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294 wurde. Eine Anzahl der Congreßtheilnehmer besuchte am Nachmittage die Wollen-Jndustrie- Ausstellung, und die meisten begaben sich am Abend desselben Tages oder im Laufe des nächsten in ihre Heimath zurück. Das Resultat des Congresses kann als befriedigend bezeichnet werden, in erster Linie deshalb, weil sich die concurrirenden Herren einmal persönlich nahe getreten sind. Hierdurch allein ist ein gemein sames Vorgehen auch für spätere Zeiten ange bahnt. Berichtigung. Zn Nr. 29 S. 274 linke Spalte, 7. Z. von unten lies: C, H. Rimpler in Schwiebus. Zeile 8 v. unten C. F. Grüber L Söhne, Reichenbach b. Königsbrück. S. 275 linke Spalte, 12. Zeile v. unten: Robert Ver lach in Kirchbcrg i. S. und 9. Z. F. L. Prehl und C. G. Rothe in Kirchbcrg i. S. Nachrichten. Die Wollengarnfärberei hat seit unse rem letzten Bericht noch etwas nachgelassen geht indessen an einzelnen Stellen immer noch befriedigend. Die Wollenstückfärberei geht dagegen noch immer flott. Das Geschäft in der Baumwollengarnfärberei ist noch matter geworden, während die Baumwollenstück fär be rer noch ruhig fortarbeitet. Die Seiden färberei hat wieder ein wenig nachgelassen. Hier ist es sogar zu Arbeiterentlassungen ge kommen. Die Lappenfärberei geht in der Wäsche befriedigend; in der Färberei sind klei nere Aufträge eingegangen. * -i- In der Nacht vom 25. zum 26. Juli c. brannte zu Nieder-Schönweide bei Berlin die Kunstwollenwaarensabrik von John Blackburn bis aus die Färberei nieder. Die Ursache ist wahrscheinlich Selbstentzündung mit Oel getränk ter Lumpen. Der angerichtete Schaden wird auf 500,000 Mark angegeben, und 300 Arbei ter und Arbeiterinnen werden bis zum Wieder aufbau der Fabrik brotlos. -x * Auf der Wollen-Jndustrie-Ausstellung zu Leipzig sah ein dorthin gekommener Italiener zum ersten Mal in seinem Leben die von den Fabrikanten Crimmitschaus und Werdau's aus gestellten Vigognen. Ueber die Herstellung der selben belehrt, meinte er, nun sei es ihm er klärlich, weshalb er und seine College» mit aus wärtigen Wollenwaarenfabrikanttn nicht concur- riren könne; letztere nähmen wahrscheinlich Vi gogne in die Waare. Auf seine Frage, wieviel Wolle denn in der Vigogne enthalten sei, meinte einer der anwesenden Fachleute: „Nun, man spinnt die Baumwolle, und während des Spin nens läßt man ein Schaf durch die Fabrik lau fen." — „Ach," sagte ein Anderer, „das thut man jetzt nicht mehr; es kommen ja genug Käufer in die Fabrik." * » -I- Mit Bezug auf die Schlußbetrachtung zu un serem Artikel über künstlichen Indigo, in wel chem wir die letzten Errungenschaften der Far bentechnik Deutschen Chemikern zuschrieben, be merkt Hr. A. Poirrier in Paris, dies treffe für die A zofarbstoffe nicht zu; vielmehr seien Orangö, Roccelline, Chrrffoine und Ponceau das Resul tat der Untersuchungen des französischen Che mikers Noussin, welcher am 8. April 1876 be reits der Akademie zu Paris ein versiegeltes Couvert mit seiner Entdeckung übergab. Wir constatiren dem Wunsche des Herrn Poirrier gemäß diese Thatsache, indem wir die jenigen unserer Leser, welche näheres über die Sache wissen, einladen, uns etwaige weitere Mittheilungen darüber zukommen zu lassen. * * * Der Bundesrath hat eine Abänderung des § 48 des Betriebs-Reglements für die Eisen bahnen Deutschlands beschlossen, und der Mi nister für öffentliche Arbeiten verfügt, daß diese Abänderung am 1. August d. I. bereits in Kraft treten soll. Die Bestimmung lautet: Nr. XXII. Petroleumäther (Petrolenm-Naphta) Ga- soline, Ligroins, Benzin und Camphin und ähnliche aus Petroleum und Theerarten bereitete leichtflüchtige und leichtentzündliche Products müssen in Glas oder Blech behältern enthalten sein, rvelcbe in dauerhaften Holz- oder Blechkisten mit Sägemehl oder ähnlichen trockenen Kör pern fest verpackt sind. Diese Bestimmung erschwert den Betrieb der chemischen Wäschereien ganz wesentlich. Wir halten es daher für angezeigt, gegen diese Ver-