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19 Man siedet die Waare ein und eine halbe Stunde mit 8 Pfd. Doppelt-Chlorzinn und 8 Pfd. Crhstall. tartari um nachher auf derselben Flotte mit der nöthigen Menge Krapp und Visetholz auszusärben. Beim Färben achte man genau darauf, daß man weder mit dem Krapp noch mit dem Visetholz die Nuance übergeht, weil dieselbe sonst schwierig zu corrigiren ist. Welches Anilinöl ist für Anilinschwar; am meisten geeignet? (Fortsetzung.) In der Columnenreihe, welche ich unten angebe, gilt die erste Columne für ein Anilinöl, welches aus möglichst reinem Benzol (bis 100° siedend) herge stellt wurde, während die letzte Columne für ein Anilinöl aus Benzol gilt, daß von 100 bis 130" C. destillirre. Die dazwischen liegenden Columnen gelten für Mischungen beider so gewonnener Oele. Die Destillationsprobe wird in folgender einfa chen Art angestellt: Man bringe in eine gläserne Retorte, in welche ein Thermometer hineinragt etwa 200 Kubikcenti- meter des zu prüfenden Oeles und stelle die Re torte in ein Bad aus Paraffin. — In den mei sten Fällen und bei einiger Hebung kann man direct erhitzen, muß aber dann mit der Erwärmung sehr vorsichtig Vorgehen. — Den Hals der Retorte steckt man in einen gewöhnlichen Liebig'schen Kühlapparat und unter das Ende der Röhre stellt man ein iu Kubikcentimeter eingetheiltes Glas. Man hat jetzt nur nöthig, langsam zu erwärmen und die Tempe ratur, welche das Thermometer angiebt, genau zu beobachten. Beginnt die Destillation, so hat man genau darauf zu achten, wieviel Flüssigkeit in dem graduirten Glase enthalten, also überdestillirt ist, ehe man von 5° zu 5° höher erhitzt. Man er wärmt also zuerst, bis das Thermometer 180° zeigt, notirt die in dem Glase enthaltene Zahl von Kubikcen- timetern destillirten AnilinölS, erhitzt allmählich und vorsichtig bis 185° und notirt, sobald das Thermo meter Neigung zeigt, höher zu steigen, wieder die Zahl der Kubikcentimeter Anilinöls im Glase, erhitzt bis 190" und notirt wieder u. s. s. Es ist nämlich für diese Prüfung die geringe Differenz im specifischen Gewicht der einzelnen übergehenden Oelsorten gleich gültig und kann vernachlässigt werden. Man spart also durch das Ablesen der Kubikcentimeter das sehr unbequeme und zeitraubende Wägen der zwischen gewissen Temperaturen .übergegangenen Anilinöl- mengen. In dieser Weise sind die sämmtlichen Co- lumnen hergestellt, welche sich unten finden und welche für die angeveuteten Mischungen der oben angeführten verschiedenen Anilinfarben dienen. . (Schluß folgt.) Färberei und Druckerei des Bibers. Schwarz zum Druck auf Biber. I. 75Pfd. holzsaures Eisen von 15"B. und 13 Pfd. Thonerde-Beize (essigsaure Thonerde) werden zusammengemischt. II. 20 Pfd. Blauholzextract, 45 Pfd. Holzessig von 4° B. und 60 Pfd. Wasser werden zusammen gekocht. Die Massen I. und II. werden gemischt und 11 Pfd. Weizenstärke mit ' 30 Pfd. Wasser angerührt, hinzugefügt. Man verkocht die Masse, und sobald dieselbe dünn gekocht ist, setzt man '/, Quart Oel hinzu, während man die Farbe kalt rührt. Bleichen des Bibers. Auf 250 Pfd. Waare. Man behandelt die Waare mit 7'/r Pfd. Soda kochend ein und eine halbe Stunde lang, wäscht gut und bringt auf ^ des nachstehend angegebenen Chlor kalkansatzes. Hier behandelt man 2 Stunden lang. Beim letzten Durchlauf der Stücke setzt man das letzte Drittel des Ansatzes hinzu. Es wird nun schwach gewaschen und Stun den lang auf eine Flotte aus 4 bis 5 Pfd. Schwefelsäure oder 8 Pfd. Salzsäure aufgestellt, dann eine halbe Stunde lang auf die