324 4. Schwarzdruck auf ordinärem Wollenstoff. Dieser zur Zeit so gangbare Artikel imitirt die gewebten Nouveautö-Stoffe. Der Stoff wird rechts und links mit Kupferwalzen wie Kattun mit Dampfschwarz gedruckt, die Waare gedämpft und nicht gewaschen. Näheres sind wir bereit, auf directe Anfrage anzugeben. 5. Wuntdruck auf Baumwollen-Satin. In diesem Modeartikel ist das Grün mit Cörule'in, die übrigen Farben in bekannter Art erzeugt. Nach dem Druck wird gedämpft, chromirt und gewaschen. Das vorliegende Muster ist Mülhauser Fabrikat. K. Azorotlj auf Jute, Die mit Thonerde gebeizte Jute wurde mit Azoroth der „Farbwerke, vormals Meister, Lucius L Brüning" in Höchst a. M. ausgefärbt. 7. AllialMau und Krörne auf Dochtgarn. Das Alkaliblau wurde nach dein Verfahren in der „Färberei der Wolle" S. 10 Nr. 29, die Cremefarbe nach S- 5 Nr. 10 unter Anwendung von sehr wenig Flavin und einer Spur Schwarz flotte hergestellt. Die Färbung erfolgt auf loser Wolle, und erst die gefärbte Wolle wird zu dem Single Garn versponnen. 8. Weih auf gebranntem Hhinagras. Dieses für Passementerieartikel zur Zeit sehr beliebte Garn wird zunächst nach dem Verfahren in dep „Färberei der Baumwolle" S. 1. Nr. 1 gebleicht und angeblaut und nachher durch Wal zen passirt, welche das Garn brechen. 10. Wiokett auf Sljoddywolle. Aus 50Kilo:1^ Chromalaun, 1^ Schwefelsäure, 250^ Doppelt-Chlorzinn und Methylviolett nach Bedürfniß; eine Stunde kochen. 11. Dampfdruck auf B"umwollengarn. Orange und Violett sind mit Anilinfarben hergestellt, mit Gummi Tragant und ein wenig Albumin verdickt, das Schwarz durch gewöhn liches Dampfschwarz erzeugt; nach dem Druck 1 Stunde dämpfen und spülen. 12. tzarmoistn auf Auch. Das hier angemendete Verfahren siehe in der „Färberei der Wolle" S. 9 Nr. 22. Das obige Muster wurde uns von den Hrn. Sam. Benj. Ruffer L Sohn in Liegnitz gütigst zur Ver öffentlichung überlaffen. Die Firma hat das selbe Fabrikat in Leipzig ausgestellt. Vereins -Angelegenheiten Am 18. August c. fand die schon erwähnte Landpartie des „Allgemeinen Färber-Vereins" statt. Trotz der nicht großen Betheiligung füllten die Theilnehmer einen großen Kremser. Man fuhr um 2'^ Uhr Nachmittags nach Schild- Horn, wo man nach Absolvirung mehrerer Er frischungsstationen und der Besichtigung des Wasserthurms in Westend gegen 6 Uhr anlangte. Nach einem Spaziergange zur Schildhornsäule fand um 8 Uhr das gemeinschaftliche Souper statt, gewürzt durch verschiedene musikalische Leistungen, in denen unser humorvolles Mit glied, Hr. R. Schöpke wie immer hervorragte. In ziemlich animirter Stimmung fuhr man nach der Stadt zurück, wo sich die Gesellschaft schließ lich in kleineren Gruppen auflöste. Die Partie verlief in ungetrübter Heiterkeit und machte in den Betheiligten den Wunsch rege, ähnliche, rein gesellige Vergnügungen öfter im Verein zu veranstalten. Nachrichten. Die Wollengarnsärberer ist seit unserm letzten Bericht auf dem gleichen Niveau verblie ben. Auch in der Wollenstückfärberei hat sich nichts verändert, dieselbe arbeitet befriedigend fort. Gleiches gilt für die Baumwollengarn- särberei, welche noch immer schwach beschäf tigt ist. Die Baumwollenstückfärberei, hat noch ausreichende Beschäftigung. Während so in obigen Branchen keine Veränderung ein getreten, sind in der Seidenfärberei größere Aufträge eingelaufen, so daß hier ein Aufschwung des Geschäftes zu verzeichnen ist. Auch die Lap- pensärberei hat noch ein wenig angezogen. Es ist allerdings noch kein gutes Geschäft im Gange; indessen ist dasselbe bereits bedeutend besser als in den vergangenen Monaten Juni und Juli. * rk -I« Die hiesige chemische Fabrik auf Aktien vorm. E. Schering unternahm vor kurzem eine Land partie nach den Pichelsbergen. An der Spitze des Zuges ritt ein Jockey, diesem folgte ein großer Kremser mit 4 prächtigen Schimmeln be-