181 tirungssärberei in Wolle und Baumwolle wie in Seide in so ausgezeichneter Weise vertreten, wie man es aus keiner der früheren Ausstel lungen gefunden habe. Selbst die letzte Pa riser Ausstellung, welche verschiedene Anstren gungen französischer Färber in dieser Richtung brachte, leistete in der Schattirungsfärberei auch nicht annähernd das, was die Berliner zeigt. Hr. Stieler macht darauf aufmerksam; daß allerdings der Rouleaudruck ganz fehle, der Handdruck auf Kattun sei indessen durch die Firma W-, Spindler ebenfalls ausgestellt. Am Eingänge zur Textil-Jndustrie befinde sich über der Thür ein Halbkreis aus gedrucktem Kattun, dieser sti durch die genannte Firma im Hand druck hergestellt. — Der Vorsitzende schließt die Versammlung gegen 11 Uhr. Der Besuch war wiederum sehr rege, die Discussion eine sehr angeregte und lebhafte. Die Berliner Gewerbe-Ausstellung. (Folgt wegen Mangels an Raum in nächster Nummer.) Nachrichten. Einige Berliner Färbereien schöpfen bekannt lich ihr Wasser mittelst Pumpen von ziemlichem Umfange aus der Spree. Vor längerer Zeit bemerkte man in einem Etablissement mit einer Pumpe ziemlich alter Construction das Auf hören des Wasserzuflusses, trotzdem die Pumpe in Ordnung schien. Erst nach langem Suchen gelang es, das Hinderniß ausfindig zu machen. Es war ein wirklicher lebendiger Aal, der durch die weiten Ventilklappen der Pumpe hindurch in das Leitungsrohr hineingeschlüpft und in diesem stecken geblieben war. — Diese Ge schichte gehört nicht zu den bekannten Wasser- leitungsthieren, welche nur der Phantasie mythen durstiger Reporter entsprangen. Wir erfuhren sie vielmehr von Einem, der sich bei Vertilgung des seltsamen Canalisations-Hindernisses, selbst verständlich grün gekocht, mit lobenswerthem Eifer betheiligt hatte. * 4- Auch die Wollengarnfärberei hat sich seit unserem letzten Berichte bedeutend gehoben. Da laut unserer letzten Anführung alle übrigen Branchen einschließlich der wegen des bisher ungünstigen Wetters früher wenig beschäftigten Lappenfärberei gut im Gange sind, so kann der zeitige Stand der hiesigen Färberei als durchaus befriedigend bezeichnet werden. Deutsche Patente. Patent - Anmeldungen. Gawalowski L Kufy in Brünn. Verfahren zur Ge winnung von Extractölen aus Walkwässern und Seifen flüssigkeiten :c. F. Bernhardt in Fischendors. Versahren, Garne und Gewebe nach dem Waschen auszupressen und die gewon nenen Fette wieder verwendbar zu machen, sowie die zum Auspressen dienende Maschine. Patent-Ertheilungen. H. Möller in Flensburg. Einrichtung zum Heizen von Trocken-Cylindern. F. Kleemann in Bauchem. Wasser-Volumenwaage. Correspoudenz. Aus dem Kksaß. Die Geschäfte gehen wohl schwach, nichts destoweniger sind alle unsere Druckereien beschäftigt, mehr als man es vor vier Wochen ahnte. 2 bis 3 Fabriken arbeiten nur bis 5 Uhr Nachmittags; die anderen bis 6 Uhr Abends. Nouleaustecher sind vollauf mit neuen Mustern beschäftigt. Ueberall zeigt sich eine Rührigkeit, die eine Belebung des Ge schäftes erwarten läßt. Aus dem Wesserlinger Thal kommen ganz gleiche Berichte, undScheurer- Rott in Thann sollen mit dem Echantilloniren neuer Muster für die künftige Saison bereits beschäftigt sein. Ich denke, die Fabriken von Mülhausen und Dörnach werden bald folgen. Im Hause Zürcher Freres in Cernay (zwischen Mülhausen und Thann) ersteht ein neuer Con- current im Meublegenre. Der frühere Che miker des Hauses Thierry-Mieg L Comp, soll dort die Fabrikation dieser berühmten Firma einführen; indessen war Hr. E. Böhringer da selbst meist mit dem Jndiennedruck beschäftigt. Alle größeren Geldinstitute Mülhausen's haben seit 4 Wochen den Zinsfuß auf 2'/z Proc. herabgesetzt. Eine schöne Aussicht für die Rentiers!