I. Capitel. Schmiederei. (Tafel I-IV.) Allgemeine Einrichtung der Schmiedewerkstätte. Man unterscheidet in der Schmiederei kleine und grosse Feuer, je nachdem kleine oder grosse Stücke geschmiedet oder geschweisst werden sollen. Auf Schmiede-Herden mit zwei Feuern lassen sich, wie weiter ersehen werden kann, so grosse Feuer lierstellen, dass man das Schweissen bei starken Blechen Uber eine Länge von 60 cm vornehmen kann. Das Gebläse kann bei Schmiedefeuern von der Seite oder von unten angelegt werden; im Folgenden wollen wir die verschiedenen Feuer genauer beschreiben. Nehmen wir an, dass A A (Fig. 1 Tafel I) der Schmiedeherd sei, so befindet sich circa 20 cm Uber diesem Herd das Gebläse B, während der Kaum a b c d mit feiner Asche aus- gefiillt ist. Soll nun ein solches Schmiedefeuer angeblasen werden, so steckt der Schmied in das Loch o des Gebläses B eine eiserne Stange m m von circa 30 mm Durchmesser und Über deckt dieselbe mit angefeuchteten Schmiedekohlen bis auf eine Länge von circa l m und glättet den dadurch entstandenen Kohlencylinder (Durchschnitt M N) rund ab. Nachdem das Eisen m m entfernt worden ist, wird das Feuer entweder durch eine Vorlage von Holzspähnen oder vermittelst glühender Kohlen bei x y angesteckt, dasselbe bedeckt man mit nassen Kohlen bis man ein grosses Feuer e f g erzielt, das nun abermals von aussen mit einer dünnen Schichte nasser Kohle zugedeckt wird. Circa 8 cm Uber der Windleitung steckt nun der Schmied von der Seite das zu schmie dende Eisen E in das Feuer, worauf sich allmälig rund um das Eisen die Kohle verzehren wird, so, dass das Eisen mit der Kohle nicht mehr in Berührung ist. Die Kohle wird sich nun natürlich als Asche oder Schlacke von den frischen Kohlen ablösen und auf den Boden fallen oder mit dem Schlackeneisen abgestossen und aus dem Feuer heraus geholt werden. Auf diese Weise wird sich rund um das Eisen E eine glühende Kohlenwand e' f g‘ bilden, während die auf den Boden fallenden Schlacken und Aschentheile herausgenommen und durch Coaksstückcben, die von früheren Feuern aufbewahrt sind, ersetzt werden. Diese gerathen unter dem Eisen ebenfalls in Gluth und bilden den Feuerring e“ f" y", so, dass also das Eisen E von einem concentrischen heftigen Schweissfeuer e‘ f g\ e" f“ g“ umgeben sein wird. Oberstadt, Technologie der Eisenbahnwerkstätten. 1