort die Re daktion des damals kaum begründeten »Llanu- laeturor's Roviorv" zu übernehmen. Dieses Blatt ist unter Walz's Leitung ein hervorragendes Organ unseres Faches geworden, und wir hatten öfter Gelegenheit, Auszüge daraus unseren Le sern mitzutheilen. (Schluß folgt.) Tnchfärberei. Marineblau auf Tuch. Auf 5 Kilo. Ein 60° L. heißes Bad mit 250«'krystalli- sirter Soda Herstellen und nach Bedürsniß die klare Auflösung von rothstichigem Alkaliblau — 60—70«'— zusetzen, mit der Waare eingehen, zum Kochen erhitzen und Stunde kochend hantiren, herausnehmen, spülen und '/§ Stunde durch ein 70° L. warmes Bad aus 500«' Schwe felsäure passiren aufdrehen, die Auflösung von 50 —100«'Llaolclo^ bluo und 500«'Glauber salz hinzusetzen, wieder eingehen, '/§ Stunde gelinde kochen lassen, herausnehmen und spülen. Das zu diesem Verfahren nöthige dlub liefert die Firma L. I. Levinstein L Sons Filiale Berlin IV. KMisiiiarchkraiui auf Tucki. Auf 3 Stück-15 Kilo. Man siedet 1 Stunde mit 3^ Alaun, 1^ 500«' Weinstein, 23^ Gelbholz und 5^ Krapp. Die Stücke werden herausgedreht, 3" Krapp hinzugesetzt, wieder eingedreht und bis zur Er zielung des Musters gekocht. Golilolive auf Tnrb. Auf 4 Stück-1! , ' "