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S2 Färberei der Federn. MsmarL auf Indern. Man kocht '/« Pfd. Alaun und '/- Pfd. Curcuma mit einander aus, gießt die klare Brühe ab/ läßt erkalten und legt die Federn, welche in diesem Falle etwa zwei Pfund wiegen können, über Nacht in die Flotte. Am anderen Morgen wird gespült und in einem Bade aus Viset- holz heiß ausgefärbt. Man nüancirt die Farbe durch Zusatz von Blau- und Nothholz-Ab kochung. Nachdem die Farbe nach Muster ist, wird gespült und dann die Federn durch kaltes Wasser genommen, in welchem man Stärke aufgecührt hat. Hieraus werden die Federn warm getrocknet und gut ausgestänbt. Z»onccau auf Indern. Zum Färben von Ponceau aus Federn ver wendet man dieselben Ingredienzien, wie zum Färben von Wolle, also Zuckersäure, Zinnsalz und Cochenille. Man richtet sich einen kleinen Kessel her und löst darin 1 Loth Zuckersäure, '/, Loth Zinnsalz und 4—5 Loth Cochenille auf, läßt einmal aufkochen, schreckt ab, bringt die vorher gut gereinigten Federn hinein, kocht dieselben etwa eine halbe Stunde lang darin, nimmt heraus und läßt, ohne zu spülen, zwei Stunden liegen. Darauf wird gespült. Lappenfärberei. Sa» Maschen weißer getragener Stoffe au» Wolke und Seide. Weiße wollene Stoffe, sowie solche, welche mit Seide besetzt sind, können auf folgende Art leicht und sauber gewaschen werden. Man wäscht zuerst die Waare mit Mar seiller-Seife, und zwar auf zwei verschiedenen Wässern. Ties geschieht am Besten so, daß man in das Faß, in welchem das Waschen vorgenommen wird, ein hölzernes Brett schräg einftellt, welches mit einem wellenartig geboge nen Zinkblech überkleidet ist. Man legt nun die Hände auf die zu reinigenden Lappen und reibt dieselben auf dem wellenförmig gebogenen Zinkblech hin und her, indem man immer wie der in das Seisenwasscr eintaucht. Nachdem die Stoffe ziemlich gereinigt sind, gießt man das gebrauchte Wasser fort, nimmt frisches und wiederholt die Operation in derselben Weise. Man spült nun die Waare in kaltem Wasser gut aus und schwefelt sie über Nacht. Am andern Morgen spült man wieder mehrere Male recht sauber aus und rührt nun in reinem kaltem Wasser Zinkweiß und Ultra marin auf, so daß die Flüssigkeit milchig ge trübt und bläulich erscheint. In diesem Wasser arbeitet man die Waare herum, wirft ße in die Centrifuge, schwingt ab und trocknet. Die so behandelten Lappen zeichnen sich durch große Weiße und frisches Ansehn aus. Handelt cs sich um weiße Seide, z. B. Crepe de Chinc-Tücher, so wäscht man wie oben angegeben, zuerst mit Marseiller-Scife, schwefelt gerade ebenso und spült aus. Man stellt sich hier zum Blauen der Waare folgendes Bad her. 8 Lth. Weinsteinsäure und 2 Lth. Alaun werden in Wasser aufgelöst und etwas Schwefel säure hinzugesctzt. Je nach der zu erzielenden Nüance Weiß löst man in dieser Flüssigkeit Jndigocarmin und in Wasser lösliches Jodviolett auf, er-' hitzt die Lösung, bringt die Lappen gut aus gebreitet möglichst schnell in diese Lösung hinein und hantirt gut. Sobald das Blauen beendet ist, bringt man die Stoffe auf ein frisches Bad aus 2 Lth. Wcinsteinsäure und etwas Schwefelsäure Tie oben angegebenen Verhältnisse sind auf zehn Crepe, de Chine-Tücher oder eine gleiche Quantität anderer Scidenwaare berechnet. Aus dem zweiten Weinsteinsäure-Bade wer den die Stoffe dann gespült, ausgedreht und schließlich getrocknet.