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28 kann, so ist es nöthig, denselben gut zu befestigen. Dies geschieht mit Hülfe der Haken x und y, (siehe alle möglichen Sorten dieser Haken und Drahtnägel, Fig. 18, 19, 20, 21, 22), die man mit Wasser und Pfeifenerde befeuchtet, damit dieselben gut im Formsand festhalten. Ferner steckt man nun den hölzernen Giesskern K ein, und zwar in diesem Falle in der Mitte der Modelle A B C D. Alsdann füllt man diesen Kasten (2) wieder wie vorhin mit gesiebtem Sande, ferner wiederum mit gewöhnlichem Formsande, stampft wieder vorsichtig mit dem Spitzstampfer und später mit dem Plattstampfer, wobei man sich hütet, die Draht nägel oder Haken zu verdrängen, und glättet endlich die ganze Oberfläche mit dem Lineale ab. Nun wird der Giesszapfen herausgenommen und die ganze Oberfläche mit Hülfe des Stecheisens bis beinahe auf die Modelle durchlöchert, so wie dies in Fig. 10 b durch die Linien a ß y d etc. angegeben ist, damit die Dämpfe, die sich beim Giessen bilden, sammt der Luft, die sich durch die grosse Hitze plötzlich ausdehnt, entweichen können, ohne die Formen zu beschädigen oder möglicherweise gewaltsam auseinander zu schleudern. Nachdem dies alles geschehen ist, nimmt man den oberen Kasten (2) wieder ab und dreht ihn um; etwaige Beschädigungen werden nun sauber reparirt. Nehmen wir z. B. an, dass der hängende Kern B bei a (Fig. 23) beschädigt sei, so kann man ihn mit Hülfe von Speichel und Formsand wieder vervollständigen, wobei jedoch das angesetzte Stück stets mit Häkchen o und p festgehalten werden muss, da, wie schon im Anfänge erklärt wurde, der Sand, wenn er einmal gebrochen ist, nicht mehr vereinigt werden kann. Ferner durch löchert man den Kern zweckmässiger Weise mit einem feinen Drähtchen bei m n etc., damit man sicher ist, dass die Luft gut entweichen kann. Darauf bearbeitet man den Kern B sorgfältig mit dem Streichbleche, wobei man jedoch stets nach derselben Richtung streicht, damit der Sand glatt bleibt und sich beim Giessen nicht loslöst, wodurch entweder eine rauhe Oberfläche oder sogar vollständig fehler hafter Guss entstehen würde. Die Flächen, die gegen die Modelle anliegen, werden vermit telst eines Pinsels (Fig. 25) mit etwas Wasser angefeuchtet, damit sie beim Fortnehmen der Modelle weniger leicht beschädigt werden. Vermittelst eines spitzen Eisens (Fig. 26), das man mit Hülfe eines leichten Hammers in die hölzernen Modelle schlägt, und dann durch leichte Schläge von der Seite erschüttert, werden die Modelle endlich losgelöst und aus der Form herausgezogen. Sind die Modelle in Kasten (2) (Fig. 10) herausgenommen, so werden alle Formen sauber nachgearbeitet, wobei je nach der Form des Modelles die verschiedensten Streich bleche gebraucht werden, von denen die hauptsächlichsten durch Fig. 27 — 47 angegeben sind. So werden z. B. zum Nacharbeiten der Kugel Instrumente wie in Fig. 43 in verschie denen Grössen gebraucht, zum Abarbeiten der Ränder die Instrumente in Fig. 28 und 29, ebenfalls in verschiedenen Grössen. In allen Fällen muss der Former die Formen stets mit Hülfe dünner messingener und polirter Instrumente nach derselben Richtung abglätten, damit bei dem Gusse der Sand sich nicht ablöst, wodurch, wie schon erwähnt, der Guss rauh, wenn nicht ganz unbrauchbar werden würde. Alsdann wird die ganze Oberfläche mit feinem Holz kohlenpulver vermittelst eines Beutels besieht und mit den vorhin erwähnten Instrumenten die feine Holzkohle sauber auf die Formen ausgestrichen, damit der Guss eine möglichst glatte Oberfläche bekommt. Ist Kasten (2) in dieser Weise bearbeitet, so geht man wieder um zum Kasten (1) (Fig. 10*) Uber und verfertigt z. B. mit dem Instrumente Fig. 24 die Giesskanäle i j k l, und zwar in der Weise, dass der Guss stets tangential gegen den