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11 übrigen Waarenstiickes ist; das Ueberlcgen der selben mit der Hand verursacht Aufenthalt und Zeitverlust, ihre selbstthätige Führung ist also für mechanische Stühle von Wichtigkeit. Zwei Querriegel verbinden die Seitenwände eines Stuhles. Ter vordere desselben enthält die Lager, in welchen die Zapfen zweier os- cillirenden Hebel ruhen, deren vordere Enden wiederum eine Querstange tragen. Parallel zu letzterer läuft die Fadenführerstange. Sie wird von Armen getragen, welche mit Oehren die letztgenannte Querstange umfassen und auf letzterer seitlich verschoben werden können. Tie Faden führerstange trägt die Extra-Fadenführcr und zwar in der Regel in solcher Lage, daß sie weit von den Nadeln abstehen und den Platz nicht beschränken; sie werden beim Gebrauch erst gegen die Nadeln hin geneigt. Zu lctzterm Zweck sind die hintern Enden der oben besprochenen os- eillirendcn Hebel durch verstellbare Zugstangen mit dem Hebel auf der entgegengesetzten Seite verbunden, welcher, ini untern Lager drehbar, von einen« darüber liegenden Excenter bewegt wird. Drückt letzteres auf letzterwähnten Hebel, so wird die Hintere Verbindungsstange abwärts gezogen und der Extrafadenführer auf die Na deln herabgeneigt; im andern Fall zieht ihn eine Spiralfeder in seine Ruhelage zurück, wo bei der Ausschub der Hinteren Regulirungs stange durch eine Schraube, welche in einem Arm der hintern Traverse sitzt, beliebig regulirt werden kann. Die Fadenführerstange wird seit lich über die Nadeln in der Breite eines Waaren- stückes durch einen einarmigen Hebel verschoben, welcher an einem untern Querriegel des Stuhles um einem Bolzen sich dreht, mit zwei Rollen in Verbindung steht und durch eine passend ge schnittene Hubscheibe nach links und rechts ver schoben wird. Die Welle der Hubschcibe wird von der Hauptwelle des Stuhles dnrch ein Kegelräder-Paar getrieben. Der einarmige Hebel, welcher die Fadenführerstange verschiebt, trägt am obern Ende einen beweglichen Arm, welcher bis über die Fadenführerstange reicht und in eine Gabel der letztem eingelegt wird. Mit Hülse einer Falle wird die Verschiebung des Extrasadenführcrs eingeleitet. Letztere stehen natürlich ruhig, so lange die gewöhnlichen Faden- sührer allein die glatte Waare arbeiten. Bei Herstellung von Waarenstücken, welche immer gleiche Breite behalten (z. B. Ränder, Ober längen der Strümpfe), bestimmt der Ausschub der Hubscheibe den Weg der Fadenführcr und es sind für verschiedene Waarenbrciten ver schieden große Scheiben nöthig. Bei Herstellung regulärer Maaren, welche in ihrer Breite ver ändert werden, ist der Weg der Extrafaden führerstange in derselben Weise zu begrenzen, wie der der gewöhnlichen Fadenführer. Die Vorrichtung ist geeignet für alle Arten flacher und runder Stühle, zur Zeit aber wohl nur an flachen regulären Stühlen, namentlich an Ränderstühlen, angebracht. Färberei ans Seide und Baumwolle gemischter Stoffe. Es kommt besonders bei der Lappensärberci vielfach vor, daß man Stoffe, die aus Seide und Baumwolle bestehen, zu färben hat. Im Folgenden gebe ich ein Verfahren zur Herstellung eines hübschen Braun aus Halbseide, und zwar sind die angegebenen Quantitäten der Farbstoffe für ein Kleid berechnet, also gerade, wie es der Lappensärbcr braucht. Araun ans Kakvscidc. Man kocht '/i Pfd. Catechu mit der nöthigen Menge Wasser ab und stellt damit ein Färbebad her, welches man auf 30° R. bringt. Man bringt die Waare in dieses Bad und läßt sic unter öfterem Umlegen fünf Stunden liegen. Man ringt nun ab und bringt in eine Flotte aus chromsaurcm Kali. Auf ein Kleid rechnet man ungefähr 1 Loth chromsaures Salz, welches man 40° warm anwendet. In dieser Flotte zieht man die Waare — V- Stunde herum, wäscht und trocknet. Es muß dann, um der Waare Glanz zu geben, die Appretur folgen. Für Helle Nüancen nehme man weniger Ca- techu und wende das Chrombad nicht zu warm an.