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358 dem damaligen ^pprsnti - esiimistö Hrn. O. Breuer angefangen, durch mehrere Jahre fort geführt und dann durch den Coloristen des Hauses Hrn. I. Lay und die beiden Brüder des Hrn. O. Breuer sorsgesetzt wurden.***) Aber, was Spirk damals publicirte, war ganz auf der Höhe der Zeit! — Was soll man aber von einem Buche sagen, das die Jahres zahl 1881 trägt, und in dem man nicht einmal ein Recept für Alizarinrosa und Alizarinroth findet? Unglaublich, aber wahr! Doch gehen wir zu den einzelnen Abschnitten des Buches über. Der Verfasser hatte wohl die Absicht, eine chronologische Reihenfolge seiner Abhandlung zn geben; sonst wüßte ich nicht, warum er so freudlich ist, uns mitzutheilen, daß er am 21. November 1879 den großen Ständer auf 85° C. anwärmt, und daß schon am 26. Juli 1878 der kleine Ständer mit 4°/o Wasserglas beschickt wurde. Dergleichen Daten sind doch sehr gleich gültig. Angenehmer wären uns die genaue Angabe der Reihenfolge der einzelnen Operationen gewesen, und da hätte das Kapitel über das Fixiren der Waare gewiß vor das Kapitel über das Degommiren und Kuhkothen gehört und nicht nach demselben. Wozu das Präpariren des Stoffes mit den Mordant LI) oder 8 D gut ist, vermissen wir. Desgleichen die Be merkung, für welche Farben sich dieser oder jener Mordant besser eignet. Man muthet den Lesern wahrscheinlich zu, sich das selbst zu suchen und auszuprobiren. Und nun zu dem Abschnitte, der von den Farben handelt! Das Erste was uns unter der Bezeichnung: „Fabrikations-Vorschriften" auf fällt, ist die Coupirung oder das Schneiden der ***) DaS Verlagsrecht dieses Buchcsjging mit einer Anzahl unverkaufter Exemplare 1873 an den gleichen Verlag über. Obgleich nun unser Freund Spirk im Herbst 1871 (verstarb, ist doch.1874 eine neue Auflage deS Werkes'erschienen, welches der ersten von »ns s. Z. in Berlin bstorgten, so ähnlich ist, daß auch die Druck fehler dicselbtu,si>ii»l-!7Daß dls-Spirk'fche Werk, welches bei seiner Publikation 1868 ans der Höhe der Zeit war, heute nur noch geringen Werth hat, weiß Jeder, der die Fortschritte des Kattnndrucks in den letzten zwölf Jahren auch nur annähernd kennt. Farben. So wie es Hr. B. angiebt, werden die Farben ihr Leben lang nicht coupirt oder „abgelichtet" wie der Verfasser es nennt. Das gäbe eine schöne Fabrikation! Die eigentlichen Recepte beginnen dann ganz ordnungsmäßig mit den verschiedenen Mordants. Dann folgen die Präparationen, dann die Ver dickungen und endlich die eigentlichen Farben- recepte; ganz so, wie sie im Paraf'schen Fa brikationsbuche notirt sind. Doch da wären wir bei der eigentlichen Leere des ganzen Buches angelangt; denn zu was nützen mir die Recepte der Farben, wenn mir deren Behandlung fehlt? Oder ist das Buch nur für fertig gebildete Coloristen bestimmt, die solcher Anleitungen nicht bedürfen? Ist denn z. B. alles damit abgethan, wenn der Verfasser das Recept der Argentine-Farben angiebt; wo bleibt der nicht minder wichtige Appröt und die weitere Operation, die diesem folgt? Wie soll man aus dem Capitel der blauen Farben klug werden, welches Blau auf Mordant 8 1 ge druckt wird, und welches nicht. Ist denn das alles eins? Welche blauen Farben werden denn eigentlich gedämpft, welche gechromt? Das soll der angehende Colorist alles schon wissen! Endlich beim Capitel „Cachou" Seite 89 lesen wir, o Wunder, ein Cachou, das nach der Bemerkung in Garancine zu färben ist. Ob und welche der folgenden Cachoufarben, bloße Dampsfarben sind, überläßt der Verfasser dem Scharfsinn des Lesers. (Schluß folgt.) Die Ausstellung der Deutschen Wotten- Jndustrie zu Leipzig. (Fortsetzung) Gleich daneben die Collectiv-Ausstellung der Stadt Werdau: C. H, Wimmer, I. Th. Schrö der, Aug. Köhn jr., C. H. Lippoldt, C. F. Löffler, Theodor Liebel, Gebr. Köhn, Aug. Beyer, C. G. Schön II, H. Köhn, Rudolf Hupfer, Carl Scherst und Otto Ullrich, Buks- kins und Hosenstoffe. Weiterhin eine Nische mit Teppichen der Berliner Fabrik M. Protzen L Sohn, welche