Volltext Seite (XML)
323 at, macht daraus eine 30' warme Flotte und has pelt die Waarc 12 Mal auf derselben um, schlägt <mf und löst in dem Bade 4 Pfd. Eisenvitriol aus Man geht mit der Waare von neuem ein, haspelt oder zieht zwölf Mal um und hat damit die Färbung vollendet. Sollte die Farbe noch nicht tief genug sein, so schlägt man die Waare einfach noch einmal auf und löst noch 1 Pfd. Eisenvitriol in dem Bade auf, um nochmals mit der Waare einzugehen und so lange umzuhaspeln, bis dieselbe nach Muster ist. Appretur. Die Appretur ist genau dieselbe, wie für die bei den mittleren Grau angegeben. Violett auf baumwollener Stückwaare nebst Appretur. Auf 50 Ellen gleich 8 Pfund. Man kocht 4 Pfd. präparirten Catechu ab, läßt die Abkochung absetzeu und fügt so viel Wasser hinzu, daß die Flotte 150 Liter ausmacht. Auf dieser zieht man die Waare 12 Mal um. Man stellt sich folgende Zinnsolution her. In 3 Pfd. Salzsäure und 2 Pfd. Salpetersäure lost man 2 Pfd. Zinn auf. Ist die Auflösung erfolgt, so setzt man so viel Wasser hinzu, daß die Flüssigkeit 120 Liter ausmacht nnd haspelt durch diese Flotte das Stück fünf Mal hindurch. Man bestellt ein Bad von l50 Liter mit der Abkochung von 8 Pfd. Campecheblauholz. Man kann auch geringere Blauholzsorten ver wenden, doch muß man in diesem Falle mehr da von nehmen. Auf der Blauholzflotte haspelt man die Waare zwölf Mal um. Sollte die Nüance noch nicht blau genug sein, so läßt man die Waare noch ein wenig in dem Bade stecken. Das Blauholzbad wird kalt angewendet. Appretur. Die Stücke werden getrocknet und mit der für hellgrau angegebenen weißen Appreturmasse.ge stärkt. Man verwendet zur Herstellung dieser Masse indessen nicht Wasser, sondern die Abkochung von ^ Pfd. Blauholz. Ucber Pelzsärberei. (Schluß.) Wir gestatten uns hierzu die Bemerkung, daß man die Färberei der Schaffelle wohl sehr gut so wird ausführen können, wie es mit Schaffellen für Fußdecken geschieht. Man nagle dieselben einfach mit der Fleischseite auf ein Brett und lege dieses so auf eine Farbflotte, daß nur die Haare in diese hineinhängen. Man kann so jede Färbung nach Art der gewöhnlichen Wollcufärberei mit großer Leichtig keit ausführen. Die Tunkfärberei muß ihre Waarc selbst zu richten, da nur Wildwaare zugcrichtct an den Markt kommt, die Lammfelle aber nieist nur getrocknet, sonst ganz roh geliefert werden. Die Felle werde» eingeweicht und mit einem stumpfen Messer von den überflüssigen Fleischtheilen befreit, was uns mehr das Geschäft eines Gerbers als Manipulation des Färbers erscheint. Das Leder wird dann mit Gerstenschrot bestreut und in Salzwasser einge legt. Es erfolgt hierbei eine saure faulige Wäh rung, und man hat durch Umlegen Erhitzung sorgfältig zu vermeiden. Nach diesem Zurichten werden die Felle herausgenommen, gewaschen, ge trocknet und iu mäßig feuchtem Zustande nochmals mit dem Messer behandelt. In diesem Zustande kann das Lammfell schon Verwendung finden. Die fleckigen Felle werden ausgesucht und gefärbt. Zu diesem Zweck werden sie mit Kalk Wasser behandelt und damit, wie man sich ausdrückt, das Haar ge- tödtet. Es folgt die Färbeoperalion, welche, wenn wir die verblümten Andeutungen des Verfassers richtig deuten, einfach mit Eisen und Blauholz oder chromsaurem Kali und Blauholz ge schieht. Man taucht die Felle in die Farbflotte, läßt sie vollsaugen und mehrere Tage liegen. Dabei