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68 Schwarz aus Stoffen auS Wolle und Baumwolle. Im Anschluß an den in Nr. 7 und 8 ver öffentlichten Artikel über Schwarz auf Halb wollen-Stoffen mit Rücksicht auf die Lappcnsärberei haben wir noch foigcndc bei den Verfahren zugesendct erhalten, welche wir im Folgenden wicdergeben. SKwarz für StüLwaare, welche ans Baumwolle und Wolle gemischt ist. Die 100 Pfd- Waare läßt man eine Stunde lang in einer Abkochung von 35 Pfd. Blauholz, 5 Pfd. Gelbholz und 7'/, Pfd. Schmack kochen, dreht dann auf den Haspel und setzt der selben Flotte 2 Pfd. Eisenvitriol hinzu und kocht die Waare darin eine Stunde lang. Mann dreht dann auf und setzt noch l Pfd. Eisenvitriol und 1 Pfd. Kupfervitriol hinzu und hantirt die Waare darin eine halbe Stunde bei 65 kühlt den Kessel ab, dreht die Waare auf und gicbt der Flotte 4 Pfd. krystallisirte Soda hinzu. Man hantirt darin eine halbe Stunde und wäscht dann. Schwarz für Figoguegarue und yalöwollenc Aamenkkeiderstoffe. Man siedet die Waare (100 Pfd.) an mit 4 Pfd. rothem chromsaurcm Kali und 2 Pfd. Schwefelsäure, läßt etwas ablaufen und schmackirt auf frischem Wasser drei Viertelstunden mit 25 Pfd. Schmack. Man kocht dabei aber die Waare nicht, son dern halte sie nur heiß, nimmt dann heraus und hantirt eine halbe Stunde in einem Bade aus salpetersaurem Eisen von 4°L. Man färbt nun in einer Abkochung von etwa 40 Pfd. Blauholz und 6 Pd. Gclbholz unter einstündigcm Kochen aus und spült. Verfahren zur Darstellung mordancirter Farbcntei'ge nach Perkin. Die Herstellung dieser Farbentcige, mit wel chen man direkt die Banmwolle bedrucken kann, geschieht nach dem Perkin'schen Verfahren, wie folgt. Rotk. 4 Pfd. einer gut bereiteten Fuchsinlösung, welche 8 Unzen (16 Loth) Farbstoff enthält, werden mit 6 Pfd. Thoncrdehydrat und 2 Pfd. einer kaustischen Natronlösung von 1,200 sp. Gew., sowie 8 Pfd. arsenigsaurer Natronlö sung von 1,900 sp. Gew. versetzt. Arfcniglaurcs Matron. Die arsenigsaure Natronlösung bereitet man durch Auflösen von 1 re- krpstallisirter Soda in I Litre Wasser und Auflösung von 1 Arseniger Säure in der heißen Flüssigkeit. Alan dampft dann bis zur gehörigen Con- centratiou ein. (Schluß folgt.) Künstliche Karden für Zwecke der Spinnerei. M. W. Fürth, Feßfabrikant in Strakonitz, hat sich nach der Deutsch. Jnd. Ztg. in Oester reich künstliche Karden zu Ersatz der vegetabili schen Kadendistel patentiren lasten, welche je nach dem Stoffe, der zu rauhen oder zu velou- riren ist, entweder aus Scheiben ganz von Metall bestehen, ans welchen Spitzen strahlen förmig auslaufen und welche auf Spindeln oder Hülsen je nach Bedarf an einander gereiht werden, oder aus Scheiben aus Leder oder Kautschuk, aus welchen strahlenförmig Metall spitzen auslaufen, und die ebenfalls auf einer Spindel an einander gereiht werden können, oder endlich aus einer dritten Gattung von Messing mit gebogenen Spitzen. Als Vortheil der künstlichen Karden gegen die vegetabilische Kardendistel wird hcrvorgehobcn, daß dieselben weit größere Dauer und Haltbarkeit besitzen, jeder Feuchtigkeit ohne Verlust an Elasticität widerstehen, so daß das Trocknen der Karden