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.1» 11. M. Aeimann's 1871. Organ für Färberei, Druckerei, Bleicherei, Appretur, Farbwaaren- und öuntpapierfabrikation, vroguenhandel, Spinnerei «nd Weberei. Redacteur und Herausgeber: Or. M. Jeimann, Privntdocent der Färberei-Wissenschaften in Berlin. Jährlich erscheinen 48 Wochen-Nummern, zur Hälfte mit natürlichen Stoffmustern, auch Maschinen-Zeichnuugen in lithogr. Tafeln und Holzschnitte». Preis des Jahrgangs ü Thlr. — 8 fl. 45 Kr. rhein.,— 10 fl. osterr. W. (Banknoten) — uo Frcs. bei allen Buchhandlungen und Postämtern; unter directer Zusendung im deutsch-österreichischen Postverein Pro Quartal 5 Sgr.. sür das Ausland »crdältnihuitbig mehr. Einzelne Nummern S Sgr. Alle Zuschriften find an den Redacteur Herrn vr. M. Reimann (Berlin, 8 Neanderstraße) zu richten. Anstalt. Seite Erläuterungen zur Musterbeilage 8t Shoddy-Färberei 82 Der Golddruck 83 Färberei der Wolle 84 Die Färberei des Filzes 84 Färberei der Seide 84 kerrneidung einiger Uedelstände beim Färben v. krümmer u. Plüsch 84 Färberei halbwollener Waaren . . . Fragen zur Anregung und Beantwortung Frage-Beantwortung Preise baumwollener Twiste Briefkasten Bacanzen-Lifte Seite . 85 85 86 87 87 87 Erläuterungen zur Muftcrbeilage. l) Noth und Noch mit A'srican Ned aus Cattu». Unter dem Namen African Red taucht in England ein neuer Farbstoff auf, welcher an Stelle des Krapps benutzt werden kann und billige Farben giebt. Man soll nach den uns gemachten Angaben nicht nöthig haben, den Stoff vorher mit Zinn zu präpariren und die Farben sich ganz so fixiren lassen, wie gewöhn liche Dampffarben. Wie die Probe zeigt, ist das Roth wie Rosa hübsch und beide Farben sollen Seife, Licht und Luft recht gut vertragen. Außer für den Druck kann das African Red auch zum Färben von Baumwolle, Wolle und Seide benutzt werden. *) Der Farbstoff wird bis jetzt allein von der Firma W. G. Thompson und Co. in Man chester verkauft, und soll das englische Pfund (454 Gramm) 1 Schilling (10 Sgr.) kosten. 0 Die genauen Verfahren zum Drucken und Färben werden in der nächsten Nummer enthalten sein. 2) Neservirtes Küpenblau aus Baumwollengarn Bis jetzt kennt man die Reservage oder den Schutzpapp beim Küpenfärben nur aus Stoffen. Unser heutiges Muster zeigt mit einem Schutzpapp reservirtes und nachher in der Küpe gefärbtes Baumwollengarn. Man kann auf diese Weife weißen Druck auf ächt blauem Garn Hervorbringen. Die Art der Herstellung ist genau dieselbe, wie sie bei Nefselwaare üblich ist. D. h. es wird zuerst ein Schutzpap ausgedruckt und dann die Waare in der Küpe gefärbt, worauf man den Schutzpapp entfernt. Die hier angewendete Reservage muß natür lich anders zusammengesetzt sein, als die, welche man sür Stückwaare in Anwendung bringt. Vor alleil Dingen muß der Schutzpapp so be schaffen sein, daß er ein Ringen der Waare aushält, ohne von dem Garn los zu lassen. Die anzuwendende Küpe muß so stark sein, daß das Garn in drei bis vier Zügen vollkommen fertig gefärbt ist. Wegen der genauen Zusammensetzung des Papps wende man sich direkt an die Redaktion.