Redakteur und Herausgeber vr. M. Aeirnarm, Organ des „Allgemeinen Färber-Vereins" nnd der „Färber-Slkademie" zn Berlin. «. Juni. Jahrgang. i««o. Ausgabe in sranMscher Sprache: „lournal äs Ivlnturs äs R. kksimsnn." Jährlich erscheinen 48 Wochen-Nummern, zur Hälfte mit natürlichen Stoffmustern versehen, auch Maschinen-Zeichnungen in lithogr. Tafel und Holzschnitten. Preis des Jahrgangs 20 Mark — 25 Francs — 10 Rubel (Banknoten) — 13 fl. ö. W. — 1 Pfd. Sterl. — 7 Dollars unter directer Zusendung durch die Expedition frei in'S HauS. Bei allen Buchhandlungen und Postämtern zum gleichen Preise. Einzelne Nummern 1 Mark. JnfertionSgebühr 30 Pfennige für die einmal gespaltene Nonpareilzeils oder deren Raum. Alle Zuschriften sind an den Redakteur, Herrn Or. M. Reim ann, Berlin, Holzmarktstraße Ecke Andreasstraße, zu richten. unä klsdsisst^unss Liier Artikel äisssr Assoträieii äexonirtsn Kummer uittkrsL^t. Inhalt. Die Verwendung der Azofarbstoffe, Orange rc. . 213 Nachrichten 214 Deutsche Patente 215 Färberei der Wolle 218 Strohhutsärberei 215 Baumwollendruckerei 215 Färberei der Baumwolle 216 Zur Fixirung von Farbstoffen durch die Kieselsäure 216 Seidenfärberei . . 216 Lappenfärberei 7^217 Zur Errichtung einer Versuchsstation rc. . . . 217 Kurze Berichte aus der Fachliteratur .... 218 Fragen zur Anregung und Beantwortung . . . 219 Frage-Beantwortung 219 Färber-Post 220 Farbwaaren Preise 220 Vacanzen-Liste 221 Am Freitag den 4. Juni 188« Abends prseise 8 Uhr findet eine ordentliche Versammlung des „Allgemeinen Färber-Vereins" in Schultheiß' Restaurant, 24. 2S. Neue Jakobstrafie statt. Der Vorstand Die Verwendung der Azofarbstoffe Orange, Ponceau, Bordeaux rc. von vr. Kduard Allrich. Mittelst der bekannten alten Methode zum Färben von Cochenille mit einer complicirten Zinnbeize erhielt man ziemlich gute Resultate. Die erhaltenen Farben hatten den Vorzug, nicht abzuschmutzen; sie hatten jedoch den Fehler, daß sie nicht satt erhalten werden konnten. Ein ande res Verfahren bestand in einfachem Vorbeizen des Garns in essigsaurer Thonerde, welche ent weder frei von essigsaurem Blei war oder ei nen Ueberschuß davon enthielt; hierbei erhielt man zwar schöne aber auch zu Helle und dazu stark abschmutzende Farben. Durch Combina- tion der beiden Methoden bildete ^man ein Ver fahren aus, welches allen Ansprüchen in Bezug auf Schönheit und Festigkeit der Farbe genügt. Welche Rolle das Zinn bei dem unten beschrie benen Beizgange spielt, ist nicht aufgeklärt; die Nothwendigkeit, dasselbe beim Färben feiner Garne zu verwenden, nimmt um so mehr Wun der, als man auf ordinären Garnen mit ba sisch schwefelsaurer Thonerde allein genau die selben schönen Effekte erzielt. Beim Färben der Jute verfährt man gerade so wie bei ordinärem Baumwollengarn.