24. M. Weimann's Organ für Färberei, Druckerei, Bleicherei, Appretur» Faröwsaren- und Buntpapiersabrikstion, Droguenhandrl, Spinnerei und Weberei. Redakteur und Herausgeber vr. M. Aeimann, Prw«j»»«nt d« Ftrderei-Mffenfchast«, kl «nli». Organ des „Allgemeinen Färber-Vereins" und der „Färber-Akademie" zn Berlin. 22. Juni. ßlster Jahrgang. *8» Ausgabe in französischer Sprache: „lournal äs Islnturs äs di. Nsimann." Jährlich erscheinen 48 Wochen-Nummern, zur Hälfte mit natürlichen Stoffmustern versehen, auch Maschinen-Zeichnungen in lithogr. Tafel und Holzschnitten. Preis des Jahrgangs 20 Mark — 25 Francs — 10 Rubel (Banknoten) — 13 fl. ö. W. — 1 Pfd. Sterl. — 7 Dollars unter direkter Zusendung durch die Expedition frei in's Haus. Bei allen Buchhandlungen und Postämtern zum gleichen Preise. Einzelne Nummern 1 Mark. Jnsertionsgebühr 30 Pfennige für die einmal gespaltene Nonpareilzeile oder deren Raum. Alle Zuschriften sind an den Redakteur, Herrn vr. M. Rei mann, Berlin, Holzmarktstraße Ecke Andreasstraße, zu richten. Haelläriielr unä Usbsrsstriullss allsr Artikel äisssr Kssst^Iied äsxouirtsii Uumwsr untörsaxt. Das Bleichen der Tnssah-Seide . Nachrichten Deutsche Patente Die Edifon-Lampe Die Verwendung der Azofarbstoffe Färberei der Wolle Färberei der Baumwolle .. . Strohhutfärberei Lappensarberei Inhalt. . 233 Blaudruckerei . . 236 . 234 Zur Errichtung einer Versuchsanstalt . . . . 236 . 234 Kurze Berichte aus der Fachliteratur . . . . 237 . 235 Fragen zur Anregung und Beantwortung . . . 239 . . 235 Frage-Beantwortung . . 239 . . 236 Färber-Post . . 240 . . 236 Farbwaaren-Preise . . 240 238 Bacanzen-Liste 241 236 Das Bleichen der Tnssah-Seide. Auf der Ausstellung zu Paris 1878 fielen die schönen Muster gebleichter Tussah-Seide der Franzosen allgemein auf und regten lebhaft zu Bleichversuchen an. Bekanntlich haben aber die in Deutschland angestellten Bleichversuche bisher nicht zu günstigem Resultat geführt. Auch in der hiesigen „Färber-Akademie" wur den seit geraumer Zeit Versuche angestellt, die Tussah-Seide auf alle erdenkliche Art zu bleichen. Es gelang allerdings, die Tussah-Seide teil weise zu bleichen und zwar überraschend leicht; die vollständige Bleichung aber scheiterte daran, daß der gelb gebliebene Theil der Seide sich schwer bleichte und die nachträglich dennoch aus geführte Bleichung die zuerst gebleichte Partie zerstörte. Behielt also die Seide auch ihren Glanz und nahm sie vollständige Weiße an, so erschien sie nachher mürbe. Alle vorgeschlagenen und bisher nicht vor geschlagenen Bleichmittel würben erschöpft und ergaben gleichen Erfolg. Da kam man auf die Idee, die zu bleichende Faser mikroskopisch zu untersuchen. Nicht wenig überrascht war man, zu finden, daß die für einheitlich gehaltene Faser aus zwei ganz ver schiedenen Gattungen Faserstoff besteht. Der eine derselben zeigt unter dem Mikroskop die Structur der Seide. Es ist der Theil, welcher sich verhältnißmäßig leicht bleicht. Der andere und größere Theil dagegen erscheint unter dem Mikroskop Flachsartig. Dieser Antheil ist gelb und läßt sich nur schwer bleichen.