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3) Die warme Küpe muß stets freies Aetz- Ammoniak und den größten Theil des Jndig- weiß (am Besten Alles) in Verbindung mit diesem Stoff enthalten. Ist dies nicht der Fall und der Indigo an freies Natron gebunden, so ist die Küpe schon verschärft und die Masse wird zu rasch vergrünen oder gar von Gelb direkt in Roth- braun und Blau übergehen, wodurch man un schöne und nicht waschächte Waare erhält. Stellt man nämlich eine Jndigküpe mit koh lensaurem Natron (Soda), etwas Aetznatron und Präparat an, so zeigen sich die oben ange führten Erscheinungen in auffallendem Grade; ver wendet man dagegen an Stelle des Aetznatrons Aetz-Ammoniak und giebt gleichzeitig etwas kohlensaures Ammonia k zu, so wird man aus gezeichnete langsam und lebhaft vergrünende Waare und echtes lebhaftes Blau erhalten. Man sieht, daß nicht jeder Körper, welcher im Stande ist, Jndigblau in Indiz weiß überzufüh ren, zur Herstellung einer Küpe verwendet werden kann. So ist z. B. der sogenannte Traubenzucker (Stärkezucker, Glucose) ein ausgezeichnetes Re- ductionsmittel, kann aber zur Herstellung einer Küpe nicht verwendet werden, da er nur bei 100° Celsius und bei Gegenwart von überschüssigem Natron oder Kali, nicht aber in ammoniakalischer Lösung reducirt. Aehnlich verhalten sich die Pek- tinstoffe, unter welchen, wie ich gefunden habe, namentlich die Meta Pektin säure schon bei etwa 40" reducirt. Leichtfaßliche Chemie. *) (Fortsetzung.) Die Verbindung, welche wir früher unter dem Namen Salmiak kennen gelernt haben, ist also ein fach die Verbindung des Ammoniummetalls mit Chlor; ch Den neu hinzugetretenen Abonnenten machen wir die Mittheilung, daß die ,, leichtfahliche Chemie" ein für den intelligenten Färber höchst wichtiges Capitel, in fortlaufenden Artikeln von No. 21 des Jahrgangs 1871 an veröffentlicht wurde. Die zur Vervollständigung des Ganzen nöthigen 27 Nummern des vorigen Jahrganges stellen wir den Leiern, soweit der geringe Vorrath reicht, für 2 Thlr. 27 Sgr. zu Verfügung. Die Expedinon. also Chlorammonium, ! , oi ganz ebenso zusammengesetzt wie das Chlornatrium, LI oder Kochsalz. Uebergießt man Chlorna- trium mit Schwefelsäure, (80°. HO) so entwickelt sich Chlorwasserstoff oder Salzsäure, und es entsteht eine neue Verbindung nach folgender Gleichung.- I j , II O n . jlffT'j o O! 80'"" 01 ^ 8 O - Die neue Verbindung ist eine Vereinigung von Ammoniummetall mit Sauerstoff, also Ammo niumoxyd, verbunden mit Schwefelsäure, Mithin schwefelsaures Ammoninmoxyd. Der Vor gang ist ganz derselbe, wie der, welchen wir bei Entstehung von schwefelsauremNatron (Glau bersalz) aus Chlornatrium und Schwefelsäure ken nen gelernt haben. Das schwefelsaureAmmoniumoxyd ahmt alle Eigenschaften des schwefelsauren Kali's nach. Wir haben die Verbindung des schweselsauren Kali's mit schwefelsaurer Thon erde kennen gelernt, welche man gewöhnlich mit-dem Namen Kalialaun belegt. Es giebt eine gleiche Verbindung, welche an Stelle des schwefelsaureu Kali's schwefelsaures Am moniumoxyd enthält. Diese Verbindung nennt man Ammoniakalaun. Außer dem schwefelsauren Salz bildet das Am moniumoxyd alle übrigen Salze, welche auch das Kali bildet, so daß, wie oben bemerkt, über die me tallische Natur des Ammoniums nicht der geringste Zweifel bleibt. (Fort'etzung folgt.) Fragen zur Anregung und Bcantwortnng. 307) Welche Fabriken liefern Einrichtungen, Walzgestelle und heizbare gravirte Walzen von Mes sing und Stahl, wie solche zum Pressen rssx. Ein walzen des Dessins bei Fabrikation der Buchbin der Leinewand (englische Leinewand, Cambric) gebraucht werden, und sind englische oder französische Fabrikeinrichtungen dieser Art den deutschen Erzeug nissen vorznziehen? in bi. 308) Wo werden Baumwollenstoffe im Stück (Sarsenctt) schön und billig gefärbt? L. in bi.