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462 Sprüchwort bewähre: „Der Todtgesagte lebt nachher desto länger." * * -I« Edmond Chevreul, der berühmte Pariser Chemiker, welchem man die Entdeckung der Farb stoffe im Blauholz und Rothholz verdankt, be ging kürzlich ein Jubiläum, dessen Feier nur selten Jemandem vergönnt ist. Er eröffnete näm lich zum fünfzigsten Male seine Vorlesungen über die Chemie in ihrer Anwendung auf organische Körper. Dieser Cursus besteht aus vierzig Vor lesungen in jedem Jahre, d. h. der greise Ge lehrte hat in diesem Zeitraum zwei Tausend solcher Vorlesungen gehalten. Am 31. August 1880 hat er das 95. Jahr seines Lebens be gonnen; ist indessen immer noch ein unermüd licher Arbeiter, der keinem Tag in seinem La boratorium fehlt. Er hofft, wie sein Vater ein Alter von 110 Jahren zu erreichen. (Llou. äs In Neint.) * * * Sparet! Die gewöhnliche Art und Weise, ein fest und sorgsam verschnürtes Packet zu öffnen, besteht darin, daß man mit dem Messer die Schnur an beliebiger Stelle, oft gar mehr mals, durchschneidet, das Papier abzieht, zu sammenballt und in die Ecke wirft. Beides, die Schnur wie das Papier, hat keine weitere Verwendung mehr, was bei derartiger Behand lung auch nicht mehr möglich märe. So ge ringfügig auch der Werth des einen Bogens Packpapier und der einer Schnur fein mag, so wird doch derjenige, der viele solche Packete empfängt, also z. B. ein Geschäftsmann gewiß sehr angenehm überrascht sein, wenn er — nachdem er die Schnur stets aufgeknöpft und den Bogen auseinandergcfaltet hat — findet, daß er jetzt einen Theil seiner Maaren mit der gut erhaltenen Verpackung versehen und selbstredend einen Theil seiner Allsgaben hier für sparen kann. Den Nutzen merkt man erst dann, wenn man einsieht, wie viel Schadeil man unbewußt gehabt hat. (Papier-Ztg.) Färber-Akademie. Wir empfangen Seitens einer hochacht baren Färbereifirma ein Schreiben, aus dem wir den folgenden Passus hervorheben. In Anerkennung der Verdienste, die sich die von Ihnen geleitete Färber-Akademie um die Hebung des Aärbereigeweröes sowie Heranbildung tüchtiger Kräfte erworben, Verdienste, die von jedem Interessenten nicht genug geschätzt werden können, gestatten wir uns, un serem Dank hierfür Ausdruck zu geben, indem wir uns erlauben, Ihnen beigehend . . . Mark mit der Bitte zu überreichen, dieselben zu Gunsten erwähnter Bestrebungen freundlichst verwenden zu wollen w. w. Obiges zeigt, daß man in den Kreisen der Interessenten die Wirksamkeit der „Färber- Akademie" für die Hebung unseres Faches immer mehr anzuerkennen beginnt. Deutsche Patente. Patent-Anmeldungen. Lembach L Schleicher. Biebrich a. Rh. — Dar stellung von Farbstoffen. Patent-Ertheilungen, vr- O. Kohlrausch. Wien. — Verfahren zur Ge winnung v. Gerbsäure u. Farbholzextracten durch Dialyse. Seit Erscheinen unserer Nr. 45 sind fol gende Beiträge für die „Färber-Akademie" ein gegangen. Hrn. Tittel L Krüger, Leipzig 50 Mark Dazu laut Aufstellung in Nr. 45 . . . . 389 Mark Summa 439 Mark Indem wir den Herren Wohlthätern im Namen unseres gemeinnützigen Institutes ver bindlichst danken, bitten wir alle diejenigen, welche ihren Beitrag noch nicht einsandten, dies in An betracht der stetig nöthig werdenden Ausgaben Mündlichst umgehend zu thun. Korrespondenz. Altenöurg. Zu den Verhandlungen des „Färber-Vereins" über Jndigocarmin undPenss- lack, welche in Nr. 41 Ihrer Zeitung mitge- theilt wurden, gestatte ich mir im allgemeinen Interesse die folgenden Ergänzungen. Penss- lack oder Jndigopurpur ist das erste Product der Einwirkung von Schwefelsäure auf Indigo, also gewissermaßen die Jndigomonosulfosäure. Aus Jndigocarmin kann Pensälack niemals dar gestellt werden, weil unter dem Namen Jndigo carmin bekanntlich die Di-, Tri- und Tetrasulfo- säure des Indigo mit schwefelsaurem Natron