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322 '/« Pfd. Schwefelsäure und 20 Loth chromsaurem Kali an. Dieses Verhältnis; gilt für mittelblaue Nu ancen. Für Dunkelblau nimmt man bie doppelte Quantität Schwefelsäure. Man färbt daitn aus mit 4 Pfd. Domingo-Blauholz und 1 Pfd. Orseille. Dieses Verhältniß gilt wieder für mittelblaue Nüancen; für dunkelblaue verwendet man 4 bis 5 Pfd. Blauholz und IV, bis 2 Pfd. Orseille. Nimmt man eine bessere Qualität des Blauhol zes, so kann man die Blauholzmenge entsprechend verkleinern; die zu verwendende Quantität Orseille muß dagegen immer dieselbe bleiben. Mau kann auf demselben Kessel drei Mal hin ter einander ansieden; dagegen ist es gerathen, für das Ausfärben jedesmal ein frisches Bad anzu wenden. x Die Fabrikation der Kunstwolle. (Schluß aus Nummer 35.) Wir kommen jetzt zu der zweiten Sorte der Kunstwolle, Mungo genannt. Dieselbe wird theils aus demselben Material, theils aber aus geringeren Stoffen heraestellt. Der Unterschied zwischen Shoddy und Mungo liegt weniger in dem benutzten Material, als darin, daß der einzelne Faden bei Mungo weit kürzer ausfällt, als bei Shoddy. Es ist darum auch der Mungo wesentlich billiger als Shoddy. Allerdings besteht das Rohprodukt auch für Mungo aus den Resten von Tüchern, Thibet und dergleichen; es werden aber zum Shoddy möglichst große Stücke genommen, während man für Mungo nur kleine, ja sogar die kleinsten Stücke verwendet. Ein kleines Stück kann natürlich keinen langen Faden geben und ist für Shoddy nicht mehr zu gebrauchen. Die Mungos aus Thibet sind selten und werden auch weniger verlangt, weil sie hoch im Preise stehen. Häufig und sehr gesucht sind die Mungos aus neuem und altem Tuche und neuen und alten Bukskin s. Die einzelnen Farben dieser Materialien werden scrlirt, und die neuen ron den alten Stücken getrennt. Blau (Militairblau) mid Schwarz werden in neuen Lappen ungefärbt ver arbeitet, um eine recht schöne Farbe zu erzielen. Da aber Blau sowohl wie Schwarz häufig nicht durchge färbt ist, so nimmt man von jeder Sorte sz und färbt es nochmals in derselben Art schwarz, wie man Kunstwolle zu färben hat. Für Schwarz färbt man ein kräftiges Blauschwarz, für Blau ein schönes volles Nothblau. Man nimmt zum Färben aber Helle Lappen, z. B. Braun, Grau, Grün und der gleichen. Sind die Lappen gefärbt, so werden sie getrocknet, gesiebt und unter die andern untergemischt. Man übergießt dann jeden Centner dieser Lappe» mit 10 Pfd. Olein, wirft die Lappen gut durch einander, damit das Oel sich überall gleichmäßig vcrtheilt und wolft sie dann auf dieselbe Art, wie Shoddy; nur sind die Stifte der schon oben beschrie benen Trommel des Wolfs enger zusammengestellt. Die Trommel für Mungo ist 14 Zoll breit, 1 Meter hoch und die beiden Seiten mit eisernen geschmiedeten Reifen umspannt. Zwischen beiden Reifen sind der Breite der Trommel nach die Stifte angebracht, und zwar 32 in jedem Reisen in derselben Ordnung, wie beim Shoddy. Schon dadurch, daß die Stifte enger stehen, wird das Material viel kürzer zerrissen. ES ist dann aber auch schon so weit aufgelöst, daß es die Droussirmaschine nicht mehr zu passiren braucht, sondern gleich mit guter Wolle gemischt auf die Vorkrempeln kommt. Dem Mungo muß man dabei viel mehr gute Wolle zusetzen, als dem Shoddy, um ein spinnfähiges Material zu erhalten,- auch wird der Faden nicht so schön als der aus Shoddy ge sponnene. Er erfüllt aber seinen Zweck, indem er besonders als Unterschuß für Doubles, Ratines, Flockinss, wie für alle dergleichen schwere Stoffe benutzt wird. Färberei und Appretur der Baumwolle. Dunketgrau aus baumwollener Ktückwaare nebfl Appretur. Auf 50 Ellen gleich H Pfund. Man kocht 8 Pfd. Schmack und 1 Pfd. Quercitronrinde