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W. Hleimann's 1871. OrW» für Färberei, Driickcrci, Bleicherei, Appretiir, Farbwanren- und Luntpapierfatirikation, Drognenhaudel, Zpiimerei und Weberei. Redacteur und Herausgeber: Dr. M. Meimann, Privatdocent der Färberei Wissenjchnften iil Berlin. Jährlich erscheinen 4« Wvchen-Nummer», zur Hälft- mit natürlichen Stoffmustern, auch Maschine,^Zeichnungen in lithogr. Tafeln und Holzschnitten. Preis de« Jahrgangs .-> Tl'lr. « fl. 4L »r. rhrin. 10 fl. österr. W. lBanknolen) --rv Krc«. bei allen Buchhandlungen und Postämtern; unter Lirecter Zusendung im deutsch österreichischen Postverein pro Quartal 0 Sgr., für das Ausland verhättnihmähig mehr. Einzelne Nummern n Sgr. Alle Zuschriften sind an den Redacteur Herrn vr. M. Reimann lBerlin, öS Elisabeth User/ zu richten. I n 1i Seite Ein Wort über da» Kastanienhvlz-Ertrakt s", Tao Lrchilla Moos in Ealiformen Die Fabrikation der Indigo Artikel Das Färbe» und Bleichen dcr.Strohhiite Färberei der losen Wolle 7,77 Färberei der Wolle ^ Gin Wort über das Kaftaiiienbokz Extrakt. Für Schwcrschwarz auf Seide hat in neuester Zeit das Kastanienholz-Extrakt eine außerordentliche Wichtigkeit erlangt. Noch mehr als Galläpfel und Dividivi ist das Extrakt aus dem Kastanicnholz im Stande, die Faser zu beschweren. Welchem der im Holz enthaltenen vielen Stoffe diese Eigenschaft am meisten zuzu schreiben ist, weiß man bis jetzt nicht mit Be stimmtheit; jedenfalls spielen die Extraktiv stoffe des Kastanicnholzes eine große Nolle dabei. Mit der Steigerung des Cousums von Kastanienholz-Extrakt ist indessen die Schmierig keit seines Bezuges gewachsen, und die An schaffung der nöthigen Menge Extrakt ist für größere Seidcnfärbereicn im Augenblick eine schwere Sorge. Bekanntlich hat die Schwer schwa rz-Färberei in Deutschland seit dem An fang des französischen Krieges an Ausdehnung außerordentlich zugenommen, was einfach daran liegt, daß die französischen Färbereien nicht arbeiten. Es ist indessen nicht zu leugnen, daß, sobald man in Lyon wieder ansangen wird, Schwerschwarz zu färben, die Färberei desselben in Deutschland bedeutend abnehmen wird, wenn Illt. Färberei der Baumwolle. . . : . 124 Das chromsaure Kali iu seiner Eiuwirkuug auf Verdickungsmittel 124 Fragen zur Anregung nnd Beantwortung 126 Frage-Beantwortung l . 126 Preise baumwollener Twiste 127 Briefkasten 127 Vacanzen-Liste 127 nicht bis dahin noch besondere Verbesserungen bei uns eingeführt worden sind. Der Grund hierfür ist folgender. Die Franzosen benutzen nicht das eingedickte Extrakt, welches wir kennen, sondern die frischen Abkochungen des Kasta nienholzes, welches in dortiger Gegend in ganzen Waldungen vorkommt, während bei uns die wilde Kastanie nur als ein Zierbaum die Alleen und Parkanlagen schmückt. TasKastanien- Extrakt kommt also, da es im frischen Zustande benutzt wird, dem französischen Färber nicht allein billiger, sondern es ist auch bedeutend werth voller ; denn es enthält eine Menge von Stoffen, welche beim Eindampfen des Extraktes nieder geschlagen werden und darum in dem einge dämpften Extrakt nicht mehr vorhanden, zur Beschwerung der Seide aber von großem Nutzen sind. Es ist nicht einzuschn, warum gerade das Kastanicnholz allein Extraktivstoffe in Ver bindung mit Gerbsäure enthalten sollte, welche zur Beschwerung der Seide geeignet sind. Es wird unter vielen Gerbstoff haltigen Materialien, welche uns besonders Süd-Europa liefert, sicher Hölzer oder Rinden geben, deren Bestand- theile man dem Kastanienholz in gedachter Hin sicht gleichstellen kann. Die Auffindung eines