tto. 16. W. Weiinann's 1877. ^DOrgan für Färberei, Druckerei, Bleicherei, Appretur, Fardwssren- und BuntpapierfabUkation, Droguenhandel, Spinnerei und Weberei. Redacteur und Herausgeber vr. W. Jeimann, Privatdocent der Färberei-Wissenschaften in Berlin. Organ des „Allgemeinen Färber- und Fachgenossen-Vereins" zu Berlin. Achter Jahrgang. Französische Ausgabe: „lournal äs leinturs äs IVI. kieimsnn." Jährlich erscheinen 48 Wochen-Nummern, zur Hälfte mit natürlichen Stoffmustern »ersehen, auch Maschinen-Zeichnnngen in lithogr. Tafel» und Hozschnitten. Preis des Jahrgangs 20 Marl — 2b Francs — 8 Rubel (Banknoten) — IS fl. o. W. — 1 Psd. Sterl. —7 Dollars unter direkter Zusendung durch die Expedition frei in's Haus. Bei allen Buchhandlungen und Postämtern zum gleichen Preise. Einzelne Nummern 4 Marl. Jnsertionsgebühr SV Pfennige für die einmal gespaltene Nonpareilzeile oder deren Raum. Alle Zuschriften sind an den Redacteur, Herrn vr. M. Re im ann, Berlin, Holzmarktstraße Ecks Andreasstraße, zu richten. Naoliäruok und UsbsrsstrnniT aller Artikel äisssr gtzset^lieli äsxoiiirtsn Mmmsr unterZg-Kt. Die Unschädlichkeit des Fuchsins Die Electriciiät in der Färberei Baumwollenstückfärberei . . . Lederfärberei Färberei der Jute Färberei der Baumwolle . . Druckerei der Wolle .... Färberei der losen Wolle . . Inhalt. Seite Seite 121 Strohhutfärberei 125 122 Literatur 125 122 Fragen zur Anregung und Beantwortung . . . 125 122 Frage-Beantwortung 125 123 Färber-Post 125 124 Farbwaaren-Preise 126 124 Vacanzen-Liste ...» 126 124 Die Unschädlichkeit des Fuchsins. Man hatte in neuerer Zeit allgemein an genommen, die Anilinfarben, und besonders das Fuchsin seien selbst im reinsten Zustande und frei von Arsenik, dem menschlichen Or ganismus schädlich. Eine Benutzung dieser Farbe zum Färben von Nahrungsmitteln, besonders zum Färben von Wein müßte daher als höchst bedenklich erscheinen. Abgesehen davon, daß das Färben von Wein mit Fuchsin nur in höchst seltenen Fällen vorkommt und auch nur bei sehr sauren, also unechten Weinen Vorkommen kann,habenBergeron und Cloüetnachgewiesen, daß reines Fuchsin nicht nur nicht schädlich, son dern in manchen Fällen sogar nützlich und mög licher Weise als ein Heilmittel zu betrachten sei. Die genannten Professoren an der medicinischen Schule von Paris und Rouen fanden, als sie verschiedenen Personen Fuchsin in ziemlichen Quanten eingaben und sogar selbst einnahmen, daß das Fuchsin außer einer Färbung der Ein geweide (was an einem Kaninchen festgestellt wurde) keine weiteren Einwirkungen auf den Organismus habe. Dagegen wirkt es bei Per sonen mit Nierenleiden sehr wohlthätig ein. Ein neunjähriges Kind, welches die Bright'sche Krank heit in hohem Grade hatte, und dessen Nieren bereits so angegriffen waren, daß im Urin 20^ Albumin in 10 Litern nachgewiesen werden konnten, und bei dem alle sonstigen Heilmittel nichts fruchteten, erhielt in dem Zeitraum von drei Wochen etwa 5^ 70 Fuchsin bei einer täg-