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172 lischer als chemischer Natur ist. Bei Zugabe geringer Mengen von Kreide in's Farbbad (z. B. '/i Pfd. pro 100 Pfd. Waare) geht der Farbstoff viel rascher auf, die Dialyse wird be schleunigt, während umgekehrt durch Zugabe von Türkischrothöl, von Alkalien oder Säuren selbst in den geringsten Quantitäten, ferner von gewissen Salzen, die Dialyse verlangsamt oder gar gänzlich aufgehoben und das Resultat ver eitelt wird, — selbst wenn die Waare vorher ganz gut behandelt war. Daher der große Ein fluß des Wassers in der Türkischrothfärberei auf die zu erzielenden Erfolge und die absolute Noth- wendigkeit, die Beizprocesse sowie die Farbbilder der Qualität desselben zu accommodiren. (Schluß folgt.) Mit Hlrickstcht auf die Woti; in Ar. 15 unserer Zeitung, betreffend die Beilegung von je 2 Musterkarten zu jeder zweiten Musternummer unseres Blattes, fordern wir die uns nnbekannten verehelichen Aost- Ävonnenten, d. k. diejenigen, welche untere Zeitung im Aolldeöit beziehen, auf, sich wegen der Zusendung der Muster-Beilagen gefäl ligst mit uns direct in Verbindung zu setzen. D.Gj.I>i'llttioit».„M.flkimaiw8järslfr-3eit»»g." Nachrichten. Der Handelsbericht von Gehe L Comp, in Dres den sagt über Alaun und Chromalaun: Das Alaun, krystallmehl wird aus bestem Krystallalaun durch sechs- bis zeknfache llmkrystallisation dargestellt und hat für Zwecke, bei denen es weniger auf Preis als auf Rein- beit der Waare ankommt, ein ausgebreitetes Absatzfeld. ES werden aber von verschiedenen Seiten in neuerer Zeit ähnliche Mehle in den Handel gebracht und zwar, der allgemeinen Zeitströmung folgend, zu billigeren Preisen. Dieselben täuschen leicht durch ihr äußeres Ansehen, und eS empfiehlt sich daher Vorsicht beim Ankäufe dieses Artikels. Es sind nämlich recht hübsch weiß aussehende Robmehle in den Handel gebracht worden, womit dem Betrüge Thor und Thür geöffnet war. Krystallalaun ^wird deshalb stets den Vorzug finden, weil diese Form "auch dem weniger mit dem Artikel Vertrauten Gelegen- heit zur eigenen Ueberzeuguug^von der Reinheit bietet, was bei der Niehlform weniger der Fall ist. Die Ver wendung des Chromalauns in der Wollenfärberei hat erheblich zugenommen; dennoch erfuhr derselbe einen bedeutenden Preisrückgang, weil sich in verschiedenen Fabriken zu große Mengen dieses Abfallstoffs der Ali- zarin- und Anilinfarbeufabrikation aufgehäuft batten. — Die Fabrik für Alkohol-Präparate von C. A. F- Kahlbauin Hierselbst veröffentlicht einen neuen Preis-Courant, auf welchen wir auf merksam machen. Auch die Wollcngarnsärberei hat sich bedeutend ge- boben. Da nach unserem letzten Berichte die übrigen Branchen einschließlich der wegen des bisher ungünstigen Wetters, früher wenig beschästigten Lappenfärberi gut beschäftigt sind, so kann der zeitige Stand der hiesigen Färberei als durchaus befriedigend bezeichnet werden -I- * * Die Industrielle Gesellschaft in Rouen ver öffentlicht ein Verzeichniß von Preis-Aufgaben, von der Gesellschaft gestellt und bis zum 1. Ok tober c. zu lösen, unter welchen wir 34 mit goldenen, silbernen und bronzenen Medaillen zu krönende Preis-Aufgaben aus dem Gebiete der Färberei, Druckerei ü. s. w. finden. Interessen ten können das Verzeichniß der Preis-Aufgaben in unserem Bureau einsehen; Auswärtige können gegen Erstattung der Copialien Abschrift er halten. * Die Anfangs dieses Jahres zu Berlin stattge habte Enquete über die Lage der Deutschen Vaum- wollenindustrie hat sich bezüglich unserer Jn- dustriebranchen folgendermaßen ausgesprochen. In der Veredlungsindustrie nimmt die erste Stelle die Türkischrothfärberei ein. Sie hat ihren Hauptsitz in Elberfeld, Barmen und hält jeder Concur- renz Stand. Die Jahresproduction des Wupperthals beträgt jährl. 90,000 Ctr., daS angelegte Capital 15 Will. Mk., der Umsatz 18 Will. Mk. wovon etwa die Häfte auf den Veredlundswerth kommt. Die Aus fuhr hat zugenommen, namentlich nach Indien. Mit Rücksicht auf das bedeutende Exportinteresse ist der Türkischrothfärberei bereits seit längerer Zeit die zoll freie Einfuhr der zur Wiederausfuhr bestimmten Garne zugcstanden. Der Fortbestand dieses Verhältnisses wird als unerläßlich angesehen. Außerdem besteht ein ver tragsmäßiger Veredlnngsverkehr mit Oesterreich-Ungarn und der Schweiz, dessen Ausdehnung auch auf Belgien und Frankreich gewünscht wird; es können danach Garne aus den betreffenden Ländern nach der Veredlung wieder zollsrei dort eingefübrt werden. Von der Gesammt- inenge, welche im Wupperthal gefärbt wird, sind 35"/» im VereLlungSverkehr bezogen. Auch die Eisengarn- Fabrikation hat ihren Hauptsitz im Wupperthale, namentlich in Barmen. Die verwendeten Garne werden grvßtentheils (1873 76"/». 1877 68"/») aus dem Aus land, namentlich aus England, bezogen, und zwar thcils wegen der billigen Preise, theils weil die nöthigen Qualitäten im Inland nicht producirt werden (?). Der Garnzoll wird bei der Wiederausfuhr trotz wiederholter dringender Anträge nicht zurückerstattet; die Ausfuhr, die früher dem Werth nach das Doppelte betrug, um saßt, und zwar mindestens zum Theil in Folge dieser Zollverhältnisse, nur noch etwa 29"/» der Production. Im Inland ist die fremde Concurrenz nicht von erheblicher Bedeutung: dagegen leidet der Absatz unter Ueberproduction. Die Erhebungen der Commission über die deutsche Druckindustrie ergaben, daß im I. 1877 in den Druckereien für reine Baumwollengewebc 338656 Ctr^.