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Semester wird die Thätigkeit des Laboratoriums in gleicher Weise stattfinden. Wir machen In teressenten hierauf mit dem Bemerken aufmerk sam, sich für den Unterricht im Sommer- Semester möglichst bald zu melden, damit ihnen von der hierfür angesetzten Zeit nichts verloren gehe. Auch kann die Anstalt in ihrer jetzigen Ausdehnung nur immer eine beschränkte Anzahl von Arbeitsplätzen bieten, welche schon bei mäßigem Andrange vergriffen sind, wie dies schon einmal im ersten Quartal des ver gangenen Winters in Wirklichkeit eingetreten ist. Der Rückblick aus die bisherige Thätigkeit der Anstalt ist im Allgemeinen erfreulich. Daß die Abhaltung der Vorträge nur einmal jährlich möglich ist, entspricht vollkommen den Verhältnissen. Trotz der großen Anzahl von Färberei-Etablissements in Berlin, ist, abgesehen von denjenigen, welche bereits Vorträge hörten, die Zahl solcher, welche an fortlaufenden Vor trägen Interesse findet, immer nur eine be schränkte. Es kann daher nicht auffallen, wenn die Vorträge für das doch nur kurze Sommer- Semester nicht abgehalten werden; umsomehr läßt sich die Zuhörerzahl für das Winter- Semester concentriren und die Vorträge dann mit weniger Kosten veranstalten. Letztere fallen aber bei unserer Fachschule sehr bedeutend in's Gewicht. Dieselbe wird bekanntlich nur aus Privatmitteln erhalten. Bedenkt man, daß nach dem neuerdings veröffentlichen Ausweis*) über die Kosten staatlicher technischer Lehr- Anstalten der Zuschuß des Staates für jeden einzelnen Schüler cirea 400 Mark beträgt, so muß die financielle Lage der „Färber-Akademie" trotz eines Deficits, von circa 600 Mark, wel ches bisher durch die Leitung der Anstalt ge deckt wurde, als durchaus befriedigend ange sehen werden. An alle Interessenten unseres Jaches und die verehrten Könner unserer Anstatt richten wir aber die Mitte, derselben die bisher ge neigtest bewilligten Jahresbeiträge auch in diesem Jahre sreundl'ichst zuzuwenden. Die Leitung der Färber-Akademie. ") Bergl. DingkrL Polytechn. Zourn 1879. I. März- Heft S. 476. Färberei der Wolle. Mliiislüiuarz nuf Mssengarn. Auf 25 Kilo. 1 Stunde sieden mit 750«" chromsaurem Kali, 130«" Kupfervitriol, 500«" rothem Wein stein und 500«" Schwefelsäure, durch Wasser passiren und ausfärben mit 10« Blauholz und 500«" Gelbholz, abschrecken und schauen mit 500«" Salmiakgeist oder 6 Litern gefaultem Urin. lliolkMiwarz auf Noublks. Auf 10 Kilo. 1 Stunde sieden mit 500«" Eisenalaun, 50«" Zinnsalz, 60«" chromsaurem Kali und 40«" Schwefelsäure, durch Wasser passiren, unter einstündigem Kochen mit 3« Blauholz und 600«" Gelbholz ausfärben, herausnehmen, das Bad abschrecke», 750«" Salmiakgeist hinzugeben, wieder eingehen, schauen, herausnehmen, spülen und trocknen. 3i'»imrilira»n für LliMiWru »ml lOollr. Auf 5 Kilo. In dem Färbebade 1« gemahlenes Sandel holz 1 Stunde kochen, 1« präparirten Catechu in der Flotte auflösen, mit der Waare eingehen, l'/r Stunden kochen lassen, die Auflösung von 300«" Kupfervitriol darüber gießen, noch eine Stunde kochen lassen, herausnehmen, abschwin gen und '/z Stunde auf 70" R. warmer Flotte mit 250«" chromsaurem Kali behandeln, heraus nehmen, spülen, abschwingen und trocknen. Färberei der Baumwolle. KolMaii a»f loser Baumwolle. Auf 5 Kilo. l'/r Stunde kochen in einem Bade aus 1^ Blauholzeztract, 60«" Kupfervitriol und 60«" Alaun, über Nacht im Bade stecken lassen, herausnehmen, ablaufen lassen oder abschwinge», 1 Stunde auf 70» N. warmem Bade aus 75 «" chromsaurem Kali hantiren, herausnehme», ab- schivingen, auf das erste Bad zurückgehen und darin noch 1 Stunde hantiren, herausnehmen, spülen und trocknen.