69 bolzen gesetzt wird, auf welchen Meissei ein zweiter Arbeiter mit dem Handhammer schlägt, oder da diese Art von Abschneiden eine Lockerung der Stehbolzen in ihren Gewinden zur Folge hat, besser vermittelst eines dazu geeigneten Scheer-Instrumentes (Tafel XV Fig. 36). Sind die Stehbolzen in dieser Weise vorbereitet, so geht man zum Bilden der Köpfe über. Dies geschieht in der Weise, dass ein Arbeiter innerhalb der Feuerbüchse ein schweres flaches Prelleisen (Fig. 7) gegen den Bolzen drückt, während an der Aussenseite durch zwei Arbeiter der Kopf vermittelst zweier Niethämmer (Fig. 8) mit kurzen und raschen Schlägen geformt wird. Alsdann wird der Köpfer (Fig. 9) aufgesetzt und mit diesem und mit Hilfe des Vorschlaghammers der Kopf schön rund gearbeitet. Ist dies geschehen, so stellt der Arbeiter in der Feuerbüchse vermittelst des Nietham mers den Kopf des Stehbolzens her, wobei er sich hütet das Kupferblech zu beschädigen. Dieser Kopf wird vermittelst eines Stemm-Meissels (Fig. 10) sorgsam rund um verstemmt, ohne jedoch auch hierbei das Kupferblech zu berühren. Es empfiehlt sich, die inneren Enden der Stehbolzen vorher auszuglühen, damit sie sich leichter mit dem Niethammer bearbeiten lassen. Einsetzen von Nieten. Vier Arbeiter und ein Handlanger können in gewissen Fällen zum Einsetzen der Nieten nöthig sein. Der Handlanger und ein Arbeiter bedienen die Feldschmiede, die zum Warm machen der Nieten dient. Sobald ein Niet den gehörigen Flitzgrad erreicht hat, erfasst der Gehitlfe denselben mit einer Zange (Fig. 6) und reicht ihn durch irgend eine Oeffnung des zu nietenden Kessels dem Arbeiter, der sich im Kessel-Innern befindet. Dieser ergreift ver mittelst einer Zange (Fig. 6) mit der einen Hand den Bolzen, steckt denselben in das zu vernietende Loch und stemmt alsdann mit seinen beiden Händen ein schweres Prelleisen (Fig. 7) gegen den Nietbolzen. Die beiden übrigen Arbeiter schmieden nun sogleich mit dem Niethammer (Fig. 8) den Kopf des Bolzens, welche Operation mit grosser Schnelligkeit aus geführt werden muss. Alsdann ergreift der eine Arbeiter den Köpfer, den er fest in einer Zange (Fig. 9) hält und auf den Kopf des Bolzens setzt, während der andere Arbeiter ver mittelst eines Vorschlaghammers so lang auf den Köpfer schlägt, bis der Nietkopf die gehörige Rundung erlangt hat. Der so hergestellte Kopf wird nun zunächst mit dem Stemm-Meissel (Fig. 10) rund um sauber abgearbeitet und später mit einem flachen Stemm-Meissel (Fig. 5) verstemmt. Man hat gerade Prelleisen mit gerader und mehr geneigter Stirnfläche von verschie denen Grössen und ebenso viele Sorten mit gekrümmten Enden, um in alle Ecken gelangen zu können. Die Prellflächen sind mit flach laufenden Einkerbungen versehen, damit sie beim Anstemmen nicht ausgleiten. Der Nietbolzen hat im Loch so viel Spielraum, dass er selbst beim Glühendsein bequem in das Loch eingeführt werden kann. Durch die Operation des Nietens wird er natürlich dicker und füllt, was die Hauptsache ist, das Loch vollständig aus. Beim Erkalten zieht er sich der Länge nach zusammen und übt dadurch einen enormen Druck auf die vernieteten Flächen aus. Kommt es vor, dass die Löcher der zu vernietenden Flächen nicht genau zusammen passen, so muss mit einer Reibahle (Fig. 11) möglichst nachgeholfen werden. Zu bemerken ist, dass bei Arbeiten, die mit Sorgfalt ausgeführt werden sollen, die Löcher stets gebohrt und nicht gestanzt werden möchten.