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^2. M. Weimann's Ml. Organ fiir Urbcrci, Drnlkcrci, Blcichcrci, Appretur, Farbuimiren- und Suntpapierfabrikation, Drogueuhaudel, Spinnerei und Weberei. Nedacteur und Herausgeber: vr. W. Hieimann, Privaldocent der Färberei Wissenschaften in Berlin. Jährlich erscheinen 48 Wochen Nummern, zur Hälfte mit natürlichen Stoffmustern, auch Maschinen Zeichnungen in litbogr. Tafeln und Holzschnitten. Preis des Jahrgangs 5 Thlr. — 8 fl. 45Kr. rhein. — 10 fl. österr. W. (Banknoten) - 20 Frcs. bei allen Buchhandlungen und Postämtern; unter directer Zusendung im deutsch-österreichischen Postverein pro Quartal 5 Sgr., für daS Ausland verbältnißmäijig mehr. Einzelne Nummern 5 Sgr. Alle Zuschriften sind an den Nedacteur Herrn v>. M. Reimann (Berlin, 8 Neanderstraße) zu richten. I lt Ir n 1 t. Dampfheizung und directe Kesselbeizung in der Färberei "der lo sen Schafwolle 9 Die GrSge lü Verbesserungen an Wirkerstüdlen io Färberei aus Seide und Baumwolle gemischter Stoffe . . . . H Färberei der Wolle 12 Färberei der Baumwolle 12 Druckfarben aus Baumwolle i?. Versuch einer Theorie der Türlischrotb Färberei 12 Fragen zur Anregung und BeantwoNung 14 Fragen-Beantwortung n Farbewaaren Preise ........ 15, Bdieftasten i. Vacauzen-Liste Dampfheizung und direkte Keffelheizung in der Färberei der losen Schafwolle. (Schluß.) So vortheilhaft diese Construction auch immer sein mag, so genügt sie dennoch nicht für alle Zwecke der Färberei der losen Wolle, was eines Theils daran liegt, daß die Heizfläche des Kessels im Verhältniß zu seinem Umfange zu klein ist, indem nur durch die Bodenfläche die Flotte erwärmt wird, während bei directer Feuerung dem ganzen Kessel von allen Seiten Wärme zugeführt wird; andererseits aber tritt derselbe Umstand ein, welchen ich schon oben ermähnte, und welcher auch die Strangwollen- särber zwingt, mindestens einen Kessel in einer Färberei zu halten, welche sonst ganz mit Dampfbetrieb eingerichtet ist. Es kommen Fälle vor, in denen die Flotte heißer werden muß, als der Siedepunkt des Wassers, und in diesen Fällen reicht eine Dampsseuerung, wenigstens der ge wöhnlichen Construction, nicht aus. Dies ist nun noch in höherem Maaße bei der Färberei der losen Wolle der Fall. An Stelle der höheren Erhitzung der Flotte und damit auch der Wolle sicht sich der Färber genöthigt, die Wolle bedeutend mehr hantiren zu lassen, wenn er Dampf anwendet, als es in: Kessel bei directer Feuerung geschieht. Feine Wollen werden aber dadurch sehr leicht „zöpfig". Der Hauptvortheil in der Schafwollenfabrcation beruht aber darauf, aus der Wolle einen feinen, glatten und festen Faden zu liefern. Je weniger spröde die Wolle durch Waschen und Färberei wird, desto mehr und besseres Garn kann eine gute Spinnerei liefern. Da aber, wie ich oben ausführte, durch Färberei mit Danipf das Woll- haar immer mehr leidet, als bei directer Feuerung, so ist, selbst wenn Man eine bedeutende Erspar nis; an Brennmaterial erzielt, doch die directe Feuerung vorteilhafter. Hierzu kontmt nun noch der Nachtheil, welcher durch die Nachlässigkeit des Arbeiters bei Dampfheizung leicht entsteht. Denn der Arbeiter kann durch Verschwenden des Dampfes eine Ersparniß an Brennmaterial, welche sich wirklich Herausstellen könnte, leicht illusorisch machen. Ferner ist zu bedenken, daß in einer für Dampffeuerung eingerichteten Färberei bei