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42S kation benutzt werden und dazu einen matten, harten Appret haben müssen. E. Fischer in Oskau (Mähren) construirt eine Ma schine zum HroLne«, Schlichte« und Bürsten von Garnen in Strähnen, indem er die nassen Garne über einer unten befindlichen mit Dampf geheizten Walze mittelst einer darüber liegenden verschiebbaren Walze ausspannt. Sollen die Garne gebürstet werden, so wird eine Bürstvorrichtnng eingefügt. Nachrichten. Die hiesigen „Dannenberger'schen Kattunfabri ken" sollen von einer englischen Gesellschaft ange kauft werden. Hoffentlich werden dieselben dann wieder zu ihrem früheren Glanze erblühen, den sie seit ihrer „Gründung" so sehr eingebüßt haben. * H * DieWollengarnfärberei ist nur einigermaaßen beschäftigt und auch für hiesige Fabrikanten nur wenig, mehr für auswärts. Die Schattirungs- färberei geht dagegen ganz matt. Auch die Wollenstückfärberei geht nur stellenweise gut. In der Baumwollengarnfärberei ist nur ein mattes Geschäft bemerkbar; nur einzelne Fär bereien, die für auswärts arbeiten, sind ein wenig stärker beschäftigt. Ebenso zeigt die Baum wollenstückfärberei einen schleppenden Geschäfts gang. Die Beschäftigung in Nähseide ist für die Seidenfärberei flott geblieben; in anderen Sorten ist das Geschäft nicht flott, aber wenig stens noch zufriedenstellend. Die Lappenfärberei ist, der Saison angemessen, im Nachlassen begriffen. » -i« In Nr. 42, Seite 422, ist in dem Artikel „die Berliner Gewerbe-Ausstellung" von vr. H. Grothe von der Ausstellung der Berliner Velvetfabrik gesprochen. Wir werden ersucht, berichtigend zu erwähnen, daß genannte Fabrik weder in verwandtschaftlichen noch sonstigen Be ziehungen mit der Lindener Fabrik steht. In Betreff des Ozonid- (nicht Ozonit-) Schwarz können wir aus eigener Anschauung versichern, daß das Product der hiesigen Velvetfabrik in ähnlicher Art wie das der Lindener hergestellt und an Eleganz und Farbe dasselbe ist. Wir ver weisen im Uebrigen auf unseren eigenen Bericht über diese Ausstellung in Nr. 25 unserer Zeitung. * * Tie chemische Analyse eines Stückes eng lischen Calico's ergab: Baumwolle 53 Gewichts- theile; Thonerde 26; Stärke 12; fettige Sub stanzen 2,5; Chlormagnesium 2; Zinkchlorid 1,5; Calciumchlorid 0,5; Wasser 2,5. — Das nennt man Appretur! (D. Wollengew.) Die Tagesblätter melden: Unter dem Namen Ossllcm äs 1,nval wird ein Farb stoff von Paris aus in den Handel gebracht, welcher sich als Schmelzproduct von Schwefelleber und irgend einer organischen Substanz (Sägespähne??) zu ergeben scheint. Dieser Stoff, welcher in hermetisch verschlossenen Blech gefäßen geliefert wird, ist in hohem Grade hygroskopisch und zeigt bei Hinzntritt der Luft, namentlich feuchter Luft, eine ungemein lebhafte Neigung zur Selbstent- zündung. Zur Vermeidung von Feuersgefahr empfiehlt es sich deshalb, dieses Product entweder nur in feuer sicheren Gefäßen und stets hermetisch verschlossen oder aber nur an solchen Orten aufzubewahren, wo eine Ent zündung gefahrlos stattfinden kann. — Auf die weitere Frage, ob vielleicht die Beobachtung gemacht sei, daß der Stoff auch nach seiner Verarbeitung in den damit gefärbten Stoffen zur Selbstentzündung neigt, wurde die Antwort ertheilt, daß eine Selbstentzündung von mit Oaollou äs I-aval behanbelten Stoffen nicht möglich erscheint. Die Gefahr beschränkt sich lediglich auf das Product selbst und tritt nur da ein, wo letzteres mit frischer Lust in Berührung kommt. Cachou de Laval ist nichts anderes als die Patentfarben, welche vor einigen Jahren durch einige wenig berufene Preßorgane mit über mäßigen Posaunenstößen angekündigt wurden. Dieselben liefern ein sehr echtes Grau und sind für manche Zwecke sehr nützlich. Daß sie aber die damals gehegten Erwartungen, alle Farben auf einmal zu erzeugen, nicht erfüllen konnten, liegt auf der Hand. Die in Deutschland etablir- ten beiden Fabriken mußten eingehen, so daß zur Zeit nur noch A. Poirrier in Paris diesen Farbstoff herstellt. Daß bei dem früher ziem lich ausgedehnten Consum des Farbstoffs eine Selbstentzündung jemals vorgekommen ist, haben wir niemals vernommen und nehmen daher bis auf weiteres an, die oben wiedergegebene Notiz, welche notabene einer politschen Zeitung ent stammt, sei nichts anderes als eine neu aufge putzte Seeschlange. * H * Ein unternehmender Japanese gewinnt aus dem Wasser, das zum Kochen der Lumpen ge dient hat, nachdem sich die Abfallstoffe daraus abgesetzt haben, den supendirten Indigo wieder, Die japanesischen Lumpen sind meist tiefblau gefärbt, weshalb sich diese Gewinnung dort lohnen mag. In Europa dürfte dies nur aus nahmsweise der Fall sein. (Papierztg.)