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132 der Seidensürberci seit unserem letzten Bericht noch gehoben, so daß der Gang derselben zur Zeit als befriedigend hingestellt werden kann. * » Der bisherige Afsociö der bekannten Firma Töpke L Leidloff in Magdeburg, uud Vorstand des Berliner Filialgeschäftes Hr. A. Schubart, ist aus diesem Geschäfte aus- und dafür in die hiesige Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation eingetreten. Die bisherige Stellung des Hrn. Schubart nimmt dagegen nunmehr Hr. Edmund Holzapfel ein. rst -i- Die bekannte Dampfkesselfabrik I. Vellcville L Co. in Paris veröffentlicht eine Vergleichung der Bellevillckschen und Noot'schen Dampfkessel. Interessenten können die Brochttre in unserem Bureau einsehen. * Bindschedler L Busch in Basel stellen neuer dings ein gut krpstallisirtes Solidgrttn als Handelswaare dar. Den Preis desselben giebt die Firma zu 76 Mk. per Kilo an. * -i- * Hr. Louis Mensch hat sein hiesiges Jndigo- und Farbwaaren-Lager nach dem Halleschen Ufer Nr. 25 verlegt. Tenlslhe Patente. Patent - Anmeldungen. E. H. Weistmch, Chemnitz. Neuerungen an re imenden Garn- Spül- und Waschmaschine». Kr. Emil Jacvbsen in Berlin. Verfahren zur Dar stellung der Sulsosäuren des Rosanilins, der aus letzterem sich ableitenden Farbstoffe, sowie des Mzarius und Purpurins durch Einwirkung des Schwefelsänre-Mono- chlorhydrins (KOMll) auf genannte Verbindungen. Patcnt-Ertheilnngcn. B. Anilin- und Sodafabrik in Mannheim. Ver fahren zur Darstellung rother und brauner Naphtalin farbstoffe, (Sulsosäuren oder Oxyazonaphtaline.) Patent-Beschreibungen. Hartgummi - Kluppflächen an Appretur rahmen von Gebr. Wolfs in Plauen. Die bis herigen Klappflächen von trockenem Birnbaumholz eignen sich für gewisse farbige Artikel, wie Tarlatane, Batist re. nicht gut. Die Farben sind meist nicht echt ausgeführt; die Stoffe, nameutlich dunkel gefärbte, färben auf den Kluppflächen ab, das poröse Holz schluckt die vom Stoffe abgegebene Farbe auf, um sie, wen» es genug aufge nommen, wieder an nachfolgende Waare abzugeben, welche dann verunreinigt wird. Die Reinigung eingcfärbter Holzkluppen sogar mit starken Säuren hat wenig Erfolg; am besten wird sie mir starker Chlorflüssigkeit vorge nommen. Wenn es jedoch nicht gelingt, das Holz wie der von letzterer gänzlich zu reinigen, so stellt sich Ver ändere Uebeistand ein, daß die später appretirte farbige Waare weiße Sahlleisten bekommt. Gebr. Wolfs machen deshalb ihre Kluppflächen aus Hartgummi. Kluppflächen von diesem Material bieten den Vortheil, gegen chemische Agentien ganz neutral und zugleich sehr dicht und nicht porös zu sein, so daß die Farbstoffe nicht eindringen können. Dabei sind sie bei ihrer glasartigen Härte auch geschmeidig und elastisch, wodurch man gut aussehende Sahlleisten erhält. Eine zeitweilige gewöhnliche Reini gung ohne chemische Mittel genügt, so daß man einen und denselben Rahmen für dunkle und Helle oder weiße Waare» benutzen kann. Glanzertheilcnder Zusatz zur Stärke. (Dtsch. Pat.) besteht ans Wallrath SO«-, Gummi arabicum 50«-, Alaun 50«- , Glvcerin 125«-, Wasser destill. 725«- und wohlrichcndes Del. Färben von Baumwolle re. mit Indigo. (Engl. Pat.). Wenn man mit Indigo gefärbte Stoffe trockener Osenhitze und Dampf anssetzt, so wird die Farbe dunkler. Heiße Luft scheint bei Wolle, Dampf bei Baumwolle vorznzichen zu sein. Die Temperatur der Lust und des Dampfes ist 100 und l 50» 6. und die Einwirkung >/z Stunde bis zwei Stunden. Correspoitdcnz. < Schluß.) Grau, Mode, Braun Schwarz uud die natu rell schwarze Schafwolle wird mit weißer oder durch Lebermoos uud Flechten braun gefärbter Wolle mclirt, wodurch dem Bedürfnisse an diesen Farben abgeholfen ist. Die Vorliebe aller Na turvölker an primären Farben, entgegen der aufgeklärteren Mode, alles in's Dämmerliche zu treiben, findet man auch beim Schweden auf dem Lande wieder. Deshalb bildet blaues Garn den Hauptabsatz der Städter an die Land bevölkerung, während die andern Farben meistens auf dem Lande selbst gefärbt werden. Sowohl der von der Cultur noch nicht beleckte Lappe, welcher sich ausschließlich vom Rennthier nährt und kleidet, wie auch der Sitten und Nationalkostüm bewahrende Dalekarlier mit seiner Vorliebe für Roth, wie auch der Smn- länder und Blekinger bewahren bis setzt die Hausindustrie. Die Zeit ist indessen nicht mehr fern, wo die Hausindustrie zum Schaden der Nationaltrachten durch die alles gleich machende Kultur und Maschinenindustrie brach gelegt werden wird. — Auch in Schweden hat die Anfangs gewinnbringende Textil-Industrie kein Maaß in der Production gegen die Consumtion gehalten, und die Folgen treten in Schweden rascher zum Vorschein, als in andern lagertüchtigen Ländern. Die Ueberproduction mit ihrer Folge von Schleuderpreisen und Schundfabrikaten macht