15 rascht, voriges Jahr in Paris eine ganz an sehnliche Sammlung solcher Tücher in der Aus stellung der niederländischen Colonien zu finden. Doch sangen wir mit der Aufzählung der einzelnen Aussteller an und wählen wir dazu die Reihenfolge, die die einzelnen Länder in der Ausstellung selbst hatten. Sngland. Vorerst die schöne Sammlung des Prinzen von Wales. Nichts Interessanteres als diese ge druckten Baumwollenstoffe, die in Indien erzeugt werden. Welche Pracht in der Ausführung, welche Originalität in der Zeichnung! Drei der aus gestellten Baumwollen-Shawls fesselten besonders unsere Aufmerksamkeit. Alle Conturen der Zeichnung waren in Gold gemalt, dazu die trüben rothen und blauen Farben des Musters. Das Auge konnte sich nicht trennen von dieser Zusammenstellung. Diese ausgestellten Baum wollenerzeugnisse zeigten uns eine primitive Fabrikation, aber eine solche Fülle von Kunst in der Anwendung der zu Gebote stehenden Mittel, daß wir mit wahrer Bewunderung diese Ausstellung verließen. In der zunächst stehenden Galerie der eng lischen Ausstellung stießen wir vorerst auf: Narrow in Furneß — lauter gedruckte Möbel stoffe in den, dem jetzigen Geschmacke ent sprechenden trüben und dunklen Farben, ebenso Druck auf Jutestoffen. Besonders schön nahm sich ein Muster auf Jute in Doppelblau aus. F. W. Ashton u. Comp, in Manchester stellten nur Jndiennes und Futterstoffe aus. Unter ersteren bemerkten wir besonders einige Muster in Schwarz und Roth ohne Weiß in der Zeichnnng. Dagegen vermißten wir den einst so populären Violettfond - Artikel. Barlow L Jones Limited in Manchester stellten einige Piquv-Decken aus, die mit einer gedruckten bunten Bordüre versehen waren, — ein hübscher Gedanke. Unter den ausgestellten gedruckten Teppichen zeigten einige Muster viel Gsschmack, namentlich galt dies von einem Teppich in Doppel-Reseda, der Boden hell reseda gehalten. The Rosendale printing Comp, in Man chester und Love Clough bei Rawtenstall (Lan- cashire): Ausschließsich gedruckte Möbelcotone. Einige Muster waren gar nicht übel, andere waren im Geschmack, der vor 5 bis 6 Jahren in Frankreich cultivirt wurde. So die Camayeur in Blau, Grün und Cachouboden. Zwei Muster waren besonders schön ausgesührt, ein Tulpen muster und eines, das lauter Pfauenfedern vor stellte. Das blaue Auge der Feder hätte jedoch lebhafter sein können. Allen ausgestellten Möbel stoffen aber fehlte das feurige Roth, das wir in den französischen Möbelstoffen bewundern. (Fortsetzung folgt.) Unsere in Nr. 47 1878 ausgesprochene Hoffnung, die Färberei werde sich im neuen Jahre wieder beleben, hat sich vorläufig nur für die Baumwollenfärberei erfüllt. Baum wollengarn und Stückfärberei haben denn auch z. Z. einen durchaus befriedigenden Stand. Dagegen liegt die Wollengarnfärberei darnieder und ist auch nicht einmal eine Tendenz zum Aufschwungs bemerklich. Aehnliches läßt sich von der Wollenstückfärberei sagen. Die Seiden färberei ist nach wie vor mäßig beschäftigt, aber immer nur in kleinen Partien. Färberei wollener Stnckwaare. Grün auf wollenem Ki>>8. Auf 1 Stück. Man färbt kochend mit 2" Weinsteinpräparat, 2^ Schwefelsäure und Jndigocarmin und Pi krinsäure nach Bedürfniß. Um den so schäd lichen Moirä in der Waare zu vermeiden, muß man sehr gut breit halten und darf niemals die Waare lange auf dem Haspel stehen lassen. Nach dem Färben muß schnell und gut ver kühlt werden. Pilrjilir auf wollenem M>>8. Auf 1 Stück. Man färbt mit 500«" Alaun, 1^ 500«" Wein stein (Halbkrystall) und 1^ 500«" Rothsäure (siehe unten) nebst der nöthigen Menge Cochenille und Ammoniakcochenille aus. Bei dunkleren Nüancen setzt man der Flotte etwas Persio hinzu.