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Bis 180° ließen sie 12 z 185 50 192 24 198 6 215 8 Bis 180" -8z „ 185 54 „ 192 22 „ 198 10 „ 215 6 Vergleicht man nun diese Colonnen mit dem Sy stem von Dcstillationscolonnen, welches ich im Jahre 1867 in Dingler's polytechnischem Journal veröf fentlichte (Siehe 1. Jnliheft 1867 Bd. 00XXXV Seite 49), so wird man finden, daß alle drei Cv- lonnen in die erste Rubrik dieses Systems gehören, also solche Oele repräsentiren, welche die größtmög lichste Menge reines Anilin enthalten. Es ist dem nach einfach bewiesen, daß für Schwarz das chemisch reine Anilin am geeignetsten ist, abweichend von andern Farbstoffen, welche immer einen größern Gehalt des Anilinöles an Toluidin beanspruchen. Zur Prüfung eines Anilinöles auf seine Fähigkeit, Schwarz zu geben, ist also Nichts weiter nöthig als das, was ich in dem oben er wähnten Artikel in Dingler's polytechnischem Jour nal empfahl, d. h. die fractionirte Destillation genau in der Weise, wie sie dort beschrieben ist. Da ich voraussetzen darf, daß viele der Leser den Artikel nicht mehr im Gedächtniß haben, so lasse ich in Folgendem das Wesentlichste desselben folgen.- Das Anilinöl des Handels besteht aus Mischun gen von reinem Anilin und reinem Toluidin, verunreinigt durch eine Reihe unwillkührlich bei der Fabrication hineingekommener Producte, welche für die Darstellung der Farbe ohne Werth sind. Das Anilin siedet bei 182° C., das Toluidin bei 198° C. Je nachdem also eine Mischung mehr Anilin oder Toluidin enthält, wird sie bei höherer oder niederer Temperatur größere Mengen destilliren las sen. Untersucht man nun die im Handel vorkom menden Anilinöle, so findet man. daß sie beim all- mähligen Erhitzen auf 180° und darüber nach und nach größere oder kleinere Mengen überdestilliren lassen. Es ist natürlich, daß diejenigen, welche einen größeren Gehalt an Anilin haben, die größte Menge zwischen 180° und 186° C. abgeben werden, wäh rend die mehr Toluidin enthaltenden in diesem Tem peraturraum wenige Procente, dagegen mehr beim Erhitzen auf 190° und 195° übergehen lassen. Es finden sich im Handel Sorten Anilinöl, welche, ab gesehen von den oben erwähnten Verunreinigungen mit indifferenten Körpern, fast nur Anilin und fast gar kein Toluidin entkalten, andere, denen dagegen das Toluidin wieder völlig fehlt. Diese Verschie denheiten rühren daher, daß die Fabrikanten von Anilinöl zur Herstellung gleichmäßiger Producte bei der Destillation des Benzols, aus welchem las Ani linöl hergestellt wird, das reine Benzol möglichst von dem reinen Toluöl durch Destillation zu trennen suchen und aus den getrennten Produkten für sich Anilinöl darstellen. (Fortsetzung folgt.) Walkschwarz auf Baumwolle. Zu wiederholten Malen gaben wir eine Anwei sung zur Herstellung eines völlig walkechten Schwarzauf Baumwollemit Hülfe von Blau holzextrakt, in welchem die Waare ausgekocht wurde. Es hat sich im Lause der Zeit der inte ressante Fall ergeben, daß, während viele unserer Abonnenten nach diesem Verfahren ausgezeichnete Resultate erhielten, einige damit nicht zu Stande kommen konnten. Wir glauben jetzt die Klippe, an denen die Versuche mancher scheiterten, erkannt zu haben und beeilen uns, dieselbe unfern Lesern zur Vermeidung mitzutheileu. Hat man die Baumwolle in dem Extrakt aus gekocht, so muß man dieselbe — am besten eine Nacht hindurch — in der Flüssigkeit liegen lassen, am andern Morgen aus der Flüssigkeit herausneh men, abwinden und weiter opcriren. Nahm man dagegen, meist um an Zeit zu sparen, — wenn es sich also um gehäufte Arbeit handelte, —die Baum wolle direct nach dem Auskochen aus der Flotte heraus, so zeigte sich, Laß, nachdem das Schwarz fertig gefärbt war, dasselbe der Walke nicht völlig widerstand, während die Farbe einer Baumwolle, die man in dem Extract hatte erkalten lassen, die Walke völlig aushielt. Es kann dies durchaus nicht überraschen. In der längeren Zeit haben die Farb stoffe des Blauholzes Gelegenheit, mehr in das In nere der Faser einzudringen, als es bei dem bloßen Auskochen der Fall ist; in Folge dessen dringtauch