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— 470 — vielen anderen Vereinen bestehe sogar der härtere Usus der Einziehung durch Postvorschuß. Nach län gerer Discussion einigt man sich dahin, zuerst den Beitrag durch Boten einzuziehen und nur von den drei Monate im Rückstände befindlichen Herren den Beitrag durch Post-Mandat einzu fordern. Auf die Erinnerung des Hrn. Wegener erfolgt die Wahl der Kassenrevisoren. Es wer den die Herren Wegener und H. Schöpke ge wählt. Hr. H. Schöpke beantragt, der Vorstand möge in nächster Sitzung ein Budget des Ver eins vorlegen; man müsse wissen, welche Aus gaben man habe, um sich danach zu richten. — vr. M. Reimann theilt mit, ein hiesiger Ma schinenfabrikant, Hr. L. Ziegler, habe eine kleine dynamo-electrische Maschine zur Erzeugung von elektrischem Licht in Färbereien gebaut und lade den Verein ein, dieselbe zu besichtigen. Eine Vorführung der Maschine im Vereinslokale sei wegen der Schwere der Gegenstände und der nöthigen Aufstellung eines Schwungrades nicht möglich. Hr. Ziegler habe Versuche angestellt, die Lichtmaschine ohne Elementarkraft durch Menschenkrast zu bewegen. Der Verein ent scheidet sich durch Abstimmung für eine Excur- siou nach der Fabrik des Hrn. Ziegler. Nach lebhafter Discussion wird festgestellt, dieExcur- sion solle am Freitag, den 10. cr., Abends um 6 Uhr stattfinden. Zu dieser Zeit mögen sich die Vereins-Mitglieder in der Norddeutschen Brauerei, 58 Chausseestraße einfinden, um von dort in die gegenüberliegende Fabrik des Hrn. Ziegler zu gehen.*) Auf Anfrage des Hrn. R. Schöpke wird bestätigt, daß die Einführung von Gästen zulässig ist. Es erfolgt die Beantwor tung der Fragen aus dem Fragekasten zuzüglich der in voriger Sitzung wegen zu weit vorge rückter Zeit nicht beantworteten Fragen. Die Fragen nebst deren Beantwortung, an welcher sich die Herren Thiele, Schultze, Schöpke, Mei- licke, Herbing, Runge u. A. betheiligen, haben Aufnahme in der Zeitung gefunden. S. 474. Die Sitzung schließt um 11 Uhr. Die Versamm lung war wieder zahlreich besucht. *) Die Epcursion ist inzwischen erfolgt. Bericht dar über in nächster Nummer. Berichtrguna. In Nr. 46. S. 460. linke Sp.. 23. Z. v. oben links lies ..für die Trefflichkeit"; S. 462, linke Sp., 16. Z. von: oben: „der keinen Tag." Nachrichten. Die Wollengarnfärberei hat seit unse rem letzten Bericht ein wenig nachgelassen, und zwar in allen Branchen, selbst in Strickgarnen die bisher immer noch gut gingen. Die Wollenstückfärberei ist ebenfalls im Nach lassen begriffen. Die Baumwollengarn- färberei geht sehr matt. Die Baumwollen stückfärberei arbeitet dagegen noch befriedi gend. Die Seidenfärberei hat noch einen mittelmäßigen Gang, sowohl in Couleuren, als in Schwarz. Die Lappenfärberei geht ein wenig matter; giebt indessen zu Klagen noch keine Veranlassung. * * * Mit Bezug auf unsere frühere Mittheilung über den für Berlin zu errichtenden Dampf kessel-Revisionsverein theilen wir heute mit, daß dieser Verein sich bereits constituirt hat. Als Vorsitzender fungirt Direktor Simon in Berlin. --- * V Trotz der Zurücknahme der drückenden Be stimmungen über den Transport von Benzin u. s. w. aus Eisenbahnen (stehe Nr. 38 unserer Zeitung) klagt man in den Kreisen der chemi schen Wäscher immer noch über den belästigen den Versandtmodus, welcher die Waare um mehr als 100°/«, vertheuert. Das Benzin kommt jetzt allerdings wieder in Glasballons an; diese stehen indessen in offenen Kisten, mit Sägemehl ausgefüllt. Wir rathen den bezüglichen In teressenten, ihren Lieferanten die Versendung des Benzins in eisernen Barrels aufzugeben mit der Declaration „Waphtha". Diese ist ausdrücklich von den drückenden Versandtbestimmungen aus genommen. Die Declaration „Benzin" für das Waschmittel ist unrichtig; denn das sogenannte Benzin der Wäschereien ist Petroleumäther, welcher rechtmäßig den Namen Naphtha führt. Die eisernen Barrels können nach Leerung ent weder zurückgesandt oder an chemische Fabriken verkauft werden, welche dieselben zum Versenden von Lauge u. s. w. stets gut brauchen können. * *