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10 Wasser und löst in diesem auf je 10 Pfd. Waare 2 Pfd. Alaun. Man setzt dann dem Wasser soviel Schwefelsäure. hinzu, daß die Flüssigkeit 6 ° B. schwer wird. In das so hergestellte schwach saure Bad bringt man die Waare und laßt sie solange darin liegen, bis man an der eingeuähten Nummer des Stückes oder an größeren- Kletten die Wirkung der Säure wahr- genommeu hat. Hieraus wird die Waare ausge schlagen und behufs gründlichen Wlaufens längere Zeit liegen gelassen. Man trocknet dann iweiuem mög lichst heißem Raume und befreit sie hierauf in einer leichten Rauhmaschine oder scharfen Bürsima.- schine von den gänzlich zerstörten Kletten. sttun. erst, wird die Waare nach Vorschrift, ech- gcwalken und kann dann zu jeder beliebigen Farbe verwendet werden. Ich bemerke noch ausdrücklich, daß man durch Erwärmen des Säurebades allerdings eine radica- lere Wirkung erzielen kann. .In diesem Falle wird aber auch leicht die Wollfaser angegriffen. Es ist also beim Einsäureu die größte Vorsicht anzuwenden. Aus vorstehend gesagtem läßt sich leicht folgern, wie man für lose Wolle zu verfahren hat. Solche Stückwaare, welche baumwollene Kette hat, darf selbstverständlich diesen, Proceß nicht aus gesetzt werden, da in solchem Falle mit den Kletten auch die Kette zerstört würde; hier müssen die Klet ten schlechterdings fortgefärbt werden. I.. Lappenfärberei. Die Beseitigung von Zuckerflecken aus Stoffen mit feinen Farben und starker Appretur. Es ist bekannt, daß man Zuckerflecke in den mei sten Fällen durch Abreiben mit Wasser, am besten destillirtem, und in vielen Fällen, wo es sich darum handelt, in Wasser lösliche Stoffe in der Farbe (H B, Pikrinsäure) oder in der Appretur (Gummi und Stärke) zu schonen, mit starkem Spiritus ent fernen kann. Häufig indessen sind diese Mittel zur Entfernung derartiger Flecke zu stark und erzeugen einen Angxiff von Farbe und Appretur, welcher die Macke nachträgliche sichtbar macht. Dieser Fall tritt-, z- B. bei leichten Seidenstoffen mit starker Ap pretur ein, welche gleichzeitig mit Anilinfarben licht gefärbt sind. Bei Rosa, Pensa, Blau u. s. w. kann man das Wasser direct nicht gut anwenden, weil es die Appretur vernichtet und Wasserflecke giebt; ebenso wenig läßt sich Alkohol benutzen, da dieser- wieder die- Farbe anflösk und hellere Stellen erzeugt. In solchen Fällen kann man sich auf fol gende einfache Art leicht helfen. Main nimmt ein feuchtes stein enes Tuch — das Tuch darf nicht naß sein, sondern nur feucht, sich also nur feucht anfühlen— und reibt mit diesem den zu reinigenden Stoff mit der Vorsicht ab, daß man durch Fest ste,ckeu desselben, aus einem Kissen ein Verziehen der Fäden verhindert. Nachträglich wird dann die Stelle mid friss che.m. Bro t gerieben, Wan erhält dann die Fläche des Stoffes wieder völlig klar, da der Zucker sich fast immer nur auf der Oberfläche des Stoffes abscheidet uud durch das Reiben mit dem feuchten Tuch und die nachherige Behandlung mit Brot völlig zu beseitigen ist. Dabei kann natürlich Appretur und Farbe niemals leiden, und ist der Zucker abgerieben, so ist damit auch der Fleck völ lig entfernt. Das Verfahren giebt bei solchen Flecken, die durch den Saft eingemachter Früchte, Cham pagner, süßen Wein, Liqueure u. s. w- hervorgebracht sind, ausgezeichnete Resultate. Welches Auilinöl ist für Anilinschwarz am meisten geeignet? In einem längern Artikel hat Herr Carl Hart mann es unternommen, festzustellen, welch es Ani linöl am meisten geeignet sei, ein schönes Anilinschwarz zu geben. Er kommt zu dem Resultat, daß diejenigen Anilinöle, welche zwischen 180" bis 185" C- vestilliren, sich für diesen Zweck am meisten eigneten. Als BvweiS, hierfür giebt er die Resultate der fractionirtcn Destillation von 3- Sorten Anilinöl an, die er als ein gutes Schwarz gebend, geprüft hat. Diese drei Producte geben folgende Destillationscolonnen. Nr. 1. Bis 180° ließen sie 6z „ 185 62 „ 192 20 „ 198 10 überdestil- Rest. 2°- ^ren.