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284 Man zieht daraus um, wirst auf, windet aus und geht dann mit der Waare auf ein zweites Bad aus 4 Pfd. blausaurem Kali. Auf diesem zieht man fünf Mal um, wirft auf, setzt 2 Pfd. Schwefelsäure zu, zieht nochmals fünf Mal um, wirft wieder auf und windet gut aus. Darauf geht man (nach Bedürfniß) auf das erste Bad zurück und nach dem Abwinden von diesem auf das zweite. Zum Grünmachen der Waare mischt man die Auflösung von 4 Pfd. Alaun und 2 Pfd. Bleizucker zusammen, läßt absetzen und stellt die Waare handwarm auf die klare Flüssigkeit, läßt eine Stunde stehen und windet gut aus. Man stellt dann auf die Abkochung von 40 Pfd. Quercitron auf, läßt mehrere Stunden stehen und setzt dann 5 Pfd. Alaun dem Bade zu. Man läßt wieder stehen und färbt auf einem frischen Bade mit V- Pfd. Jndigo-Carmin und 2 Pfd. Alaun fertig. Garnwaschmaschine von A. Münnich und Comp, in Chemnitz. Eine Garnwaschmaschine, welche wir, da sie in ihrer Construction wesentlich Neues bietet und in der Färberei von L. Hermsdorf in Chemnitz seit zwei Jahren mit gutem Erfolg in Betrieb sein soll, unfern Lesern nicht vorent halten wollen, ist die folgende. Das Princip der Maschine besteht darin, daß man das auf Stöcke gebrachte Garn, wäh rend seiner Umdrehung auf diesen durch aus dem Innern der Stöcke tretende Wasserstrahlen wäscht. Dieses Princip ist folgendermaßen zur Aus führung gebracht. Von einem hochstehenden Wasserreservoir ist nach unten ein Rohr senkrecht abgeleitet, welches ein horizontal liegendes Kupferrohr mit Wasser versorgt. Letzteres ist überall geschlossen und trägt auf jeder Seite sechs rechtwinklig abgehende Rohrstutzen, die gleichfalls horizontal gehen. In diese Rohr stutzen tritt das Wasser aus dem horizontalen Kupferrohr ein. In die Rohrstutzen sind mit Hülfe von Stopfbüchsen drehbare Rohrstücke ein gelassen, welche unten geschlossen, an den Seiten aber mit vier Längsschlitzen versehen sind. Auf die Rohrstücke sind vierkantige Porzellanwalzen gesteckt, die an den Stellen, an welchen sie über den Schlitzen liegen, mit feinen Löchern versehen sind. Mit Hülfe eines Rädermechanismus drehen sich die Rohrstutzen niit den Porzellanwalzen fortwährend, während aus den feinen Löchern der Porzellanwellen fortdauernd Wasser hervor spritzt. Das Garn wird auf die Porzellanwellen gelegt und bei der Umdrehung derselben fort während herumgedreht, so daß immer neue Theile des Garns auf die Porzellanwellen kommen. Das in feinen Strahlen hervorspritzende Wasser spült mit bedeutender Kraft alle Un reinigkeiten des Garns fort. Eine Abbildung der Maschine findet sich in der „Deutschen Industrie-Zeitung", der wir diese Mittheilung verdanken. Kurze Berichte aus der Fach-Literatur. Zur Bestimmung des wirksamen Chlor gehaltes im Chlorkalk schlägt Herreshoff vor, eine gewogene Quantität Zinnchlorür mit einer bestimmten Menge des zu prüfenden Chlorkalks in saurer Lösung zu behandeln, so, daß das Zinnsalz im Ueberschuß vorhanden ist. Bei der Einwirkung des Chlorkalks auf Zinn chlorür entsteht Zinnchlorid. Die übrig gebliebene Menge des Zinnchlorürs kann durch Titriren mit einer normalen Lösung von doppelt chromsaurem Kali bestimmt werden, so daß nach Abzug desselben die Menge des durch den Chlorkalk in Zinnchlorid umgewan delten Zinn salz es die Basis zur Berechnung des wirksamen Chlors bildet. Die Methode erscheint recht zweckmäßig und mag, wenn sie sich practisch bewährt, die jetzt übliche Methode der Titrirung mit arsenigsaurem