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10 Das Pulsometer. mitgetheilt von W. Kirchner. (Hierzu 2 Figuren.) (Schluß.) Fig. 1 stellt das Pulsometer, das im Großen und Ganzen die Form einer Birne hat, im Längs schnitte dar. Durch das Rohr L treibt Dampf in die rechte Seite des Apparates einund verdrängt durch seine Spannung das vorhandene Wasser. Dieses entweicht durch die punktirt dargestellte Klappe in das Steigrohr v, Fig. 2 Die directe Berührung des Dampfes mit dem Wasser ruft eine Condensation nicht eher hervor, als bis der Wasserspiegel zum Niveau der Auslaßöffnung (Klappe) gesunken. In diesem Augenblicke geht dieselbe jedoch plötzlich vor sich. Sofort entsteht rechts ein leerer Raum, die Drucklappe verschließt, während sich gleichzeitig die Saugklappe L öffnet, und es tritt alsdann Wasser durch das Saug rohr 6 in den Raum rechts. Es muß noch bemerkt werden, daß in dem Augenblicke, wo das Vacuum in ^ rechts gebildet wird, die im oberen Theile des Apparates befindliche Kugel I nach rechts herüber fällt und den Dampf für den Behälter rechts abschließt. Das Wasser in ^ links wird alsdann durch den Dampfdruck in das Steigrohr gelängt, und das Spiel geht auf der linken Seite genau so vor sich, wie eben für die rechte beschrieben. L ist ein Windkessel und stellt zur Erzielung eines gleichförmigen Ausflusses mit dem Steig rohre in Verbindung. Man muß zugeben, daß die Einfachheit dieses automatischen Apparates ohne äußere bewegliche Theile ihm bald Bürgerrecht allenthalben ver schaffen wird, namentlich aber auch da, wo nicht nur Wasser gehoben, sondern auch gleichzeitig erwärmt werden soll, wie dies in der Färbern vielfach der Fall ist. Der condensirte Dampf giebt seine Wärme an das Wasser ab und hebt es gleichzeitig. Von Effekt- resp. Kohlenverlusten welche stets durch die Reibung bei anderen Pum pen entstehen, ist daher nicht die Rede. Auch fällt der Verbrauch von Schmiermitteln weg. Das Pulsometer hat sich bereits vielfach bewährt, und es dürfte besonders noch deshalb empfehlens- werth sein, weil es keinerlei Montage bedarf, sondern einfach an einem kräftigen Stricke oder einer Kette überall leicht aufgehängt werden kann. Die Hall'schen Patente sind im Besitze der Firma Hodkin, Neuhaus L Co., London, L. 6. 61 und 63 Queen Victoria Str., und es liefert diese Firma Pulsometer-Pumpen in 13 ver schiedenen Größen. Nach den Versuchen, die von Seiten der eng lischen Admiralität mit einem Pulsometer Nr. 8 aus genannter Fabrik in Portsmouth zum Aus pumpen eines Docks gemacht wurden, betrug das geförderte Wasserquantum bei 22 Fuß Saug- und 5 F. Druckhöhen 1900 Ltr. pr. Min.; bei 11 F. Saug- und 16 F. Druckhöhe 2600 Ltr. Die Dampfspannung betrug 1?/» Atmosph. Ein Pulsometer Nr. 4 ergab beim Auspumpen von Theer bei 5 F. Saug- und 10 F. Druckhöhe 82 Pulsationen in der Minute. Nachrichten. Auf Anregung Rosenstiehl's hat die Judustrielle Gesellschaft von Mülhausen officiell constatirt, daß das Verdienst der Entdeckung des Anilin schwarz mit Vanadium dem Entdecker des Schwarz, John Lightfoot zuzuschreiben ist, der in seinen Patenten bereits auf die Benutzung von Vanadium und Uranium Rücksicht nimmt. Diese zur Zeit von dort neu erscheinenden Angaben haben unsere Leser bereits in Nr. 16 1876, also vor einem Jahre, in unseren Spalten gefunden. * * Am 22. December a. p. Abends 6'/r Uhr verstarb der älteste Färbereibesitzer Berlin's Hr. Karl Schöpke, im 77. Jahre seines thatkräftigen Lebens. Berichtigung. Zn Nr. 1 S. 2 linke Spalte 14. Zeile von oben lies: „Es eignet sich in Folge dessen rc. lieber Wollenfärberei. (Fortsetzung.) Man läßt über Nacht stehen. Am andern Morgen kommt Kleie, Krapp und der auf einer