Volltext Seite (XML)
112 bringen^ welche zu dem hohen Stande der Ge werbe in Frankreich so viel beitrugen, nicht die Gleichartigkeit des Gedankens mit der Grund idee auf, welche zur Gründung der Färber- Akademie führte? Fordern nun schon die wirk lichen Handwerke die rationelle Schulung ihrer Jünger, um wie viel mehr muß dies nicht in unserem Gewerbe verlangt werden, das nur die Uebersetzung wissenschaftlicher Principien in's Praktische darstellt? Die Gründung der „Fär ber-Akademie" war der erste Schritt auf dem Boden richtiger Erkenntnis); erweitern wir daher diese Anstalt, benutzen wir sie richtig. Die segensreichen Frückte werden nicht aus- bleiben. Berichtigung. In Nr. 11 in der 1. Erläuterung zur Muster-Bei lage muß eS heißen: Or. H. Bührig. Auf S. 108 rechte Sp. unter „Perlblau aus Tuch" ist zu ergänzen: Auf 10 Kilo. Nachrichten. Seit unserem letzten Berichte befinden sich Wollenstrang- und Wollenstückfärberei noch auf demselben ungünstigen Standpunkte. Die Baum wollenstrangfärberei hat sich dagegen, wie neu lich vorausgesagt, gehoben und einen flotten Gang angenommen. Aehnliches läßt sich von der Wollenstückfärberei sagen. In der Seiden färberei hat sich noch nichts geändert. Dieselbe geht noch iiymer matt und arbeitet ausschließlich in kleinen Partien. * >i- * Der D. A. pol. Ztg. entnehmen wir fol gende Erklärungen einiger Kunstausdrücke. Abdampfen geschieht nach dem 3. Signal, und nachdem man noch in größter Eile ein Stehseidel ermöglicht hat. Anlauffarben zei gen sich bei dem Härten des Stahls und nach dem Weichklopfen menschlicher Körpertheile. Bleifeder, ein von A. W. Faber in Holz gefaßtes Mineral, ohne Blei und ohne Feder. Drucktelegraphen, entstehen, wo sich Ver liebte auf die Füße treten. Fangvorrichtung, Schutzmittel beim Abreißen, Schutzmann beim Ausreißen. Gerbstoffe, ihre Beseitigung, eine Extraeinnahme für Hausknechte. Gewölbe, verschieden: a) Böhmische Kappe, zu deutsch — Pickelhaube, b) Grüne Gewölbe, das, 1 Mark Entroe, e) Kreuzgewölbe, der bekannte Bucklige, ck) Kuppelgewölbe, siehe Ballhaus, 6) Tonnen gewölbe, ein voller Bierkeller. Parallelo gramm, das, es gehören mindestens zwei dazu, sind es aber ihrer 1000, so bilden sie ein Parallelokilogramm. * -«- -i- Die Hrn. Gerber L Uhlmann in Basel theilen bezüglich ihres neuen Grüns (vergl. Nr. 11 S. 103) mit, daß sie dasselbe durch Einwirkung von Bittermandelöl auf Aethyl- resp. Methylanilin darstellen. Danach gehörte dieses Grün zur Gattung Malachitgrün. Die Fabrikanten nannten den Farbstoff früher Aethyl- grün, jetzt Benzoylgrün. -i- * -I- Zn dieser Nummer als Beilage: Kircu- kar der Khemischen Aabrik Bu^au, Aktien gesellschaft in Magdeburg, betreffend Em pfehlung von raffinirter hochprocentiger Bottasche. * -j« >!- Auf der Conferenz Delegirter einiger Han delskammern in Berlin vom 8. Februar c. wurde bezüglich der unsere Jndustriebranchen interessirenden Zölle folgendes erwähnt. Hr. Eyssen-Frankfurt a. M. (in Firma: Eyssen und Zahn) hob die Nothwendigkeit hervor, die Farb- waaren, die als ausländische Rohstoffe in Deutschland importirt werden, namentlich den Artikel Indigo, auch ferner zollfrei eingehen zu lassen, aus Rücksicht sowohl auf unsere Textilindustrie wie auf die Consumenten, namentlich die ärmere Bcvölkerungsclasse, welche die mit Indigo gefärbten Stoffe mit Vorliebe kaust. Geh. Commercienrath L. Reichenheim-Berlin, be zeichnet? als selbstverständlich, daß jeder Zoll auf Roh baumwolle ausgeschlossen bleibe. Im Anschluß daran bemerkte Geh. Commercienrath B. Liebermann-Berlin, daß für die Zeugdruckerei, eine der geschütztesten Brauchen, die sich dabei doch in der traurigsten Lage be findet, eine Erhöhung der Zölle auf Bauinwollengarne, Chemicalien ec. von schwerstem Nachtheil sein würde. Diese Industrie muß, sowohl im alten Deutschland wie im Reichslande, ihr Hauptaugenmerk darauf richten, ihre Maaren in daS Ausland zu exportiren und sei dabei darauf hingewiesen, so billig wie irgend möglich zu ar beiten. Ein großer Theil der Maare werde durch das Veredlungsverfahren nach Oesterreich ausgeführt, dabei handele es sich um einen Nutzen von nur 1 bis 2»/o. Wie nun aus obigem Jemand folgern kann, die Conferenz habe gesagt, die Färberei und die damit zusammen hängenden Industrie-